Entscheidend ist der Lebensstil
sup.- Tolle Nachricht für Naschkatzen – könnte man meinen: Je mehr Süßigkeiten Kinder und Jugendliche konsumieren, desto wahrscheinlicher sind sie schlank! Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse aus Australien, die im renommierten American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht worden ist. Ausgewertet wurden elf Studien mit insgesamt 177.260 Teilnehmern aus aller Welt. Ein erstaunliches Resultat, denn es widerspricht der weit verbreiteten Vorstellung, dass Süßes doch wohl eher dick macht.
Der scheinbar schlankmachende Effekt ist dem Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm (München) zufolge wahrscheinlich einfach zu erklären. Als Herausgeber des lifestyle-telegramms ( www.lifestyle-telegramm.de ) weist er in seinem aktuellen Editorial darauf hin, dass es sich bei der neuen Studie primär um eine Querschnittsanalyse handelt. Mit dieser Methodik, die einer Momentaufnahme gleicht, kann nicht Ursache von Wirkung unterschieden werden. Es stehen also immer zwei Lösungsmöglichkeiten zur Wahl: „Entweder sorgen Süßwaren dafür, dass man schlank wird – oder Schlanke sorgen sich nicht um Süßwaren und genießen sie umso mehr“, umschreibt Prof. Worm die Alternativen. Dass letztere Lösung die naheliegendere ist, werden wohl die wenigsten anzweifeln. Allerdings wurden in dem neuen systematischen Review auch noch einige Langzeitbeobachtungsstudien, Fall-Kontroll-Studien und Interventionsstudien bedacht, die allesamt keinen dickmachenden Effekt von Süßwaren aufwiesen. Somit erinnert die neue Analyse laut Prof. Worm daran, dass die Pandemie von Übergewicht und Fettleibigkeit viele Ursachen hat und nicht nur einem Bösewicht zuzuschreiben ist. Und sie bestätigt, dass normalgewichtige und insbesondere bewegungsaktive Menschen durchaus ohne Reue auch mal Süßigkeiten genießen dürfen.
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