Plattformen und KI als Evolutions-Triebwerke

Experteninterview: 3 Fragen – 3 Antworten

MES oder Plattform? Das ist eine der Fragen, die das Digital Manufacturing Magazin 15 MES Experten zur zukünftigen Entwicklung und Positionierung von MES-Lösungen gestellt hat. Die Antworten fallen bei den Schlüsselaussagen ungewöhnlich einheitlich aus. Auch Marcus Niebecker, Produktmanager MES-Solutions bei der PROXIA Software AG, steht im Experteninterview des Fachmagazins Rede und Antwort.

Digital Manufacturing: Welche Trends bestimmen die Entwicklung von MES-Systemen aktuell?

Marcus Niebecker, Produktmanager MES-Solutions, PROXIA Software AG:
Ein Trend, der klar zu erkennen ist, ist die Transformation von klassischen MES-Systemen
hin zu wahren „Interoperabilitäts-Monstern“. Diese Bezeichnung ist im positiven Sinne gemeint, denn Interoperabilität ist die Grundvoraussetzung für systemgrenzen-überschreitende Prozesse. Wer komplexe Prozesse entlang seines Wertstroms digitalisieren möchte, muss künftig in der Lage sein, verschiedene Systeme miteinander zu verbinden. Hier ist dann wichtig, dass die Systeme nicht nur kommunizieren, sondern dass sie sich auch verstehen.

Digital Manufacturing: Wer macht das Rennen? Die Manufacturing-Execution-Plattform oder das MES? Gibt es dieses Gegeneinander überhaupt?

Marcus Niebecker: Aktuell kann man in vielen Diskussionen den Eindruck gewinnen, dass es hier ein „Gegeneinander“ gibt. Zukünftig wird sich die Frage, wer das Rennen macht, nicht mehr stellen. Grund dafür ist die massive Weiterentwicklung und die damit verbundene Veränderung im Aufbau moderner MES-Systeme. Der Plattformgedanke spielt da schon heute eine zentrale Rolle im Mindset der relevanten Systemanbieter. So werden plattformorientierte Lösungen zukünftig häufiger
anzutreffen sein. Diese „Software-Ökosysteme“ bilden die Grundlage für eine durchgehende Digitalisierung.

Digital Manufacturing: Welche Rolle spielt die künstliche Intelligenz (KI) in aktuellen und künftigen MES-Anwendungen?

Marcus Niebecker: Künstliche Intelligenz wird eine wesentliche Rolle in MES-Anwendungen spielen. Auf der Zeitachse betrachtet wird dies allerdings ein Prozess sein. Ein MES ist durch seine durchgängigen Daten der Produktion natürlich eine optimale Basis für KI. Aus unserer Sicht werden sich erste „Pflänzchen“ in den nächsten Jahren etablieren. Dabei wird es sich um unterstützende Funktionen handeln, die Vorschläge für den Benutzer generieren werden. Der Bediener wird aber die letzte Entscheidung treffen. Erst wenn Bediener Vertrauen zu diesen neuen Möglichkeiten aufgebaut haben, werden die nächsten Schritte folgen.

PROXIA Software AG ist ein europaweit tätiges Software-Unternehmen, das MES-Lösungen für Produktionsunternehmen entwickelt und implementiert. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich die Unternehmensgruppe mit der Prozessoptimierung in der Industrie. Die Kern-Produktpalette der PROXIA MES-Software beinhaltet MES Planung, Erfassung, Monitoring, sowie Analyse, Auswertung und Controlling von Produktionskennzahlen. Das Leistungsspektrum umfasst Software – Entwicklung, MES-Consulting, Vertrieb, Installation, Support und Schulung.

Die PROXIA Software AG ist zertifizierter SAP-Partner und schafft eine Datendurchgängigkeit von den Geschäftsprozessen bis hin zur Shopfloor Ebene durch die vertikale und horizontale Integration von MES-Lösungen aus einer Hand. Mit den innovativen PROXIA MES-Softwareprodukten, MES-Leitstand, Shopfloor Management, MDE, BDE, PZE, CAQ, TPM, Online-Monitoring und OEE/KPI-Kennzahlenerfassung lassen sich komplette MES-Prozessstrukturen abbilden und mit der ERP/PPS-Ebene verschmelzen – auf Kurs zur Smart Factory und Industrie 4.0. Modernste Software-Technologien, der schnittstellenfreie, bedarfsgerechte, modulare Systemaufbau sowie schnelle Projekt-Realisierung sichern dem Kunden eine kurze Integrationszeit und damit eine hohe Investitionssicherheit sowie schnellen ROI der MES-Software-Investition.

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