SPD macht erstmals Antrag in Leichter Sprache – Kultur fuer alle
Zum Beschluss der SPD-Bundestagsfraktion, den Antrag „Kultur fuer alle – fuer einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation“ auch in Leichter Sprache in den Bundestag einzubringen, erklaert die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Ulla Schmidt:
„Die Politikerinnen und Politiker der SPD wollen, dass alle Menschen ueberall mitmachen koennen. Sie wollen Kultur fuer alle.“ Dieser Satz ist in sogenannter Leichter Sprache formuliert und steht in der Uebersetzung des SPD-Antrags „Kultur fuer alle – fuer einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation“ in Leichte Sprache. Der Antrag hat das Ziel, die UN-Behindertenrechtskonvention fuer den Bereich Kultur und Medien umzusetzen.
Die SPD hat ihren Antrag in Leichte Sprache uebersetzen lassen, damit ihn moeglichst alle verstehen koennen – besonders diejenigen, fuer welche der Antrag Verbesserungen bringen soll.
Dazu zaehlen auch Menschen mit Lern- oder Konzentrationsschwierigkeiten, mit Altersdemenz oder Menschen, die die deutsche Sprache erst erlernen. Unser Ziel ist es, auf diese Weise Politik den Menschen nahezubringen, die sonst nicht den Zugang zu den Debatten und Entscheidungen des Bundestages haben oder die Sprache der Politik zu kompliziert finden. Die SPD-Bundestagsfraktion bringt damit als erste Fraktion ueberhaupt einen Antrag im Bundestag ein, der in Leichter Sprache verfasst ist. Leichte Sprache besteht aus kurzen, einfachen Saetzen mit kurzen Woertern. Der Text ist in einer bestimmten Schriftgroesse verfasst und enthaelt viele Erklaerungen. Bunte Bilder unterstuetzen das Verstehen des Textes.
Details zur Leichten Sprache finden sich unter:
www.leichtesprache.org.
Die UN-Behindertenrechtskonvention anerkennt, dass auch fuer Menschen mit Behinderung ein voller Zugang zur kulturellen Umwelt wichtig ist, „damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll geniessen koennen“. Der Antrag „Kultur fuer alle – fuer einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation“ fordert verbindliche Regeln zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich Kultur und Medien.
Kultur- und Freizeitangebote sollen barrierefrei gestaltet, bei Ausschreibungen des Bundes soll die Barrierefreiheit verpflichtend beruecksichtigt und die Denkmalfoerderung des Bundes soll moeglichst an barrierefreie Zugaenge geknuepft werden. Filme sollen nur dann gefoerdert werden, wenn wenigstens eine Endfassung des Films mit deutscher Audiodeskription oder deutschen Untertiteln vorliegen wird. Es geht um barrierefreie Zugaenge zu Kultur-, Medien- und Informationsangeboten, aber auch um die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderungen als Kuenstlerinnen und Kuenstler.
Die SPD fordert die Bundesregierung auf, die UN-Behindertenrechtskonvention zuegig umzusetzen und sich nicht laenger auf unbestimmte Absichtserklaerungen zu beschraenken.
Der Antrag der SPD-Bundestagfraktion legt dazu konkrete und verbindliche Forderungen vor. Die SPD-Bundestagfraktion betrachtet die Uebersetzung ihres Antrags in Leichte Sprache als Pilotprojekt und wuerde es begruessen, wenn sich der Deutsche Bundestag fraktionsuebergreifend darauf einigt, in Zukunft barrierefreie Zugaenge zu den wesentlichen Entscheidungen und Debatten des Deutschen Bundestages bereitzustellen.
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