Von den Nazis verbotene Fotos entdeckt

hr-Reporter findet Bilder des zerstörten Affoldern

Mehrere Jahrzehnte haben bislang unbekannte Fotos vom zerstörten Affoldern im Landkreis Waldeck-Frankenberg auf dem Dachboden von Emmi Hesse gelegen. Als hr-Reporter Andreas Gehrke auf seiner Entdeckungsreise rund um den Edersee auch die Rentnerin aus Affoldern besuchte, entdeckten die beiden die lange vergessenen Fotos in einem Pappkarton. Die Bilder und viele andere Entdeckungen rund um den See zeigt das hr-fernsehen am Freitag, 11. Juli, um 20.15 Uhr in der 45-minütigen Dokumentation „Abenteuer Edersee: Auf den Spuren seiner 100-jährigen Geschichte“, die in HD ausgestrahlt wird.

Die Brisanz der Bilder: Unter Todesstrafe war es verboten, im Zweiten Weltkrieg Fotos von zerstörten Häusern und Ortschaften zu machen – und damit auch von dem durch eine Flutwelle zerstörten Affoldern. In der Nacht auf den 17. Mai 1943 wurde die Sperrmauer des Edersees von englischen Fliegern angegriffen und zerstört. Dutzende Menschen starben in den Fluten der Eder. Emmi Hesse und ihre Familie überlebten die Katastrophe nur knapp. Jahre später bekam sie von einem Nachbarn die Fotos geschenkt und verstaute sie auf dem Dachboden. Sie zeigen bislang unbekannte Aufnahmen von Affoldern direkt nach der Überflutung. „Ich habe gar nicht mehr gewusst, was für brisante Fotos ich da oben auf dem Dachboden liegen habe“, sagt Emmi Hesse, und Andreas Gehrke berichtet: „Es ist sehr bewegend, wenn man weiß, unter welchen Umständen die Fotos zustandegekommen sind, und gleichzeitig die schrecklichen Erlebnisse der Überlebenden erzählt bekommt.“

Auch einen Tag später dreht sich im hr-fernsehen alles um den Edersee: Zum 100. Geburtstag geht die „Hessenschau“ am Samstag, 12. Juli, um 19.30 Uhr 30 Minuten lang live vom Platz an der Edertalsperre in Hemfurth-Edersee auf Sendung, berichtet über die Geschichte des Sees und das große Jubiläum. Besucher vor Ort können sich schon von 17 Uhr an auf ein unterhaltsames Programm mit Filmen, Gesprächen und Musik freuen.

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