MOLITOR: Inklusion, Teilhabe und Partizipation für Gehörlose ermöglichen ? Neue Technologien nutzen und Barrieren überwinden
BERLIN. Zum 60. „Tag der Gehörlosen“ am 25. September 2011 erklärt die behindertenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Gabriele MOLITOR:
Der Tag der Gehörlosen soll ein Bewusstsein dafür schaffen, was es heißt, gehörlos zu sein. Der fehlende Gehörsinn darf nicht dazu führen, dass Menschen mit Gehörlosigkeit an den Rand gedrängt werden. Inklusion, Teilhabe, Partizipation und Selbstbestimmung sind Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention, die auch im Sinne der Gehörlosen verwirklicht werden müssen. Die FDP-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, die Konvention mit Leben zu füllen und Menschen mit Behinderung mit Selbstbestimmungsrechten und fairen Chancen auszustatten.
Viele Menschen mit Gehörlosigkeit verständigen sich durch die Gebärdensprache. Die Deutsche Gebärdensprache, kurz DGS, wurde im Behindertengleichstellungsgesetz rechtlich anerkannt. Mit dem Tag der Gehörlosen soll diese vollwertige Sprache bekannter gemacht werden. Vor allem im Bereich der Medien ermöglichen Untertitelungen und die Einblendung von Gebärdensprache barrierefreie Information. Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt die Bemühungen von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern, Menschen mit Behinderung den Zugang zum Medium Fernsehen zu ermöglichen. Hier schaffen neue Technologien Chancen, Barrieren zu überwinden.
Ob ein Gehörloser Gebärdensprache lernen möchte oder andere Hilfsmittel wählt, muss er selbst entscheiden. Mit der Gebärdensprache ist eine umfangreiche Gebärdenkultur verbunden. Deshalb ist der Schulbesuch der Förderschule für gehörlose Schülerinnen und Schüler weiterhin wichtig. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention ist zwar der gemeinsame Schulbesuch einer Regelschule rechtlich verankert, spezielle Schulen für Gehörlose schützen jedoch die Gehörlosenkultur und die Gebärdensprache. Nach Ansicht der FDP-Bundestagsfraktion darf Inklusion nicht als Zwang verstanden werden, Wahlmöglichkeiten müssen bestehen bleiben.
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