UNI.DE über Kapuzineraffen, die Behinderten helfen

Affen für den Alltag
UNI.DE über Kapuzineraffen, die Behinderten helfen

Kapuzineraffen, die als dressierte Tiere in Filmen auf Raubzug gehen, sind bekannt. Mit ihrer schnellen Lern- und Auffassungsgabe können ihre Fähigkeiten jedoch auch zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden, speziell zur Hilfe behinderter Menschen.

Tiere werden oft zum Nutzen der Menschheit trainiert und eingesetzt. Nach Blindenhunden und Delphinen kommen nun auch die filigranen Fähigkeiten der Kapuzineraffen bei Körperbehinderten im Haushalt zum Einsatz. Derzeit werden die Tiere in Boston in den USA ausgebildet und zwar im eigens dafür ins Leben gerufenen „Monkey College“ der Hilfsorganisation Helping Hands.

In fünf bis sechs Trainingseinheiten pro Woche, durchschnittlich etwa 30 bis 45 Minuten lang, erlernen die Tiere Fähigkeiten, um behinderten Menschen im Alltag zu helfen. In diesen Haushalten leben diese gehorsamen, zahmen und zärtlichen Kapuzineraffen als helfende „Familienmitglieder“. Besonders für Behinderte, deren Motorik eingeschränkt ist, sind die Affen eine enorme Alltagshilfe: Ob es darum geht, eine CD oder DVD einzulegen oder zurück in die Hülle zu packen, einen Lichtschalter zu betätigen, einen Knoten zu machen oder auch nur den Schweiß von der Stirn zu wischen – ihren Einsatzmöglichkeiten sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Und sie tun gut bei Einsamkeit.

Kapuzineraffen sind mittelgroße Primaten. Sie erreichen eine ungefähre Kopfrumpflänge von 31 bis 56 cm, ihre Schwanzlänge beträgt zwischen 30 und 56 cm. Kapuzineraffen werden ca. 2 bis 4 kg schwer, wobei die Männchen die Schwergewichte bilden. Mit ihrem schlanken Rumpf, ihren nahezu gleich langen Vorder- und Hintergliedmaßen sowie ihren filigranen Fingern und Daumen sind die Kapuzineraffen besonders geschickt. Im Gegensatz zu den Klammerschwanzaffen verfügen Kapuzineraffen zwar auch über einen greiffähigen Schwanz, der aber kein völlig ausgebildeter Greifschwanz ist. Das alles macht diese Tiere für den Menschen und vor allem für behinderte Menschen so wertvoll.

Ihren kirchlichen Namen verdanken die Kapuzineraffen hauptsächlich ihrer Fellfärbung: Ihr braunschwarzes Fell soll die Farben des Kapuzinerordens haben. Die Tiere sind in Amerika beheimatet und sind vor allem in Mittelamerika bis hin zum südöstlichen Brasilien und nördlichen Argentinien anzutreffen. Sie fühlen sich in Regenwäldern genauso wohl wie in trockenen Laubwäldern.

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