Preiserhöhung der Deutschen Bahn AG: Viele Fragen, keine Antworten
Zu der angekündigten Erhöhung der Fahrpreise der Deutschen Bahn AG zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 erklärt der Sprecher der Arbeitsgruppe Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der SPD-Bundestagsfratkion Sören Bartol:
Die Deutsche Bahn AG erhöht erneute ihre Fahrpreise, obwohl die Qualitätsprobleme insbesondere im Personenfernverkehr immer noch nicht gelöst sind. Zwar hat sich seit dem Schneechaos und der Hitzeschlacht in den ICEs einiges verbessert, aber Servicedefizite sind nach wie vor vorhanden.
So soll vom Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 die Preise im Personenverkehr um durchschnittlich 2,8 Prozent steigen. BahnCards werden durchschnittlich um 2,4 Prozent teurer. Die BahnCard 50 wird um 7 Euro auf 247 Euro angehoben (1. Klasse von 482 Euro auf 496 Euro). Die BahnCard 100 kostet ab 9. Dezember 4.090 Euro anstatt wie bisher 3.990,- Euro (in der 1. Klasse: 6.690,- Euro).
Die erneute Preiserhöhung der Deutschen Bahn AG (DB AG) wirft viele Fragen auf.
Wie bei jedem Unternehmen, müssen auch bei der DB AG die Kosten bei der Preisgestaltung des angebotenen Produktes berücksichtigt werden. Hier gibt die DB AG an, dass insbesondere die gestiegenen Energiepreise für die Preiserhöhungen verantwortlich sind.
Die DB AG schließt jedoch für ihren Energiebedarf langfristige Verträge zu günstigen Konditionen als Großabnehmer ab. Langfristige Lieferverträge bedeuten jedoch auch, dass Preisschwankungen abgefedert werden und weit weniger ins Gewicht fallen als zum Beispiel bei einem Privathaushalt.
Es besteht daher schon der berechtigte Verdacht, dass die DB AG ihre Marktstellung missbraucht, um jedes Jahr ungerechtfertigte Preiserhöhungen durchzusetzen. Dafür herhalten müssen immer wieder die Energiepreise.
Es stellt sich auch die Frage, warum gerade die treuesten Kunden, also die Vielfahrer mit Bahncard ebenfalls ordentlich zur Kasse gebeten werden. Mit der neuerlichen Preiserhöhung hat sich zum Beispiel der Preis einer BahnCard 50 seit 1998 mehr als verdoppelt. Diese Preiserhöhung trägt nicht zur Förderung des umweltverträglichen Verkehrsträgers Schiene bei.
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