Viele Webseiten und Nachrichten versuchen, Versicherte dazu zu bewegen, ihre Lebensversicherung zu verkaufen. Dadurch können sich für einen Versicherten jedoch erhebliche finanzielle Nachteile ergeben. Dies liegt zum einen an bestimmten Versicherungsreglements, zum anderen an vielen unseriösen Kaufangeboten. In der Regel ist es für den Versicherten lukrativer, die Beitragszahlung einzustellen und den Versicherungsvertrag nicht zu kündigen.
Mögliche Nachteile des Verkaufs
Wer seine Lebensversicherung vorzeitig kündigt, erhält hierfür einen sogenannten „Rückkaufswert“. Die Höhe des Rückkaufswerts wird vertraglich festgelegt. Dieser ist gerade in den ersten Jahren der Vertragslaufzeit meist wesentlich geringer als die Summe der bisher geleisteten Beiträge. Dies liegt daran, dass die Beiträge umfangreicher sind, als für die Auszahlung im Versicherungsfall erforderlich ist.
Ein weiteres Risiko für den Versicherten besteht in der Unseriösität vieler Käufer. Viele Betrüger sind unterwegs, die enorme Ankaufsummen bieten und diese nicht zahlen. Der
Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen warnt Versicherte insbesondere vor Käufern, die 200 bis 300 Prozent des Rückkaufswerts als Kaufpreis bieten. Bei einem solchen Angebot könne es nicht mit rechten Dingen zugehen.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rät hier ebenfalls zu Achtsamkeit auf. In den letzten Jahren seien viele seriöse Käufer vom Markt verschwunden, so der GDV. Auch sei es heute kaum noch üblich, dem Käufer eine Gesamtsumme deutlich über dem Rückkaufswert anzubieten.
Potenzielle Kündigungsgründe
Laut dem Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen entschließen sich viele Inhaber einer Lebensversicherung aus Angst vor einer Geldnot zum Verkauf. Viele befürchteten derzeit Renditesenkungen durch Inflation und Abschreibungen auf Papiere in Schuldenländern. Entsprechend erhöht sei aktuell die Zahl an Versicherungsverkäufen.
Auch der GKV empfiehlt Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten, ihre Versicherung beitragsfrei zu stellen. Tatsächlich ist es wegen der genannten Nachteile für viele Verbraucher besser, sich gegebenenfalls auf andere Geldquellen wie das Tagesgeldkonto zu stützen.
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