Ulmer Thesen zum Qualitätsjournalismus
Es geht um die Zukunft der Zeitung: Rund 50 Redakteure der Südwest Presse Ulm und der Neuen Württembergischen Zeitung Göppingen haben in ihrer Streikversammlung am 22. Juli 2011 die folgenden „Sieben Ulmer Thesen“ formuliert:
– Die Zeitung hat eine gesellschaftspolitische Funktion. Als vierte Gewalt nimmt sie eine wichtige Aufgabe wahr.
– Deshalb hat die junge Demokratie nach dem Krieg den Zeitungsverlegern wirtschaftliche Privilegien eingeräumt ? auch um sie in die Lage zu versetzen, gut ausgebildete Redakteure so angemessen zu bezahlen, dass sie unabhängig berichten können.
– Diesen Auftrag haben viele der heutigen Verlagsmanager vergessen. Mit ihren unanständigen Forderungen in den Tarifverhandlungen demontieren sie den Berufsstand schon heute. „Verhandelt“ wird seit Jahren nur über Verschlechterungen.
– Diese Manager wollen die künftige Redakteursgeneration noch wesentlich schlechter bezahlen und deren Arbeitsbedingungen drastisch verschlechtern.
– Für gut ausgebildete, unabhängige junge Leute wird der Beruf nicht mehr attraktiv sein.
– Journalisten zweiter Wahl können den Auftrag, über den Rechtsstaat zu wachen, nicht mehr erfüllen.
– Wir streiken, um eine RTL2-Zukunft der Zeitungen zu verhindern.
Kontakt:
DJV-Referat Tarifpolitik, Gerda Theile, Bonn
Tel.: 0228/201 72 11, Fax 0228/201 72 35
DJV-Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hendrik Zörner, Berlin
Tel.: 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
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