UN-Generalversammlung muss dringend Maßnahmen zum Schutz der Kinder in Syrien ergreifen
World Vision fordert einen Paradigmen-Wechsel im Bereich der internationalen Friedenspolitik
Angesichts der jüngsten Luftangriffe auf Syrien warnt die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision vor den humanitären Kosten einer lang anhaltenden militärischen Intervention. Durch die Luftschläge wird sich die Lage insbesondere für Kinder weiter verschlechtern.
In der Generalversammlung der Vereinten Nationen wird die Situation in Syrien und im Irak heute voraussichtlich prominent angesprochen. World Vision fordert die versammelten Staatsführer auf, dringend eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden, damit das Blutvergießen endlich aufhört. Dazu sollte Bundesregierung eine Vermittlerrolle in dem Konflikt einnehmen. Sofortige Maßnahmen sind nötig, um Kinder zu schützen und humanitäre Hilfe zu ermöglichen. „Wir sind im höchsten Maße besorgt über eine Eskalation der Situation in Syrien und befürchten das Schlimmste insbesondere für die bereits mehrfach intern vertriebenen Kinder“, so Ekkehard Forberg, Experte für Friedensförderung bei World Vision. Etwa 6,5 Millionen Kinder sind vom Syrien Konflikt betroffen, etwa 1,5 Millionen Kinder mussten aus ihrem Heimatland fliehen und etwa doppelt so viele werden täglich mit Gewalt und Kampfhandlungen konfrontiert. „Die internationale Gemeinschaft tut nicht genug. Die Situation der Kinder in Syrien muss bei den Diskussionen in New York Priorität haben“, so Forberg.
Die Kinderhilfsorganisation drängt angesichts der vielen Konflikte in der Welt darauf, dass über einen Paradigmen-Wechsel im Bereich der Friedenspolitik nachgedacht werden muss. Das Thema Frieden wird voraussichtlich auch in den Post-2015 Zielen unter Ziel 16 aufgenommen werden. „Wir müssen in Deutschland, Europa, aber auch international den Fokus auf konsequente Friedensförderung setzen“, so Forberg. „Konflikte müssen in einem frühen Stadium erkannt werden und bereits zu diesem Zeitpunkt sollten Mediatoren und Experten entsandt werden, die zwischen den Konfliktparteien vermitteln können. Friedenspolitik braucht einen vorausschauenden Ansatz.“
World Vision fordert auch mehr Geld für präventive Maßnahmen. Recherchen zeigen, dass Investitionen in präventive Maßnahmen zur Konfliktvermeidung mehr als 60 mal billiger sind, als Interventionen nach einem Konflikt.
In Kenia beispielsweise kamen während der Unruhen anlässlich der Wahlen im Jahr 2007 und 2008 mehr als 1100 Menschen ums Leben und 660 000 wurden vertrieben. Die wirtschaftlichen Kosten durch die Unruhen beliefen sich auf 3,5 Milliarden Dollar und die Kosten für humanitäre Hilfe lagen bei etwa 25 Millionen Dollar. Durch präventive Maßnahmen, die von der UN unterstützt wurden, lagen die Kosten während der friedlichen Wahlen in den Jahren 2010 und 2013 bei weniger als 5 Millionen Dollar pro Wahl.
World Vision ist mit humanitärer Hilfe in Syrien, Libanon, Jordanien und in der kurdischen Region im Irak tätig.
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World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2013 wurden 318 Projekte in 47 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit weiteren World Vision-Werken in fast 100 Ländern vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse „Aktion Deutschland Hilft“ und Gemeinsam für Afrika. www.worldvision.de
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