Sündflut schockt mit Nazi-Vergleich in neuem Video

Die Punkrocker gehen wortgewaltig und doch sehr alternativ nach den Rechten sehen

„Damals wie heute“ – Partei-Nazi und Straßen-Nazi sitzen an einem Tisch. Dazu werden Szenen aus der jüngeren Vergangenheit und den verheerenden Gewaltexzessen der 1990er-Nazis quergeblendet. Die Blicke der Protagonisten sind kalt in die Kamera gerichtet. Bei der Requisitenauswahl wurde der rechte Merchandise- und Sprüchekult massiv aufs Korn genommen. Der 1990er-Nazi kommt ins Bild, wie man ihn sich vorstellt: Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln, rauchend, biertrinkend, pseudorebellisch und wenig intelligent. Der Parte-Nazi der Gegenwart erinnert an den Personenkreis der rechten parlamentarischen Vertreter – es ist unausweichlich, wer in diesem Kostüm gemeint ist.
Der Kurzfilm wird vom neuen Song „Damals wie heute“ in den Versen ruhig und erzählend, in den Refrains ausdrucksstark, laut und vulgär begleitet. Das Farbspiel blau und braun wird textlich zum Leitmotiv des neuen Stücks und spiegelt sich in der Gestaltung des Videos wider.
Am Ende der Showdown: Beide Nazis begegnen sich – Straße und Institution, Gewalt und bürokratisierter Faschismus. Und wer die Haltung der Band kennt, ahnt, dass es an dieser Stelle zur Pointe kommt. Der Vorhang fällt im Hintergrund, die beiden Protagonisten wissen, wie in der Realität, nicht weiter. Was jetzt folgt, kommt für die Zuschauenden unerwartet, ist beim Blick aufs Gesamtwerk der Band konsequent.
Der Text ist simpel, damit die Message bei den hier vorgeführten Personenkreisen und ihren Sympathisanten ankommt. Wie schon bei vorangegangenen Statementsongs lässt sich ein Shitstorm hier sicher nicht vermeiden.
„Wir sind bereit!“, sagt Manu, Sänger und Gitarrist der Band und reibt sich motiviert die Hände. „Nazi-Bashing ist notwendig.“, ergänzt Stephie, die Sängerin von Sündflut.

Die Band engagiert sich seit geraumer Zeit laut und deutlich gegen rechte Propaganda und Gewalt und setzt sich stark für Demokratie, Umweltschutz und eine vielfältige sowie tolerante Gesellschaft ein, was in diesen Zeiten das Gebot der Stunde ist.
„Wenn hier etwas schiefläuft und wenn etwas nicht okay ist, dürfen wir alle nicht wegsehen.“, fordert Marci, Gitarrist der Band.
Den Song gibt es visuell und zum Streamen ab heute unter anderem auf der Webseite der Band.

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