Potenziale von Prävention über Disease-Management bis Gesundheitstourismus
Unser Verständnis von Gesundheit erlebt vor dem Hintergrund der Longevity-Debatte zunehmend einen Paradigmenwechsel: von der reinen Behandlung hin zur Verlängerung der gesunden Lebensjahre – dem Kernziel hinter Longevity(Langlebigkeit). Dabei gewinnen komplementäre Ansätze wie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) an Bedeutung. Das gilt insbesondere bei der Bekämpfung von Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus. Hier besteht Potenzial für Patienten, Gesellschaft und Wirtschaft: durch eine Reduktion der Krankheitslast sowie mehr Lebensqualität, eine Kostenreduktion und neue Angebote auf Seiten der Gesundheitswirtschaft.
Vor diesem Hintergrund fand jüngst das Netzwerktreffen „Synergien.Rhein-Main.Leshan“ in der IHK Darmstadt statt. Hier wurden unterschiedliche Bereiche und Akteure zusammengebracht: Gesundheitswirtschaft aus der Region Rhein-Main, Expertise zum Thema TCM aus China sowie moderner Tourismus. Organisiert wurde das Treffen durch InnoNet Health Economy e. V. und International Culture Cooperations (ICC).
Langlebigkeit 1: Wir brauchen neue Strategien für die Gesundheit
Die Dringlichkeit neuer, ganzheitlicher Strategien lässt sich anhand der Volkskrankheit Diabetes mellitus aufzeigen. Daten des Robert Koch-Instituts (2021) belegen, dass Diabetes die Lebenserwartung für die Betroffenen stark verkürzen kann. Die Differenz der zu erwartenden, gesunden Lebensjahre für junge Erwachsene kann demnach über elf Jahre betragen!
Auch vor diesem Hintergrund waren die InnoNet-Fachbeiträge im Rahmen des Netzwerktreffens taktgebend:
– Brigit Härtle, InnoNet-Präsidentin, leitete mit einem Vortrag zum Netzwerk in den Themenblock Medizin, Gesundheit und Life Sciences ein.
– Daniel Schilling (Vorstand, IKK Südwest) beschäftigte sich mit der Rolle von Disease-Management-Programmen in Deutschland, mit Fokus auf Diabetes mellitus.
– Dr. Alexander Scherrer (Fraunhofer ITWM, stellv. Leiter der Abteilung „Optimierung in den Life Sciences“) gewährte Einblicke in Forschungs- und Transferprojekte rund um Data Science und KI im Gesundheitsbereich.
– Prof. Dr. Bernd Sagemann (HealthCare Compliance Officer) nahm Medizinethik und Compliance im Life-Science-Sektor kritisch unter die Lupe.
– Diana Klich (Development Managerin bei der Qurasoft GmbH) präsentierte multifunktionale „digitale Medizinlösungen für chronisch Erkrankte“.
Langlebigkeit 2: Von Phytomedizin bis Akupunktur
Die Synergien zwischen TCM und Langlebigkeit sind vielfältig und lassen sich am Grundgedanken der TCM visualisieren, bei der Prävention und die Aufrechterhaltung der Balance im Mittelpunkt stehen. Das zeigte sich in Darmstadt im Rahmen des Vortrags von Zeng Wei, Direktor der Gesundheitskommission Leshan, der die Medizin- und Kräuterkultur der Region vorstellte.
Zunehmend widmen sich Forschungsprojekte den Zusammenhängen zwischen Langlebigkeit, Volkskrankheiten und TCM:
– So wurde z. B. TCM-Phytotherapie als adjuvante Therapie zur westlichen antidiabetischen Medikation untersucht: Hier zeigen sich u.a. signifikante Verbesserungen bei Blutzuckerwerten und Blutfetten (Scholz A., 2020).
– Die TCM-Kräutermischung Tianqi könnte das Potenzial haben, die Rate der Diabetes-Neuerkrankungen bei Prä-Diabetes-Patienten ähnlich effektiv zu senken wie das Medikament Metformin (Lian et al., 2014).
– Gesundheitsfördernde Effekte von TCM-Akupunktur belegt u. a. die ACUDPN-Studie (Dietzel, 2023). Hier wurde ein schmerzlindernder Effekt auf die diabetische Neuropathie (DPN) sowie eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität nachgewiesen.
Langlebigkeit 3: Gänzlich neue Art von Gesundheitstourismus
Der Longevity -Gedanke ist nicht nur spannend in gesundheitlicher und wirtschaftsökonomischer Hinsicht, sondern auch für den Tourismus. Dabei nutzt der sogenannte „Longevity-Tourismus“ u.a. die ganzheitlichen Programme der TCM: von personalisierter Diagnostik zur frühen Identifikation von Ungleichgewichten bis hin zu Qigong und Anti-Stress-Akupunktur.
Dass sich darüber ganze Regionen vernetzen lassen, z. B. wenn es um Stadtmarketing geht, wurde in Darmstadt deutlich: Als touristischen Gruß brachte die Delegation aus Leshan großformatige Fotografien des „Großen Buddha“ (UNESCO-Welterbe) in die IHK mit. Im Gegenzug erlebte die chinesische Delegation eine exklusive Führung durch das UNESCO-Welterbe Mathildenhöhe. Der Tempelblock zu Tourismus und Kultur wurde organisiert von Skål International Deutschland.
Und wie „langlebig“ ist das jetzt?
Im Sinne der langfristigen Vernetzung endete die Veranstaltung mit einer herzlichen Einladung des Vizebürgermeisters von Leshan an die Teilnehmenden, zum weiterführenden Austausch im Rahmen der Touristik- und Kulturmesse 2026 in Leshan. Ein potenzieller „langlebiger Effekt“ dieser Veranstaltung, der neugierig macht auf mögliche Projekte und neue Ideen ganz im Gedanken von Longevity.
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