NRW.BANK.ifo Geschäftsumfeld Juni 2022

Verlautbarung lt. NRW.Bank

NRW.BANK.ifo Geschäftsumfeld Juni 2022

Die wirtschaftliche Stimmung in Nordrhein-Westfalen hat sich im Juni deutlich eingetrübt. Während sich die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Lage nur leicht verschlechtert haben, ändern sie ihre Geschäftsprognosen für die nächsten sechs Monate. Die drohende Gasknappheit bereitet der nordrhein-westfälischen Wirtschaft große Sorgen, auch wenn die zukünftige Entwicklung schwer vorhersehbar ist.

Michael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. sagte „aktuell profitieren Unternehmen noch vom vorübergehenden Ende der Corona-Beschränkungen und dem damit verbundenen Nachholeffekt“. „Aber das Verbrauchervertrauen verschlechtert sich, was Druck auf den Konsum ausübt. Er hofft immer noch, das Corona keine neuen weitreichenden Beschränkungen auferlegt – und das die Rationierung von Gas und weitere Energiepreissteigerungen ausbleiben.“

Der NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juni auf 3,1 Zähler und damit um 4,0 Saldenpunkte gefallen. Damit wurde der positive Trend der beiden vorangegangenen Monate unterbrochen. Der jüngste Rückgang ist fast ausschließlich auf die sich verschlechternden Erwartungen zurückzuführen. Der Teilindikator fiel auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren, was darauf hindeutet, dass die NRW-Wirtschaft vor einem Abschwung steht. Die aktuelle Geschäftslage wird dagegen etwas schlechter eingeschätzt.

Energiepreise steigen, Gasknappheit wahrscheinlich

Steigende Energiepreise und eine drohende Gasknappheit bereiten der nordrhein-westfälischen Wirtschaft immerwährend größere Sorgen. Mitte Juni drosselte Russland seine Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 um mehr als die Hälfte. Das erschwert das rechtzeitige Befüllen des Gastanks für den Winter. Deshalb hat die Bundesregierung die zweite Phase des Erdgas-Notfallplans auf den Weg gebracht. Sollte es zu einem vollständigen Stopp der russischen Gaslieferungen kommen, wird vermutlich die dritte und höchste Stufe ausgerufen werden. Dann droht eine harte Rationierung, von der die Industrie zuerst betroffen sein könnte. Die Folge wären Produktionsstopps und das Land dürfte in eine ausgesprochen schwere Rezession geraten. Insbesondere die chemische Industrie und Metallhersteller sind auf eine stabile Gasversorgung angewiesen. Beide Branchen sind überdurchschnittlich in Nordrhein-Westfalen vertreten.

Verarbeitendes Gewerbe: Atmosphäre gedämpft
Einen deutlichen Dämpfer hat der Indikator im verarbeitenden Gewerbe erhalten. Die Firmen bewerteten die gegenwärtige Lage ein bisschen weniger gut als im Vormonat. Zusätzlich blicken sie auf das zweite Halbjahr merklich pessimistischer. Gerade die chemische Industrie ist sonderlich beunruhigt. Die Elektroindustrie konnte hingegen ein Plus verbuchen.

Handel: Geschäftsklima abgefallen
Das Geschäftsklima im Handel ist merklich gesunken zum Vormonat. Händler sind mit ihrem aktuellen Geschäft nicht ganz zufrieden. Der erwartete Indikatoren ist auf dem niedrigsten Stand seit April 2020 gefallen. Der Großhandel wurde von der jüngsten Verlangsamung härter getroffen als der Einzelhandel.

Dienstleistungen: weniger düstere Stimmung
Etwas weniger düster war die Stimmung im Dienstleistungssektor. Während die aktuelle Lage noch etwas besser als im Mai sei, seien die Geschäftserwartungen deutlich gesunken. Im Gastgewerbe ist die Klimaverschlechterung am stärksten ausgeprägt. Dies ist jedoch eine Normalisierung nach der Euphorie des letzten Monats.

Bauhauptindustrien: Geschäftsumfeld weiter verbessert

Das Geschäftsklima konnte die Aufwärtsbewegung im Bauhauptgewerbe in Nordrhein-Westfalen fortsetzen. Etwas besser fällt die Lagebeurteilung bei den Unternehmen aus. Ihre Prognosen bleiben pessimistisch, wenn auch etwas niedriger als im Mai. Lediglich der öffentliche Hochbau hat Rückschläge erlitten und die Geschäftsaussichten sind düster.

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