Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. (DDH)
Im Bereich der Naturheilkunde gibt es in Deutschland eine immense Nachfrage; zwei Drittel aller Bürgerinnen und Bürger setzen auf den Einsatz von Naturheilmitteln und Behandlungen der Naturheilkunde. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Pascoe-Studie „Naturmedizin 2012“. In den humanmedizinischen Fakultäten der Universitäten spiegele sich diese Nachfrage zur naturmedizinischen Ausbildung aber nicht wieder.
„Naturheilkunde – aktueller denn je“ heißt das Motto des diesjährigen Deutschen Heilpraktikerkongresses, der am 16. und 17. Juni 2012 zum 22. Mal in Folge im Karlsruher Messe- und Kongresszentrum (KMK) stattfindet. Der Heilpraktikerkongress ist eine Fachveranstaltung des Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. (DDH) und wird in diesem Jahr vom Verband Deutscher Heilpraktiker e.V. (VDH) ausgerichtet.
2010 nutzten laut einer Umfrage des Institut Allensbach nahezu Dreiviertel aller Patienten Naturheilmittel. Lediglich sieben Prozent äußerten sich ablehnend. Dieses Ergebnis scheint nicht von dem weitgehenden Wegfall der Kostenerstattung für Naturmedizin durch die Gesundheitsreform 2004 beeinflusst zu werden. Allen Bildungsschichten, zunehmend auch jüngere Altersgruppen, besonders Eltern von Kindern lassen sich von der Naturmedizin überzeugen. Insbesondere chronisch Kranke profitieren von der Naturmedizin – gerade ältere Patienten, die aufgrund chronischer Erkrankungen etwa Dreiviertel der Kosten im Gesundheitssystem ausmachten.
Therapieverfahren der Naturheilkunde und Komplementärmedizin sind nicht nur als Ergänzung konventioneller Behandlungen gut geeignet. Ein Vorteil für Patienten: Die Nebenwirkungsrate konventioneller Therapien kann nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand gesenkt werden. Schon die eine frühere Erhebung, die „Pascoe-Studie 2004“, hatte ein positives Ergebnis für den Einsatz der Naturheilkunde: 91 Prozent aller Befragten bevorzugten Naturmedizin bei akuten Erkältungskrankheiten, 87 Prozent bei Verdauungs- und Magen-Darm-Beschwerden, 82 Prozent bei Schlafstörungen und 68 Prozent bei depressiven Verstimmungen und innerer Unruhe. „Dabei machten 20 Prozent der Patienten „sehr gute“ und 67 Prozent „eher gute“ Erfahrungen“, so die Studie. Etwa 8 von 10 Patienten ziehen demnach sogar die naturmedizinische Therapie einem chemisch definierten Medikament vor. Dafür ausschlaggebend sind vor allem das geringe Nebenwirkungspotenzial und die gute Verträglichkeit.
Als sozioökonomischer Vorteil der Naturmedizin ist darüber hinaus festzuhalten, dass sie meist kostengünstiger als chemisch definierte Medikamente ist und die Kostenträger durch die Eigenbeteiligung der Patienten entlasten kann – ein wichtiger Aspekt für die Zukunft bei deutlich knapper werdenden Budgets im Gesundheitswesen.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Deutschen Heilpraktikerkongresses, der eine zweitägige Fachveranstaltung für Heilpraktiker aus dem gesamten süddeutschen Raum darstellt, steht ein thematisch weitgefasstes Vortragsprogramm. Mehr als 30 Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet präsentieren Diagnose- und Therapiemethoden und informieren kompetent und fachlich über Neues oder Bewährtes alternativmedizinischer Heilmethoden oder -verfahren.
Die DDH ist eine Gemeinschaftsinitiative der fünf großen, bundesweiten Heilpraktiker-Berufs- und Fachverbände – Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH), Freie Heilpraktiker (FH), Freier Verband Deutscher Heilpraktiker (FVDH), Union Deutscher Heilpraktiker (UDH) und Verband Deutscher Heilpraktiker (VDH). Gemeinsam vertreten sie die überwiegende Mehrheit der Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker in allen Fragen der Berufs-, Medizinal- und Standespolitik. Die DDH mit den Einzelverbänden ist damit der Ansprechpartner für Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, Politik, Medien und Versicherungen. Diese Kooperation der Verbände ist unerlässlich, um die Interessen der Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker in fachlichen, rechtlichen und berufsständischen Fragen gezielt und effektiv gegenüber politischen Institutionen, sowie in der Öffentlichkeit vertreten zu können.
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