Verhandlungen zum Zukunft-Tarifvertrag mit GDL unterbrochen

Berlin (pressrelations) –

Verhandlungen zum Zukunft-Tarifvertrag mit GDL unterbrochen

(Frankfurt, 15. März 2012) Aufgrund komplett geänderter Vorstellungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn die Tarifverhandlungen zum Zukunft-Tarifvertrag unterbrochen. Zur Überraschung der DB-Verhandlungsführer erklärte die GDL-Spitze, dass sie auf die Fortführung der Beschäftigungssicherung für Lokomotivführer im Zukunft-
Tarifvertrag verzichten wolle.

DB-Personalvorstand Ulrich Weber: „Es irritiert uns, dass eine Gewerkschaft, die knapp 20.000 Beschäftigte im DB-Konzern vertritt, freiwillig auf Schutzrechte für Arbeitnehmer verzichtet. Sicherheit der Arbeitsplätze für unsere gesamte Belegschaft hat bei der DB lange Tradition, dabei bleibt es. Vor dem Hintergrund unseres Ziels, eine einheitliche Personalarbeit für die gesamte Belegschaft zu verfolgen, müssen wir die veränderte Situation nun neu bewerten.“ Dazu wird kurzfristig die Tarifkommission der DB zusammenkommen.

In den letzten neun Wochen hatten DB und GDL in mehreren Sondierungen und Verhandlungen über das Gesamtpaket eines Zukunft-Tarifvertrags verhandelt. Dazu liegen Vorschläge der DB auf dem Tisch. In sachlicher Atmosphäre hatten beide Seiten langsam Fortschritte gemacht. Ulrich Weber:

„Im Sinne unserer Beschäftigten und des Unternehmens müssen wir hier einen wichtigen Schritt nach vorne kommen. Wir sind bereit, innovativ zu denken und neue Wege zu gehen. Das erwarten wir auch von der GDL.“

Worum geht es beim Zukunft-Tarifvertrag? Das erste Kapitel des neuen Tarifvertrags soll die Fortführung der Beschäftigungssicherung regeln. Mit beiden Gewerkschaften EVG und GDL wurde bereits in der letzten Tarifrunde grundsätzlich verabredet, dass es auch in Zukunft bei der DB keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird. Schwerpunkt der neuen Tarifregelungen ist eine Art Demografie-Vertrag. Dabei geht es insbesondere um Antworten auf die personalpolitischen Herausforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben: um lebenslanges Lernen, Modelle für altersgerechtes Arbeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie um Ausbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter.

Auch beim Thema Betreiberwechsel, das mit der Beschäftigungssicherung in Verbindung steht, war heute kein Weiterkommen möglich. Hier soll der Übergang von Beschäftigten im Fall von Ausschreibungsverlusten geregelt werden. Die DB steht unverändert zu Ihrer Zusagen, den bereits seit 15. April 2011 bestehenden Tarifvertrag für andere Wettbewerber offen zu halten.

Dagmar Kaiser
Sprecherin Personal
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