NABU-Zahl des Monats
140 Millionen Zugvögel sind Opfer der größten Vogelfanganlage der Welt
NABU: Jeder Siebzehnte europäische Zugvogel stirbt in Ägypten
140 Millionen Zugvögel und damit etwa jeder Siebzehnte europäische Zugvogel enden jeden Herbst in den Fangnetzen ägyptischer Vogeljäger. Dies zeigen neueste Berechnungen des NABU. Erst kürzlich hatte ein Filmteam des Bayerischen Rundfunks die weltweit größte Fanganlage entdeckt, die auf einer Strecke von über 700 Kilometern Zugvögeln ihren Weg in die Überwinterungsgebiete versperrt.
Erste vorsichtige Schätzungen waren zunächst von mindestens zehn Millionen Zugvogelopfern pro Jahr ausgegangen. Die tatsächliche Zahl der getöteten und auf Märkten als Delikatesse verkauften Vögel dürfte hingegen um ein Vielfaches höher liegen. So ist nach jahrelangen Erfahrungen auf Zypern, das auf der gleichen Zugroute liegt, davon auszugehen, dass täglich 20 Vögel auf zwölf Metern Netzlänge gefangen werden. Hochgerechnet auf eine vier Monate dauernde Fangsaison und eine Gesamtlänge der Netze von 700 Kilometern muss demnach mit etwa 140 Millionen toten Vögeln gerechnet werden.
Seit April engagiert sich der NABU mit einer Kampagne gegen den zunehmenden Zugvogelmord in Ägypten. Ziel ist es, auf das drastische Ausmaß des kommerziellen Vogelfangs aufmerksam zu machen und Naturschützer vor Ort in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Petition an die Bundesregierung und ägyptische Regierung sowie weitere Informationen unter www.NABU.de/vogelmord
Video mit Hintergründen zur ägyptischen Vogelfanganlage: www.youtube.com/user/NABUtv
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