Ministerpräsident Volker Bouffier unterzeichnet in Bordeaux Gemeinsame Erklärung mit französischer Partnerregion Aquitaine

Wiesbaden (pressrelations) –

Ministerpräsident Volker Bouffier unterzeichnet in Bordeaux Gemeinsame Erklärung mit französischer Partnerregion Aquitaine

„Europa für die Bürger erlebbar machen“

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute gemeinsam mit dem Präsidenten der Region Aquitaine, Alain Rousset, eine ?Gemeinsame Erklärung zur Entwicklung der Beziehungen zwischen dem Land Hessen und der Aquitaine? unterzeichnet. Hessen und die Aquitaine arbeiten seit über 15 Jahren eng zusammen. In der Gemeinsamen Erklärung bekräftigten beide, in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Kultur, Bildung, Sport, Umwelt und Europäische Kooperation künftig noch enger zusammen zu arbeiten.

Einen besonderen Schwerpunkt sieht Ministerpräsident Bouffier in dem Austausch von Schülergruppen und Auszubildenden: „Die Zusammenarbeit im Bereich der Beruflichen Bildung zählt in dem großen Themenkatalog, den wir in mehr als 15 Jahren behandelt haben, aus meiner Sicht zu den herausragenden Kooperationsfeldern“, sagte Bouffier. Neben Gesprächen mit Aquitaines Präsidenten Alain Rousset besuchte Bouffier, der auf seiner Reise von der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, und der Staatssekretärin für Europaangelegenheiten, Nicola Beer, begleitet wurde, auch den aquitanischen Regionalrat, die Agentur für zeitgenössische Kunst (FRAC) und das Weinforschungsinstitut ISVV.

Reger Austausch zwischen Hessen und der Region Aquitaine

Bereits heute besteht ein reger Austausch zwischen Hessen und der Region Aquitaine. „Bereits seit mehreren Jahren arbeiten mit der Forschungsanstalt Geisenheim und dem Weinforschungszentrum der Aquitaine (ISVV) zwei renommierte Institutionen aus berühmten Weinanbaugebieten erfolgreich zusammen“, so Ministerin Kühne-Hörmann. Im Bereich Chemie und Materialphysik gebe es eine Kooperation zwischen der Technischen Universität Darmstadt und dem aquitanischen Chemieinstitut ENSCPB und der Universität Bordeaux I. Auch gebe es einen Austausch von Forschern und Studierenden der TU Darmstadt, des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung GmbH und dem aquitanischen Laserforschungszentrum Celia in den Bereichen Plasmaphysik und Hochleistungslaser. „Wir müssen in Hessen in Sachen Forschung weiter auf dem Weltmarkt bestehen können. Dazu sind derartige Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen ganz wichtig“, sagte Kühne-Hörmann. Eine ähnlich enge Zusammenarbeit wie im Bereich der Forschung besteht auch zwischen den beiden Wirtschaftsfördereinrichtungen HA Hessen Agentur GmbH und 2ADI. „Unsere beiden Regionen sollen sich zukünftig gemeinsam auf Messen und Ausstellungen präsentieren“, so der Ministerpräsident.

Auf gutem Weg sieht Bouffier auch die Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung. Erst im September/Oktober 2011 arbeiteten 15 deutsche Berufsschüler der Louise-Schröder-Schule (Wiesbaden) in Blanquefort bei Bordeaux in französischen Betrieben. Im Juni 2011 waren 18 Schüler einer französischen Berufsfachschule in Wiesbaden zu Gast. „Im Hinblick auf die europäische Integration sind solche Austauschprogramme sehr wichtig, um die Europäische Union auch auf die Ebene der Bürger zu bringen und damit erlebbar zu machen“, beurteilt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier das Engagement der hessischen und französischen Berufsschüler.

Beide Regionen möchten aber auch im Bereich der schulischen Bildung enger zusammenarbeiten. Hierzu sollen neue Schulpartnerschaften entstehen, mittels derer parallel das deutsche Abitur und das französische Baccalauréat erlangt werden können. Über die Projekte FranceMobil und DeutschMobil sollen Jugendliche beim Erlernen der Partnersprache unterstützt werden.

Weitere Kooperationen im Jahr 2012

Nicht nur im Bereich von Forschung, Wirtschaft und Bildung wollen Hessen und die französische Aquitaine näher zueinander rücken. Ministerpräsident Volker Bouffier machte sich beim Besuch der aquitanischen Agentur für zeitgenössische Kunst (FRAC) selbst ein Bild von dem Austausch deutscher und französischer Künstler. Der FRAC arbeitet seit mehreren Jahren mit hessischen Museen und Galerien zusammen. Im Jahr 2009 war dort eine große Ausstellung hessischer Künstler zu sehen; es handelte sich dabei um die Antwort auf die Ausstellung aquitanischer Künstler in der Kunsthalle Darmstadt 2006. „Auch Schriftstellern soll es künftig einfacher gemacht werden, einen Arbeitsaufenthalt in der jeweiligen Partnerregion zu absolvieren. Das Austauschprogramm für Literaturstipendiatinnen und Stipendiaten des Hessischen Literaturrats und der aquitanischen Agentur ECLA wird daher weitergeführt“, erläuterte Ministerin Kühne-Hörmann. Mit dem ?Schloss Stipendium? sei im Jahr 2011 eine weitere Kooperation zwischen Hessen und der Region Aquitaine hinzu gekommen.

Abseits von offiziellen Delegations-Treffen soll auch über die Jugend und den Sport ein stärkerer Austausch der Regionen möglich werden. „Sprachen lernt man am schnellsten spielerisch und indem Jugendliche ihre Altersgenossen aus anderen Ländern treffen und kennenlernen“, weiß der Hessische Ministerpräsident. Daher arbeiten das Land und die Region Aquitaine weiterhin im Rahmen des ERY-Netzwerkes (European Regions for Youth) zusammen. Hierdurch sollen neue Austauschprogramme möglich gemacht werden.

Hessen und Aquitaine wollen auch weiterhin ihre multilaterale Kooperation mit den Regionen Emilia-Romagna (Italien) und Wielkopolska (Polen) fortführen. „Wir wollen Hessen in Europa sichtbarer machen“, sagte Staatssekretärin Nicola Beer. Hierzu brauche das Land neben dem Bund auch starke Partner innerhalb Europas. „Daher werden wir die Wahrnehmbarkeit der Partnerregionen erhöhen und gemeinsame Positionen auf EU-Ebene erarbeiten.“ Auf Verwaltungsebene sind hierzu die Voraussetzungen geschaffen worden: Beide Regionen entsenden bereits jetzt ständige Vertreter in die jeweils andere Region. „Auf diese Weise erreichen wir einen Austausch mit unserer Partnerregion auf allen Ebenen. Und genau das ist eines der Ziele der europäischen Integration, die wir mit Aquitaine sowohl wirtschaftlich als auch kulturell ausleben. Europa entwickelt sich letztlich nicht in Brüssel, sondern der Schlüssel für Europas Zukunft liegt bei den Menschen und in den Regionen“, zieht Hessens Ministerpräsident ein Fazit seiner Reise in die Partnerregion.

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