Cover des Krimis ?Tote Leiche? von Tino Hemmann
Das Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat ist nicht erst seit der jüngst bekannt gewordenen Mordserie mit rechtsradikalem Hintergrund erschüttert. Angesichts der kaltblütigen Taten fällt es einem Krimiautor mittlerweile schwer, die Spannung der Realität im Buch zu überbieten. Tino Hemmann, 44jähriger sächsischer Schriftsteller, veröffentlicht fast gleichzeitig mit der Aushebung der Zwickauer Neonazi-Zelle seinen Kriminalroman „Tote Leiche“, ein ungewöhnlicher Stolpertitel aus dem Mund eines Kindes. Doch Kindermund tut bekanntlich Wahrheit kund.
In einem sächsischen Kinderheim brennt der Streichelzoo ab. Kriminaloberkommissar Holger Hinrich, zur Aufklärung vor Ort, muss miterleben, dass drei der Heimkinder ausgerechnet seinen Audi klauen und damit in Richtung Dresden aufbrechen, um ein viertes Kind zu befreien. Hinrich folgt mit Assistent Engler den Kindern. In der Landeshauptstadt beginnt, unter der Leitung einer Kommissarin an der Spitze der eben gegründeten »SOKO Heim«, ein brisantes Versteckspiel, bei dem Hinrichs Team in einem vermeintlichen internationalen Drogenkrieg zwischen die Fronten von Staatsschutz und Prager Banden gerät. Der Verdacht der Korruption innerhalb der Antikorruptionseinheit INES und des Sächsischen Staatsministeriums erhärtet sich. Dass ausgerechnet ein Siebenundachtzigjähriger ehemaliger Stasi-Kundschafter dem Leipziger Ermittler unter die Arme greift, wird fast zur Nebensache. Das Buch ist bereits der fünfte Fall mit Hinrich & Co. und nach „quod erat demonstrandum“ der zweiter, der im sächsischen Sumpf zu wühlen versucht.
„Menschen sind unberechenbar“, sagt Autor Tino Hemmann. „Warum sollte ausgerechnet in einer sächsischen Antikorruptionseinheit kein korrupter Beamter sein?“
Es bleibt bei aller Spannung nicht aus, dass dem Leser mitunter ein hämisches Grinsen durch die Mimik fährt. All zu menschlich werden die Mitwirkenden dargestellt, die Kinder ebenso wie die Erwachsenen. Da übergibt sich ein Kriminaloberkommissar auch mal im Helikopter, da wird ein kleiner Junge wie Schneewittchen vom Jäger behandelt, da gehen gewisse Polizeieinheiten auch über Leichen. Und der allseits verbissen zum Bösen erklärte Stasi-Kundschafter ist plötzlich ein Guter.
Der neue Krimi erschien im Engelsdorfer Verlag in Leipzig unter der ISBN 978-3-86268-573-8.
Coverbild 1 Sven Grundmann – Fotolia.
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