Schwesig: Familien erwarten konkretes Handeln von der Bundesregierung
Zum heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Bericht über die Lebenslage von Kindern in der Bundesrepublik erklärt die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende, Ministerin für Soziales und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig:
Deutschland ist das kinderärmste Land Europas. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, aber veränderbar. Der Bericht des Statistischen Bundesamtes ist daher in erster Linie eine Aufforderung an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Deutschland muss kinderfreundlicher werden. Voraussetzung dafür ist der Ausbau der Kinderbetreuung. Dazu gehören aber auch gesicherte Arbeitsverhältnisse: die Zahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse ist in Deutschland noch immer erschreckend hoch. Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können und wirtschaftliche Planungssicherheit haben, um sich für Kinder zu entscheiden. Dafür brauchen wir neben Mindestlöhnen und Entgeltgleichheit auch flächendeckende Ganztagseinrichtungen und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle.
Der Blick nach Frankreich mit einem erheblich höheren Anteil von Kindern an der Bevölkerung zeigt, dass eine solche breit angelegte Familienförderung langfristig Erfolg hat: Weit weniger Menschen und insbesondere Frauen sind dort in prekären Beschäftigungsverhältnissen beschäftigt. Es gibt gesetzliche Mindestlöhne ebenso wie ein umfassendes öffentliches Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder aller Altersgruppen.
Besonders für die zunehmende Zahl der Alleinerziehenden haben entsprechende zusätzliche Anstrengungen auch in Deutschland existenzielle Bedeutung: Für mehr als ein Drittel der Kinder von Alleinerziehenden sind laut Statistischem Bundesamt Transferzahlungen die überwiegende Quelle des Lebensunterhaltes – bei den Kindern aus Paarfamilien sind es nur 4 Prozent! Diese Zahlen machen den dringenden Handlungsbedarf bei der besseren Unterstützung von Alleinerziehenden und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf überdeutlich.
Die SPD hat ihre Konzepte mit den Schwerpunkten Gute Arbeit, Gute Bildung und Betreuung sowie Zeit für Familie bereits Anfang dieses Jahres vorgelegt. Familien erwarten nun auch von der Bundesregierung konkretes Handeln.
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