Safaritraum und Wirklichkeit – Ein Safaritag unter der Lupe

Einmal auf den Spuren Hemingways wandeln und in Afrika auf Safari gehen. Das wäre großartig. Aber wie sieht so ein Safaritag überhaupt aus? Marion von KrautTrotter Safaris hat schon viele Safariländer besucht und erzählt hier von einem typischen Safaritag auf der Suche nach den Big Five:

Eine Safari ist nichts für „Sissies“

Es ist immer das Gleiche, der Wecker klingelt gnadenlos um 5 Uhr morgens. Nach einer kurzen Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser, tapse ich müde zum Frühstückstisch. Um genau zu sein, erwarten mich trockene Kekse und eine Thermoskanne mit Kaffee, der Tote zum Leben erwecken kann. Brrrrr … aber Zweck erfüllt. Kurz nach 6 Uhr sitze ich mit den anderen Gästen putzmunter im Safariwagen, eingemummelt in die angebotene Wolldecke. Die Temperaturen bewegen sich so früh noch im einstelligen Bereich.

Der Safari-Guide muss nicht lange fahren, dann kreuzen schon die ersten Antilopen und Paviane unseren Weg. Und guck: Links im Baum liegt ein junger Leopard ausgestreckt auf einem Ast. Die Kameras klicken. So geht die Safari munter weiter für die nächsten 3-4 Stunden. Je später und wärmer es wird, desto weniger Tiere zeigen sich im offenen Gelände. Alle suchen jetzt schattige Plätze im geschützten Busch und unter Bäumen auf, um der inzwischen gnadenlos brennenden Sonne zu entgehen.

Safari-Picknick im Busch

So auch wir Safarigäste. Verschwitzt, aber glücklich über die Tiersichtungen, stürzen sich alle gegen 10 Uhr auf die Lunchpakete. Hungrig verzehre ich den Inhalt meiner Wundertüte mit Sandwich, Kuchen und kleiner Banane. Ich sauge laut am Strohhalm der Caprisonne-Packung und fühle ich mich zurück in meine Kindheit versetzt. Nach dem Brunch geht es dann langsam wieder zurück zum Buschcamp. Der Safari-Guide macht noch den einen oder anderen Schlenker um alleinstehende Bäume in der Savanne. Er hat den richtigen Riecher und entdeckt im Schatten ein Löwenrudel bei der Siesta. Ein einsamer Elefantenbulle am Wegesrand fächelt sich mit seinen großen Ohren frische Luft zu.

Zurück im Camp trennt sich die Gruppe wieder. Einige Safarigäste halten Mittagsschlaf und andere machen es sich mit einem Buch in der Lounge gemütlich. Wer mag, kann sich im kleinen Swimmingpool erfrischen. Ich nutze die Zeit und schreibe einen Beitrag für unseren Reiseblog. Um 16 Uhr trommelt der Guide die Gruppe wieder zusammen und dann geht es auch schon los mit dem zweiten Game Drive des Tages.

„Safari-Sitzfleisch“ vonnöten

Jetzt ist alles anders als bei unserer Morgensafari. Beim Fahren durch die weite Busch- und Grassavanne sehen wir zunächst nur wenige Wildtiere. Dafür entschädigt die herrliche Landschaft, die von der Nachmittagssonne in goldenes Licht getaucht wird. Bei Einsetzen der Dämmerung kommen die Tiere langsam wieder aus ihren Verstecken. Eine Herde Zebras und einige Springböcke trinken in der Ferne am Wasserloch. Um sie nicht aufzuscheuchen, nähern wir uns vorsichtig mit dem Safariwagen. Später hält der Guide an einem Aussichtspunkt und drapiert Käsehäppchen und Cracker auf der Motorhaube. Beim Sundowner mit Gin Tonic sehen alle der orangeroten Sonne zu, wie sie langsam am Horizont verschwindet.

Wie fällt nun das Safari-Fazit aus?

Eine Safari ist immer anstrengend und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen. Beim stundenlangen Suchen nach Tieren wird man auf schlechten Pisten kräftig durchgeschüttelt. Eine Garantie, die Big Five zu sehen, gibt es nicht. Meistens aber wartet die eine oder andere tierische Überraschung auf einen. Das alles macht eine Safari für mich so spannend und unberechenbar – und einfach unwiderstehlich!

Marion Balczun-Kocer wagte nach über 30 Jahren den Berufsausstieg als Apothekerin. Sie gründete im Februar 2024 KrautTrotter Safaris als Spezialagentur für Afrikareisen. Hier vereint sie Reiseleidenschaft, Afrika-Expertise und Ihre langjährige Erfahrung im Kunden-Management.

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