Zur Hinrichtung von Troy Davis in den USA erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Todesstrafe endlich weltweit abschaffen
„Die Hinrichtung von Troy Davis durch die Behörden des US-Bundestaates Georgia ist ein zynisches und unmenschliches Schauspiel, das Trauer und Entsetzen hervorruft. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die Troy Davis am nächsten standen, bei den engagierten Menschen, die bis zuletzt um sein Leben kämpften.
Die Schuld von Troy Davis ist fraglich, die Beweislage äußerst dünn. Er selbst beteuerte bis zu seinem Tod seine Unschuld. Offensichtlich stand die Demonstration staatlicher Gewalt im Vordergrund. Mit dieser staatlichen Hybris wird das Leben eines Menschen ausgelöscht und das Leben seiner Angehörigen für viele Jahre unerträglich gemacht.
Durch die Todesstrafe wird Gewalt nicht verringert, sondern grausam vermehrt. Moderne kriminaltechnische Untersuchungen in den USA und anderen Ländern belegen in immer mehr Fällen, dass zahlreiche Unschuldige exekutiert wurden und die Vollstreckung auch von der Hautfarbe der mutmaßlichen Täter und deren mutmaßlichen Opfern abhängt. Durch die Vollstreckung der Todesstrafe laden Staaten sich eine nicht wieder gutzumachende Schuld auf.
Die UNO-Generalversammlung setzt sich für ein weltweites Moratorium bei Hinrichtungen ein. Auch die USA als führende Nation der westlichen Welt müssen diese grausame Strafe endlich ächten. Die Hinrichtung von Troy Davis ist ein Rückschlag für den weltweiten Kampf gegen die Todesstrafe. Die Abschaffung der Todesstrafe in den USA wäre ein Signal der Menschlichkeit an die ganze Welt.“
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