MAN sieht neue Chancen
Der Vorstandssprecher der MAN SE, Dr. Georg Pachta-Reyhofen, hat sich auf der Hauptversammlung des Unternehmens für eine Partnerschaft mit Volkswagen und Scania ausgesprochen.
„Aufsichtsrat und Vorstand sind unverändert davon überzeugt, dass durch eine engere Zusammenarbeit von MAN, Scania und Volkswagen substanzielle Synergien in den Bereichen Einkauf, Entwicklung und Produktion erschlossen werden können“, sagte Pachta-Reyhofen vor MAN-Aktionären in München. Kennzeichnend für die Nutzfahrzeugmärkte seien zunehmend komplexere technische Anforderungen an Lkw und Busse, immer kürzere Entwicklungszyklen aufgrund sich verschärfender Umweltgesetze und eine intensivere Wettbewerbssituation. In einer engen Zusammenarbeit würden alle beteiligten Partner noch schlagkräftiger. Ziel sei ein nachhaltiges profitables Wachstum auf allen Märkten und eine wertschaffende Weiterentwicklung von MAN.
Gleichzeitig betonte Pachta-Reyhofen, dass die Identität von MAN in jedem Fall gewahrt bleiben werde: „Der einzigartige Kern, der MAN ausmacht, der uns eine Identität gibt und alle Mitarbeiter – vom Lehrling bis zum Vorstand – stolz macht für dieses Unternehmen zu arbeiten, wird erhalten bleiben. Denn jeder der Partner weiß um diesen besonderen Wert von MAN und wird ihn pflegen.“ Wichtig sei außerdem, dass gemeinsam vereinbarte Grundprinzipien wie Markenunabhängigkeit und ungehinderter, weltweiter Marktzugang mit allen Produkten konsequent eingehalten würden.
Das Geschäftsjahr 2010 verlief für die MAN Gruppe sehr erfolgreich. Dies hing einerseits mit einer Erholung der europäischen Nutzfahrzeugmärkte zusammen. Andererseits verbesserte sich auch das Marktumfeld im Geschäftsfeld Power Engineering. Der Dividendenvorschlag von 2,00 Euro je Aktie spiegelt diese positive Geschäfts- und Ertragsentwicklung wider.
Stark gestartet
Auch in das Jahr 2011 ist die MAN Gruppe stark gestartet. So stieg der Auftragseingang im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 26 Prozent auf 4,4 Mrd Euro, der Umsatz erreichte 3,7 Mrd Euro und das Operative Ergebnis von 325 Mio Euro verweist ebenfalls auf die positive Marktsituation. „Für das zweite Quartal 2011 erwarten wir eine ähnlich gute Entwicklung“, zeigte sich Pachta-Reyhofen optimistisch.
Ein Hauptgrund für die positive ökonomische Unternehmenssituation ist die erfolgreiche BRIC-Strategie des MAN Konzerns. So war MAN Latin America beispielsweise im achten Jahr in Folge Branchenführer bei Lkw in Brasilien, MAN Diesel
Turbo erhielt dort im vergangenen Jahr einen Großauftrag für die Ausstattung von sechs Dieselkraftwerken über rund 300 Mio Euro. In Russland ist MAN Truck
Bus Marktführer unter den westlichen Herstellern und China zählt sowohl für den Nutzfahrzeugbereich als auch für das Geschäft mit Großdieselmotoren und Turbomaschinen zu den größten Wachstumsmärkten.
Wie Dr. Georg Pachta-Reyhofen betonte, wird MAN dabei Europa aber nicht aus den Augen verlieren: „Unsere internationale Strategie ist im engen Verbund mit Europa zu sehen. Erst dadurch können wir unterschiedliche Konjunkturphasen ausgleichen und die Lebenszyklen der Produkte und Technologien verlängern. Auf den meisten Gebieten wird Europa technologisch der Taktgeber bleiben, ergänzt um Entwicklungen in Brasilien. Daher ist es für uns auch so wichtig, hier eine führende Rolle im Markt zu spielen.“
Die MAN Gruppe bestätigte den positiven Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. „Für das Gesamtjahr 2011 gehen wir von einem Umsatzwachstum von sieben bis zehn Prozent aus. Bei der Umsatzrendite erwarten wir einen Anstieg um mindestens einen Prozentpunkt“, sagte Pachta-Reyhofen. Dies werde auch in diesem Jahr wieder zu einem leichten Beschäftigungsaufbau führen.
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