Standort im Osten Frankfurts startet mit Standortinitiative durch
– Erste Zwischenbilanz des Modellprojekts zwei Jahre nach Initiierung
– Entwicklung nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien Hauptziel des Gebiets
– Unternehmer formieren sich zur Standortinitiative FFN (FrankFurter Osten Nachhaltig)
Frankfurt am Main, 18. Juni 2018 – Den Standort nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien entwickeln: Zwei Jahre nach dem Startschuss und den Aufbauarbeiten des u. a. im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) geförderten Pilotprojekts hat das „Nachhaltige Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach“ eine erste Zwischenbilanz gezogen, Pläne für die Zukunft präsentiert und erstmals die neue Standortinitiative FFN (FrankFurter Osten Nachhaltig) vorgestellt. Damit tritt das deutschlandweit einzigartige Modellprojekt, das von der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH in Zusammenarbeit mit dem Energiereferat und dem Stadtplanungsamt mit eigenem Management geleitet wird, in die nächste Phase ein. Wirtschaftsdezernent Markus Frank beim Pressegespräch im Standortbüro im Cassellapark: „Die Idee des Nachhaltigen Gewerbegebiets ist es, dieses vielfältige Industrie-Areal im Osten der Stadt, das nicht nur zu den größten, sondern auch ältesten Frankfurts gehört, fit für die Zukunft zu machen, eine Alleinstellung zu schaffen und den Unternehmen, Eigentümern und Angestellten Mehrwert zu bieten. Doch um dies zu ermöglichen, müssen die Akteure vor Ort involviert werden. Diese Aufbauarbeit wurde in den vergangenen Jahren hervorragend geleistet. Es freut uns sehr, dass wir den Zusammenschluss der ersten 30 Unternehmer vor Ort zur Standortinitiative FFN nun bekannt geben können.“
2015 hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, das Pilotprojekt Nachhaltiges Gewerbegebiet im Industrie- und Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach auf 185 Hektar Gesamtfläche umzusetzen. Das Gebiet erstreckt sich nördlich der Hanauer Landstraße bis zum Seckbacher Ried und zeichnet sich sowohl immer noch durch industrielle Nutzung, aber auch durch Einzelhandel, hochmoderne Kreativwirtschaft und kulturelle Einrichtungen wie die Klassikstadt aus, die in den vergangenen Jahren aus dem historischen Areal hervorgegangen sind. 2016 wurde durch die Wirtschaftsförderung für fünf Jahre ein Standortmanagement installiert, das vor Ort die Standortentwicklung koordiniert, moderiert und organisiert. Dem ökologischen Aspekt kommt dabei ein besonders wichtiger Teil zu. Umweltdezernentin Rosemarie Heilig, die ebenfalls am Pressegespräch teilnahm: „Wir wollen mit dem Nachhaltigen Gewerbegebiet ein Musterbeispiel dafür schaffen, wie auch Bestandsquartiere auf innovative Art und Weise nach ökologischen Kriterien transformiert werden können – immer mit dem Ziel, CO2-Emissionen drastisch einzusparen und Zukunftstechnologien, z.B. bei der Energiegewinnung, zu nutzen.“
Planungsdezernent Mike Josef betonte in seinen Ausführungen, dass die Erfahrungen aus dem Nachhaltigen Gewerbegebiet in das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm einfließen werden. „Die aktive Kommunikation zwischen den Unternehmen vor Ort und der Verwaltung ist ein elementarer Baustein für eine erfolgreiche kommunale Gewerbeflächenentwicklung. In der schnell wachsenden Stadt Frankfurt am Main müssen die knappen Gewerbeflächen möglichst effizient genutzt werden. Mit dem Standortmanagement im Nachhaltigen Gewerbegebiet entwickeln wir die Flächen zukunftsfähig und bedarfsgerecht“, sagte Mike Josef.
