Welche Wärmepumpe passt zum Haus?

Umstieg auf klimafreundliches Heizen

Wie gelingt es, eine Heizlösung zu finden, die sowohl effizient als auch umweltfreundlich ist? Wärmepumpen sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, doch die Auswahl des passenden Geräts ist entscheidend für Effizienz und Wirtschaftlichkeit im täglichen Betrieb. Diese hängen zu einem großen Teil vom Standort ab. Reihenhaus mit kleinem Garten? Stadtrandlage mit großem Grundstück? Alt- oder Neubau? Gut isoliertes oder nur teilweise gar nicht gedämmtes Haus?

Häuser im Bestand
Je besser ein Haus gedämmt ist, desto geringer sind die Wärmeverluste und desto effizienter ist der Betrieb einer Wärmepumpe. Aber auch bei Häusern älteren Semesters, die nach heutigen Maßstäben noch nicht optimal gedämmt sind, ist der Einbau einer Wärmepumpe ohne aufwendige Vorarbeiten möglich. „Häuser, die um die Jahrtausendwende entstanden sind, haben oft schon eine ausreichende Dämmung, um von den Vorteilen einer Wärmepumpe zu profitieren“, stellt Björn Busse von der Initiative Wärme+ fest. „Meist unproblematisch ist es auch bei Reihenmittelhäusern, egal, welchen Alters. Da gibt es nämlich nur zwei Außenwände, über die Wärme entweichen könnte.“

Klare Empfehlung der Initiative Wärme+: Wer vorhat, in eine Wärmepumpe zu investieren, sollte einen Energieberater hinzuzuziehen. Er ermittelt den energetischen Zustand des Hauses und erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Dieser listet detailliert alle Maßnahmen auf, die helfen, Energieverbrauch und Energiekosten zu reduzieren. Der Energieberater weiß auch, welche Wärmepumpe am besten zum Haus passt und welche Sanierungsmaßnahmen den Heizungstausch noch effizienter machen würden. Es kann beispielsweise sinnvoll sein, noch vor dem Einbau der neuen Wärmepumpe einen Fenstertausch vorzunehmen – dreifach verglaste Fenster zum Beispiel isolieren deutlich besser als doppelverglaste. „Die Kosten für die Energieberatung sind übrigens über das BAFA förderfähig“, so Busse.

Wärmepumpe nachrüsten im Bestand
Für die Nachrüstung in Bestandsbauten fällt die Wahl meist auf eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. „Diese Geräte nutzen die Umgebungsluft als Wärmequelle und sind platzsparend, was in engen Wohngebieten ein wichtiger Faktor sein kann“, so Björn Busse. Durch die effiziente Nutzung der Umgebungsluft liefern Luft-Wasser-Wärmepumpen auch bei niedrigen Außentemperaturen die nötige Wärme. Im Gegensatz zu Erdreich- oder Wasser-Wärmepumpen muss die Wärmequelle Luft nicht durch Grabungen oder Bohrungen erschlossen werden, die Investitionskosten fallen daher vergleichsweise gering aus.

Bei älteren Gebäuden wird die Luft/Wasser-Wärmepumpe in der Regel außen aufgestellt. „Häufig befürchten Modernisierer, dass die Arbeitsgeräusche des Geräts zu laut sind und insbesondere bei kleinen Grundstücken die Nachbarn stören könnten“, so Busse. „Bei allen modernen Gerätevarianten sind die tiefen, also die als besonders störend empfundenen Geräuschfrequenzen auf ein Minimum reduziert, sodass auch bei geringen Abständen zur Nachbarschaft die Grenzwerte eingehalten werden. Bei einer fachgerechten Anlagenplanung sollte es also kein Problem sein, einen passenden Aufstellungsort im eigenen Garten zu finden.“ Eine Innenaufstellung der Wärmepumpe ist aufgrund der erforderlichen großen Mauerdurchbrüche für die Luftkanäle eher für den Neubau geeignet.

Einfamilienhäuser mit größeren Grundstücken
In städtischen Randlagen, in kleineren Orten und auf dem Land sind die Grundstücke meist großzügiger angelegt als in Großstädten. Hier ist die Installation von Erd-Wasser-Wärmepumpen eine gute Wahl. Das Erdreich ist ein hervorragender Wärmespeicher, was den Betrieb einer Wärmepumpe besonders effizient macht. Bei Bestandsbauten wird die Wärme meist über Erdsonden erschlossen, die mit einer Tiefenbohrung platziert werden und deutlich weniger Platz benötigen als flächige Erdkollektoren. Der Abstand einer Sonde zum Nachbargrundstück muss drei bis fünf Meter betragen. Gut zu wissen: „Viele Bohrunternehmen sind auf schwierige Platzverhältnisse spezialisiert. Mit einem Kran heben sie Bohrfahrzeuge über Hindernisse wie Hecken oder Garagen und ermöglichen so die Installation auch auf begrenztem oder nicht direkt zugänglichem Raum“, erläutert Busse.

Erd-Wasser-Wärmepumpen eignen sich als hocheffizientes Heizsystem sowohl für den Neubau als auch bei Modernisierungen im Bestand. Sie werden im Haus aufgestellt und benötigen nicht mehr Platz als der Heizkessel der alten Gas- oder Ölheizung.

Häuser mit großem Freigelände
Bei größeren Grundstücken kann der Betrieb einer Wärmepumpe mit Erdkollektoren in Frage kommen. Diese werden horizontal im Erdboden verlegt. Sie benötigen mehr Platz als eine Erdsonde, dafür sind aber keine Bohrungen, sondern lediglich Erdarbeiten notwendig. In der Regel ist diese Lösung günstiger als die Ausführung einer oder mehrerer Tiefenbohrungen; sie kommt aber eher bei Neubauten mit noch nicht angelegtem oder eingewachsenem Garten in Frage.

Unterstützung vom Fachhandwerk
Generell gilt: Wer sich eine Wärmepumpe anschaffen will, sollte sich von einem qualifizierten Heizungsfachbetrieb vor Ort beraten lassen. Jedes Haus ist individuell, zudem sind regionale klimatische Unterschiede bei der Gerätewahl zu beachten. Grundlegende Informationen über Wärmepumpen und eine Broschüre mit vielen Beispielen und Tipps zur Gerätewahl stellt die Initiative Wärme+ auf ihrer Homepage bereit: https://www.waerme-plus.de/heizung/waermepumpe

Über die Initiative WÄRME+
Die größten Energieeinsparpotenziale in deutschen Haushalten liegen bei Raumheizung und Trinkwassererwärmung. Um diese Potenziale zu heben, sind neben energiebewusstem Verhalten auch Investitionen in moderne Energie- und Gebäudetechnik nötig. Die Initiative WÄRME+ informiert Wohneigentümer anbieterneutral über die Einsatzmöglichkeiten von Technologien und Produkten, um wirtschaftliche, nachhaltige und umweltfreundliche Entscheidungen treffen zu können. Träger der Initiative sind die Marktführer AEG Haustechnik, Clage, DEVI, Dimplex, Stiebel Eltron und Vaillant sowie der Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI) und die HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V.

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