Mobilitätsanbieter im Wandel der Automobilindustrie

Studie des Center of Automotive Management im Auftrag des VMF / Struktureller Umbruch bei OEMs trifft das gesamte Automobil-Ökosystem / Herausforderungen und deren Folgen

Mannheim, Mai 2025 – Der Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF) hat im Rahmen seines 18. Branchenforums erneut zentrale Zukunftsthemen der Branche adressiert. Vor dem Hintergrund massiver struktureller Veränderungen bei Fahrzeugherstellern, zunehmender Regulierung und wachsender Digitalisierung standen insbesondere die Auswirkungen auf Mobilitätsanbieter im Fokus. Hochkarätige Referenten, darunter Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM), analysierten die aktuellen Entwicklungen – von der Absatzkrise der OEMs über neue Geschäftsmodelle bis hin zu innovativen Versicherungs- und Datenlösungen.

Ein zentrales Highlight des Forums war die Präsentation der CAM-Studie im Auftrag des VMF zum Thema „Welche Auswirkungen haben die Herausforderungen der deutschen Fahrzeughersteller auf herstellerunabhängige Mobilitätsanbieter?“. Der Institutsleiter Prof. Dr. Stefan Bratzel beleuchtete eindrücklich, wie die tiefgreifende Transformation der Automobilindustrie auch indirekt auf das Dienstleister-Ökosystem wirkt. OEMs stehen laut CAM vor einem historischen Umbruch: Absatzrückgänge in Europa, hohe Kapitalbindung durch Elektromobilität und Softwareentwicklung sowie strategische Unsicherheit in wichtigen Exportmärkten führen zu sinkender Resilienz.

Neue Wettbewerbsdynamiken und strukturverändernde Risiken
In einer vertiefenden Analyse zeigte Prof. Bratzel zentrale Thesen auf: Die Transformation hin zu Elektromobilität, softwaredefinierten Fahrzeugen und automatisiertem Fahren ist mit hohen Umbaukosten verbunden – sowohl für OEMs als auch für Zulieferer. Arbeitsplatzverluste, ungelöste Fragen bei Strompreisen und Ladeinfrastruktur sowie Unsicherheiten durch CO-Regulierung und potenzielle Elektroquoten für Flottenbetreiber stellen weitere Belastungsfaktoren dar. Gleichzeitig steigt der Druck durch neue Wettbewerber – insbesondere aus China -, die bereits den heimischen Markt dominieren und zunehmend in Europa Fuß fassen. Bratzel: „Deutsche Automobilhersteller müssen mindestens so viel innovativer und besser sein, wie sie teurer sind. Allerdings ist seit einigen Jahren eine tektonische Verschiebung der Innovationsstärke zugunsten der chinesischen Automobilhersteller festzustellen“. Die Notwendigkeit, sich agil auf regulatorische Vorgaben, Marktveränderungen und technologische Entwicklungen einzustellen, war ein zentrales Fazit. Für herstellerunabhängige Mobilitätsanbieter ergeben sich daraus Herausforderungen und Chancen: Einerseits intensiviert sich der Wettbewerb mit Captives, insbesondere durch OEM-eigene integrierte Mobilitätsplattformen und den Trend zur vertikalen Integration. „Die Studie zeigt aber auch, dass unsere strategische Positionierung als unabhängige Anbieter noch wertvoller wird. Wir können flexibler reagieren und auf individuelle Mobilitätsbedarfe unserer Kunden besser eingehen“, unterstreicht Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender des VMF.

Neue Impulse aus dem Mobilitätsmarkt
Jürgen Lobach, Geschäftsführer von FINN, lieferte im Anschluss einen praxisnahen Impuls zu Abo-Modellen und der Rolle digitaler Plattformanbieter. Seine zentrale These: Kundenbedürfnisse verändern sich schneller als die Angebotsstrukturen etablierter Anbieter. Flexibilität, Nachhaltigkeit und Convenience seien die entscheidenden Erfolgsfaktoren – nicht Besitz.
Versicherungsfragen blieben ebenfalls nicht außen vor: Andreas Berger von AON/SG IFFOXX Assekuranzmaklergesellschaft analysierte in seinem Vortrag den Wandel bei Kfz-Versicherungsprämien. Neue Risikostrukturen, zunehmende Schäden durch Hochtechnologie in Fahrzeugen sowie datengetriebene Tarifierungsmodelle verändern die Kalkulation der Policen grundlegend. Insbesondere für Flottenbetreiber seien transparente, flexible Lösungen, Prävention und professionelles Schadenmanagement entscheidend.

Vorstellung neuer Mitglieder und Partner
Das Branchenforum bot auch Raum für den Austausch innerhalb des VMF-Netzwerks. Hannes Beyer (Choice) präsentierte sein Unternehmen als neues Mitglied, während Marco Gälweiler und Jerome Daoudi (Euromaster) sowie Arndt Hüsges (Hüsges Gruppe) ihre Unternehmen und Leistungen als neue Premiumpartner vorstellten. Weitere Impulse kamen von Philipp Haac (Repareo), Dr. Andreas Mussmann (Voigt) und Leon Aink (Geotab), die in Kurzvorträgen zu digitalen Buchungsprozessen, rechtlichen Rahmenbedingungen und datengetriebener Mobilitätssteuerung berichteten.

Fazit: 2025 bleibt fordernd – VMF bleibt Dialogplattform
In seiner Zusammenfassung betonte VMF-Vorstandsvorsitzender Frank Hägele die besondere Bedeutung des Jahres 2025: „Die Branche muss sich dynamisch an neue Rahmenbedingungen anpassen – wirtschaftlich, regulatorisch und technologisch. Der VMF wird diesen Wandel weiterhin begleiten und aktiv mitgestalten.“ Dabei bleibe der Verband eine wichtige Plattform für Vernetzung, Strategieentwicklung und Wissenstransfer. Mit dem 18. Branchenforum hat der VMF erneut seine Rolle als Impulsgeber und Brückenbauer im sich wandelnden Mobilitätsmarkt unterstrichen.

VMF – Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. – ist Rat- und Impulsgeber im Mobilitätsmarkt heute und in Zukunft. Seit 1998 vereinen wir durch unsere Mitgliedsfirmen eine langjährige neutrale Erfahrung im Full-Service-Leasing und Fuhrparkmanagement und haben immer wieder neue Qualitätsstandards gesetzt. Unsere Mitglieder sind herstellerunabhängige Anbieter von Autoleasing sowie Mobilitäts- und Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen wie z. B. Autovermietungen. Unsere Premiumpartner profitieren als Geschäftspartner branchennaher Service-Unternehmen vor allem durch unser starkes Business-Netzwerk.

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