Die Partner Heldele und Design Tech setzen auf Minimalismus und geometrische Grundformen bei der Gestaltung der Ladestation.
Ammerbuch. Elektromobilität setzt eine entsprechende Infrastruktur voraus, aber damit Stromtankstellen im öffentlichen Raum akzeptiert werden, müssen sie besser aussehen. Davon ist das Unternehmen Heldele aus Salach überzeugt und hat Design Tech mit einer neuen Gestaltung beauftragt. Das sympathisch gerundete Lademodul ist erheblich kleiner als die sonst üblichen massiven Stelen. Der Achtel-Kugelschnitz wird je nach Bedarf direkt an der Wand montiert oder gedoppelt auf einem Unterbau. Der Fortschritt beschränkt sich nicht nur auf die Optik. Durch den modularen Aufbau kann Heldele auf neue technische Anforderungen reagieren, ohne das gesamte Produkt neu konzipieren zu müssen.
An der Vision der Elektromobilität wird vielerorts gearbeitet, aber wie sie genau funktionieren kann, mit welchen Akkus und welchen Kostenmodellen, weiß noch niemand. Deswegen haben Heldele und Design Tech die Ladestation technisch und gestalterisch so ausgelegt, dass sie heute viele Optionen zulässt und für die Zukunft einfach an neue Marktsituationen angepasst werden kann.
Es gibt die „Wallbox“, die Stand-alone-Variante für die autonome Einzelaufstellung und eine Multiconnect-Lösung mit extra Schaltzentrale, wenn ein Satellitensystem mit zentraler Steuerungsmöglichkeit gefragt ist. Das „Sesam-öffne-dich“ funktioniert durch das Vorhalten einer Magnetkarte. Wie die Ausgabe der Karte geregelt ist und welches Abrechungssystem gewählt wird, kann der Aufsteller als Tankwart ganz frei gestalten.
„Oft leidet das Einzelprodukt, wenn es modular sein soll und technische Schnittstellen zu berücksichtigen sind“, beschreibt Jürgen R. Schmid, Gründer und Inhaber von Design Tech die Herausforderungen der Gestaltungsaufgabe. „Gemeinsam mit Heldele, die sich für die progressivste Form entschieden haben und dafür die Ladetechnik bei gleicher Funktion intelligent schrumpfen mussten, ist uns dieser Spagat gelungen.“ Und noch eine Aufgabe sieht Schmid gelöst: dass sich die Ladestation in jedes beliebige Umfeld integriert. Sie muss vor dem knarzenden Fachwerk einer Zehntscheuer im Schwäbischen genauso gut aussehen wie neben den Glas-Stahl-Türmen in Frankfurts City. „Das ist wie mit Möbelklassikern, die integrieren sich auch in jeden Einrichtungsstil“, erklärt der Designer. Die Ladestation nähert sich dieser Universalität mit Minimalismus und geometrischen Grundformen an. „Was nützen uns Stromtankstellen, die niemand haben will, weil sie so hässlich sind. Die Stationen müssen so gut aussehen, dass wir sie als Bereicherung der Stadtmöblierung empfinden.“
Noch läuft die Ladestation unter dem Projektnamen „CAP“, für englisch „Mütze“. Aber beide Projektpartner glauben an ihr Produkt und haben deswegen einen Profi mit der Namensfindung beauftragt. Heldele steht in Verhandlungen mit Kommunen, Unternehmen, die ihren Fuhrpark ganz oder teilweise umstellen wollen und Handelsketten, die ihren Kunden die Ladestationen als Service bieten wollen. Design Tech begleitet das Projekt und setzt neue Ausstattungsideen um: wie ein aufgesetzter Bildschirm, der z.B. mit Werbespots oder regionalen News die Wartezeit im Auto verkürzen könnte.
Foto: Design Tech
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Design Tech in Ammerbuch ist ein inhabergeführter Anbieter von Industriedesign und -consulting. Im Bereich des Maschinenbaus ist das Unternehmen weltweit führend. Mit zwölf Mitarbeitern setzt Design Tech rund 2 Millionen Euro pro Jahr um.
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