Aktive Unternehmerschaft:
Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch das Stimulieren einer aktiven Unternehmerschaft vor Ort. Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt: „Seit dem Start 2016 ist es uns gelungen, die unterschiedlichen Unternehmen vor Ort im Rahmen von Unternehmerwerkstätten und regelmäßigen Veranstaltungen nicht nur untereinander bekannt zu machen, sondern über unseren Standortmanager Tobias Löser buchstäblich zu vernetzen, damit das Gebiet in Zukunft auch aus sich heraus leben kann. Dass wir das in diesem kurzen Zeitraum geschafft haben, freut uns sehr, zeigt aber auch, wie engagiert die unterschiedlichen Akteure vor Ort sind.“
Erste Erfolge sichtbar:
Insgesamt 34 Maßnahmen aus den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales & Vernetzung sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden, darunter zum Beispiel die Steigerung des Grünflächenanteils oder die Ansiedlung neuer Unternehmen. Und bereits in den vergangenen beiden Jahren ist viel passiert. Im Oktober 2016 wurde beispielsweise das Standortbüro als zentrale Anlaufstelle für die Unternehmen und Anrainer vor Ort im historisch-modernen „Cassellapark“ ins Leben gerufen, das seitdem regelmäßige Projektgruppensitzungen veranstaltet, Interessierte zu Strategiesitzungen lud und die Anliegen des Areals gegenüber der Stadt vertritt. Mit der Besetzung eines Klimaschutzmanagers durch das Energiereferat wurde zudem ein kompetenter Ansprechpartner an Bord geholt, der derzeit in Kooperation mit der Zero Emission GmbH ein Klimaschutzteilkonzept erarbeitet und bereits eine Energie-Beratungskampagne für die Unternehmen vor Ort initiiert hat. Ein Hauptziel ist die Sanierung der Industriestraßen vor Ort. Allein hierfür hat die Stadt mehr als 50 Prozent ihres 75-Millionen-Euro-Topfes des städtischen Industriestraßenprogramms reserviert. Bis 2019 soll außerdem der Ausbau des Glasfasernetzes für ultraschnelles Internet komplett abgeschlossen sein.
Gemeinsam für das Nachhaltige Gewerbegebiet:
Eine der zentralen Aufgaben des Standortmanagements war es zudem, den Weg für die Gründung einer Standortinitiative zu ebnen. In insgesamt vier Unternehmer-Werkstätten und zahllosen Strategie-Treffen hat sich innerhalb von nur zwei Jahren ein Kreis von 30 Unternehmern gefunden, die nun gemeinsam die Standortinitiative FFN (FrankFurter Osten Nachhaltig) gegründet haben. Dazu zählen unter anderen die Praunheimer Werkstätten gGmbH, Westfalia Eichmann GmbH, F. Hofmeister Marmor- und Granitwerk GmbH und Helmut HAUG GmbH. Stella Stilgenbauer (Schulz & Souard GmbH), Vorstandsvorsitzende des neu gegründeten Vereins: „Ein Standort wie das Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach kann sich nur entwickeln, wenn alle an einem Strang ziehen. Und durch das Pilotprojekt haben wir die einmalige Chance, die Geschichte des Standorts mitzuschreiben. Das hat uns alle begeistert, und deshalb setzen wir uns auch alle für das Areal ein.“ So kann die Interessengemeinschaft künftig die städtebauliche Entwicklung des Gebiets mitbestimmen und wichtige Themen, zum Beispiel im Bereich Vermarktung und Kommunikation, gestalten.
Neue Website und eigener Auftritt:
Beim Pressegespräch wurden auch das neue Logo der Standortinitiative und die überarbeitete Website unter www.frankfurter-osten.de vorgestellt. Beide spiegeln das grüne Profil des Areals wider und symbolisieren zugleich die Dynamik und Wandlungsfähigkeit einer der wenigen innerstädtischen Lagen mit Industrienutzung. Die Website bietet hohen Informationswert und soll den Unternehmen vor Ort über das Unternehmensverzeichnis zudem als wichtige Präsentationsfläche dienen. Das Nachhaltige Gewerbegebiet zählt mit rund 550 Unternehmen und über 7.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu den größten Industrie- und Gewerbegebieten der Mainmetropole. Neben der guten ÖPNV-Anbindung mit zwei U-Bahn- (U4, U7) und einer eigenen Tramlinie (11) verfügt das Gebiet auch über einen Schnellanschluss an die Autobahnen A66 und A661. Einkaufsmöglichkeiten, Nahversorgung und auch Sport- und Freizeitflächen sowie die Nähe zum Frankfurter Grüngürtel runden das Profil ab.
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