„Wir hatten eine mannshohe Box mit dem Foto einer Kaninchenmast aufgestellt, die mit Sehschlitzen versehen war“, erzählt Ursula Bauer von aktion tier. Viele Menschen wagten den Blick hinter die Kulissen und sahen sich den Videoclip über das Leiden der Kaninchen an, der in Innern der Box lief. Auch der Originalkäfig aus einer Kaninchenmastanlage erweckte großes Interesse. Die 5 kleinen Bewohner waren zwar nur aus Plüsch, verdeutlichten aber trotzdem sehr gut die bedrückende Enge und Monotonie des Käfigs. Natürlich war auch das lebensgroße Pinguin-Maskottchen von aktion tier dabei und verteilte eifrig die Kampagnenflyer.
Hintergrund der Kampagne: in Deutschland werden jährlich etwa 41.000 Tonnen Kaninchenfleisch verzehrt, welches zum Großteil aus nicht tiergerechten Haltungen stammt. 4 Millionen Schlachtkaninchen kommen allein aus hiesigen Intensivmastbetrieben. In den geschlossenen Stallkomplexen leben im Schnitt über 100 Zuchthäsinnen und mehrere tausend Mastkaninchen, eingesperrt in kleine Drahtgitterkäfige. Jedem Tier steht etwa die Größe eines DIN-A-4- Blatts an Lebensraum zu Verfügung. Hoppelsprünge oder ein Aufrichten auf die Hinterläufe ist in der drangvollen Enge meist nicht möglich. Die einstreulosen Käfige bieten keinerlei Versteck- oder Beschäftigungsmöglichkeiten. Verdammt zu einem bewegungs- und reizarmen Leben leiden viele Kaninchen an Krankheiten und Verhaltensstörungen. Die Käfigböden sind perforiert, schneiden tief in die weichen Läufe der Kaninchen. Unter den Käfigen türmen sich stinkend die Fäkalien. Ammoniakdämpfe und krankheitserregende Keime führen zu Augen- und Atemwegserkrankungen. „Unser Ziel ist die Abschaffung der Käfighaltung und die Einführung einer verbindlichen gesetzlichen Haltungsverordnung für Mast- und Zuchtkaninchen, die es bislang in Deutschland noch nicht gibt“, sagt Ursula Bauer von aktion tier Berlin. Für diese Ziele kämpft aktion tier schon seit mehre-ren Jahren im Tierschutzbündnis „Kaninchenmast – Nein danke“ Seite an Seite mit zahlreichen anderen Tierschutzvereinen.
Mit der aktuellen Kampagne „Unschuldig hinter Gittern: Kaninchen in der Intensivmast“ möchte aktion tier primär die Menschen über das Leben und Leiden der Kaninchen in der Intensivmast aufklären und sie somit zum tierschutzbewußten Konsum führen. „Der Kampagnenstart war sehr vielversprechend“, freut sich Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. „Kaninchen sind echte Sympathieträger und viele Menschen waren geschockt von unseren Bildern aus den Intenivmastbetrieben“, so die Biologin weiter. aktion tier hofft, dass die Konsumenten aufgrund der Kampagnenarbeit entweder ganz auf Kaninchenfleisch verzichten oder zumindest zu Biofleisch greifen.
Unter können Interessierte das Kampagnenvideo einsehen sowie den Kampagnenflyer herunterladen. Weitere Informationen zum Tierschutzbündnis „Kaninchenmast- nein danke“ erhalten Sie unter http://www.kaninchenmast.info
aktion tier – menschen für tiere e.V. ist eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen seiner Art. Der Verein verfolgt das Ziel, mit unkonventionellen und dynamischen Methoden effektiven Tier-, Natur- und Artenschutz zu betreiben. Die notwendige Unterstützung erhält aktion tier durch seine zahlreichen Mitglieder. Es ist dem Einsatz der Ansprechpartner vor Ort, der Mitgliederbetreuung in Berlin, den Geschäftsstellen in München und Berlin, den Fachberatungsstellen und den Kooperationspartnern in ganz Deutschland zu verdanken, dass aktion tier eine große Akzeptanz auch von Seiten anderer Tierschutzorganisationen und politischer Gremien entgegengebracht wird.
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