Verdacht auf Dyskalkulie – Lehrer und Eltern müssen schnell handeln!

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) rät Lehrern und Eltern, bei Kindern mit massiven Schwierigkeiten beim Rechnen nicht abzuwarten, sondern umgehend qualifiziert fördern zu lassen, um dem Kind die Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen.

Verdacht auf Dyskalkulie - Lehrer und Eltern müssen schnell handeln!

In Deutschland sind ca. 5-6% aller Kinder von einer Dyskalkulie (Rechenstörung) betroffen. Sie haben keine Vorstellung, was sich hinter einer Menge oder einer Zahl verbirgt. In der 1. Klasse schaffen sie es, noch „abzählend“ zu rechnen. Wird der Zahlenraum der Zehner verlassen, dann scheitern sie oftmals im Mathematikunterricht. Da sie sich auch mündlich nicht angemessen beteiligen können, sind sie vom Unterricht ausgegrenzt.

Kinder mit einer Dyskalkulie haben es in der Schule besonders schwer, weil sie dem Unterricht trotz guter allgemeiner Begabung nicht folgen können und so schnell die Freude am Mathematikunterricht verlieren. Je größer der Zahlenraum und je komplexer die Aufgaben werden, umso fataler wird die Situation für die Betroffenen. Und zwar nicht nur für die Schüler, sondern auch für Lehrer und Eltern, die nicht wissen, wie sie dem Kind den Zugang zu Zahlen und Mengen vermitteln sollen. Bis heute sind Lehrerinnen und Lehrer noch nicht ausreichend qualifiziert, um den betroffenen Kindern nachhaltig zu helfen. „Vor allem ist bei Schülerinnen und Schülern eine Einzelförderung notwendig, die in der Schule meist nicht geleistet werden kann. Eltern wenden sich dann hilfesuchend an den BVL. Aber wir können aktuell auch nur auf qualifizierte externe Dyskalkulietherapeuten verweisen, weil die Schulen mit der Situation überfordert sind“, sagt Inge Palme, Referentin für Beratung und Fortbildung vom BVL.

„Wir raten den Eltern, ihr Kind bei den ersten Auffälligkeiten auf eine Dyskalkulie testen zu lassen und nach der Diagnose sofort mit einer Dyskalkulietherapie zu beginnen“, so Palme weiter. „Mit einer anforderungsgerechten Dyskalkulietherapie gelingt es meist recht gut, dem Kind ein Zahlen- und Mengenverständnis zu vermitteln und die Teilnahme am Unterricht wieder herzustellen. Wird mit der Therapie nicht frühzeitig begonnen, dann hat das Kind meist schon den Mut verloren und es wird immer schwerer, den Anschluss in der Klasse zu finden. Eltern können sich beim BVL oder den Landesverbänden beraten lassen, wo sie qualifizierte Hilfe finden.“

Weitere Informationen zum Thema und zum Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. sind im Internet unter www.bvl-legasthenie.de abrufbar.

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Über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.:

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. besteht seit über 30 Jahren und ist eine Interessenvertretung von Betroffenen und deren Eltern sowie von Fachleuten (Pädagogen, Psychologen, Ärzten, Wissenschaftlern und im sozialen Bereich Tätigen), die sich in Theorie und Praxis mit der Legasthenie und Dyskalkulie auseinandersetzen. Er trägt dazu bei, dass gesetzliche Grundlagen und wissenschaftliche sowie praktische Möglichkeiten der Hilfe in allen Bundesländern geschaffen und verbessert werden. Durch persönliche Beratung, Informationsschriften und Hinweise auf geeignete Literatur sollen die Eltern die Schwierigkeiten ihrer betroffenen Kinder besser verstehen lernen.

Der BVL fördert durch wissenschaftliche Kongresse und Veröffentlichungen die Forschung und den wissenschaftlichen Dialog unter Fachleuten aller beteiligten Disziplinen. Durch Informationen und Zusammenarbeit mit den Medien macht der BVL die Probleme der Legastheniker und Dyskalkuliker bekannt.

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