Sterbehilfe-Diskussion / Malteser: Familien schwer erkrankter Kinder geraten unter Druck
In der Diskussion um die aktive Sterbehilfe sind die Bedürfnisse von lebensverkürzend erkrankten Kindern ausgeblendet, kritisieren die Malteser. „Mit einem Gesetz, das die aktive Sterbehilfe für Kinder ermöglicht, wie es in Belgien gerade bevorsteht, wird die Tötung als eine menschliche Lösung dargestellt. Anstatt umfassend zu begleiten, was sowohl die Lebensqualität als auch die Möglichkeit des Loslassens berücksichtigt, und damit das Leiden zu lindern und die Familie zu unterstützen, wird so der Druck auf die ganze Familie erhöht. Das ist eine Kapitulation der Gesellschaft. Der Gesetzgeber sollte statt dessen alles tun, damit Kinder und Jugendliche in Würde sterben, ohne ihr Leben künstlich zu verlängern oder zu verkürzen – das Leiden beseitigen und nicht den Leidenden. Es ist wirklich kein Gesetz nötig, das das Leben unwiderruflich abzuschneiden erlaubt“, sagt Prof. Dr. Lukas Radbruch, Leiter des Zentrums für Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus Seliger Gerhard in Bonn.
Radbruch weiter: „Unsere Gesellschaft muss den Eltern und den erkrankten Kindern umfassend helfen. Kinder- und Jugendhospizdienste tragen dazu jeden Tag ihren Teil bei: Ehrenamtliche geben den Eltern Raum für sich, sind ihnen Gesprächspartner, erschließen Netzwerke der Hilfe und haben Zeit für die Geschwisterkinder.“
Die Malteser sind Träger von 28 ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten und bieten ebenfalls an 28 Standorten Kindern und Jugendlichen Trauerbegleitungen an. Darüber hinaus arbeiten die Malteser seit 2011 in dem Projekt „Gib mir `n kleines bisschen Sicherheit – die Unsicherheiten des Lebens und Sterbens teilen“ mit Kindern und Jugendlichen zu Themen wie Sterben, Tod und Trauer in Kindergärten und Schulen.
Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein. Hilfe für mehr als zwölf Millionen Menschen pro Jahr weltweit ? 72.000 Engagierte in Ehren- und Hauptamt ? an mehr als 700 Orten ? 1 Mio. Förderer und Mitglieder
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