Forrester prognostizierte jüngst für Europa ein Wachstum beim E-Commerce von 12.5% pa bis 2018. Aber auch für Asien und insbesondere in China sind die Aussichten noch besser. Connect China beleuchtet daher was im e-Commerce zu beachten ist.
Das e-Commerce und insbesondere der mobile Commerce ist in China bereits jetzt bedeutender, wie wir im Connect China Blog bereits des öftern aufgezeigt haben. Es ist aber sicherlich wichtig, die Erfolgsmodelle aus Europa nicht 1zu1 nach Asien oder China übertragen zu wollen.
Mehr als 80 Prozent aller exportierenden Schweizer KMU setzen auf Direktexport und fahren gut damit. Die neuen Medien bringen neue Chancen mit sich – aber auch Herausforderungen, die es in sich haben. Connect China empfiehlt Ihnen daher das Video der PostFinance zum Thema Direktexport 2.0 anzusehen. In diesem Video geben erfahrene Unternehmer Ihre Learnings und Tipps zum Aussenhandel in Verbindung mit dem e-Commerce weiter.
Denn längst haben Unternehmen wie Amazon, Ebay und Zalando bewiesen, wie erfolgreich Online-Plattformen sein können. Auch Schweizer KMU setzen beim Direktexport mehr und mehr auf den Online-Handel. „Im Direktexport ist der Online-Handel sehr wichtig geworden. Wenn man es professionell betreibt, kann man sehr schnell auf die internationalen Märkte gehen“, meint Rico Baldegger, Professor für Management und Entrepreneurship an der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg.
Integrierte IT-Prozesse als Basis
Das hat sich auch die Firma mySwissChocolate gesagt und von Anfang an auf den Internethandel gesetzt. Heute exportiert das erst 4 Jahre alte Unternehmen in mehr als 32 Länder. „Es war eine Riesen-Herausforderung“, erzählt Sven Beichler, Co-Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens. „Teilweise hatten wir das Gefühl, wir sind gar keine Schokoladenfirma, sondern eine IT-Firma. Viel ist automatisiert: im Finanzbereich, der Fiskalpolitik, der Zollthematik mit den Warenbesteuerungen, Mehrwertsteuerabrechnungen, usw. Alles muss sauber ins System integriert werden, denn wenn wir tausend Packete ausliefern und ein Packet funktioniert nicht, dann funktioniert die ganze Lieferung nicht.“ Auch Nicole Walker, Leiterin Marketing Geschäftskunden bei PostFinance kennt diese Herausforderungen: „Wir haben in unserem Online Shop ein voll integriertes System für Kundenzahlungen,“ erklärt sie. „Das Kaufverhalten wird sich in den nächsten Jahren dank dem Internet, den sozialen Medien und den Smartphones und Tablets stark verändern. Die Schweizer KMU müssen daher Online Fitness beweisen“.
Risiken beim Zahlungsverkehr
Schneller Marktzugriff und geringe Kosten sprechen für den Direktexport. Doch beim Zahlungsverkehr ist Vorsicht geboten. „Wir haben eine unangenehme Erfahrung mit einem Kunden in Singapur gemacht“, berichtet Celine Renaud, CEO von JMC Lutherie. „Er bestellte 3 Gitarren und zahlte mit Kreditkarte. Wir haben das Geld bekommen und die Gitarren verschickt. Leider hatte er die Kreditkarte gestohlen, und so haben wir das Geld zurückgeben müssen. Im Aufbau einer Firma ist das ein schwerer Rückschlag“. Die Sicherheit beim Zahlungsverkehr ist nicht die einzige Herausforderung. Eine weitere liegt in der Vielzahl der Zahlungswege, die man Kunden international anbieten muss. Sven Beichler zählt auf: „Wir bieten verschiedene Zahlungsmöglichkeiten an, wie Paypal, Kreditkarte, Zahlung auf Rechnung. Bei Zahlung auf Rechnung übernimmt der Partner das Debitorenrisiko. In allen Fällen produzieren wir beim Eingang des Geldes, resp. auf Vorauskasse. Dann erst wird produziert und auch direkt exportiert und versandt“. Es sollte aber unbedingt mit einem lokalen Finanzinstitute geklärt werden, welche Zahlungslösungen Länderspezifisch bevorzugt werden. „In der Schweiz hat die Gelbe Karte der PostFinance einen Marktanteil von 50% – das gibt es auch in Asien. Lokale Märkte verlangen lokale Anpassungen“ empfiehlt Peter Schildknecht von Connect China zu beachten.
Twitter, Facebook und Co
Auch die sozialen Medien haben sich als wertvolle Instrumente für den Direktexport erwiesen. Das Unternehmen JMC Lutherie produziert unter anderem Luxus-Lautsprecher, die je nach Ausführung im 5-stelligen Bereich liegen können. Laut Celine Renaud helfen Facebook, LinkedIn und Twitter dabei, direkt mit potenziellen Kunden zu kommunizieren. „Über die sozialen Netzwerke können wir sehr schnell mit Interessenten sprechen, ihnen zeigen, wie ein Soundboard gemacht wird und was dahinter steckt,“ erklärt sie. „Die Kunden antworten ihrerseits mit Erfahrungsberichten“. Was einfach, schnell und unkompliziert klingt, hat es aber in sich: „Wir investieren jeden Tag – 365 Tage im Jahr – ein bis zwei Stunden allein für Facebook,“ berichtet Sven Beichler. „Es ist sehr viel Arbeit, sich zu überlegen: Was könnte ich fragen? Was brennt bei uns? Was interessiert die Kunden?“ Während Online Marketing und soziale Medien den Direktexport unterstützen, darf man also nicht vergessen, dass es am Ende auch dafür Ressourcen braucht.
Wer sich gerne noch weiter ins Thema e-Commerce einlesen will, für den gibt es ebenfalls von PostFinance das neue ku Magazin zum Thema e-Commerce welches kostenlos bestellt werden kann unter www.postfinance.ch/ku
Welche Modelle in Asien oder China funktionieren, erfahren Sie auch im E-Book der Firma „Asia Briefing“ mit dem Titel „E-Commerce Across Asia: Trends and Developments 2014“ welches kürzlich erschienen ist. Das E-Book ist erhältlich unter http://www.asiabriefing.com/store/book/e-commerce-across-asia-trends-developments-2014-466
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In der Globalisierung wachsen die Märkte und Kulturen zusammen. China ist der Zukunftsmarkt und die Chinesen die grössten Potentialträger im asiatischen Raum. Die Plattform CONNECT CHINA dient dem Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen China und der Schweiz angesichts der stetig wachsenden Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Hintergrundinformationen zu China finden Sie unter www.connect-china.org
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