Krippenausbau gefährdet – Freie Träger von Kindertagesstätten schließen sich zusammen

Mangelnde Planungssicherheit und hohe bürokratische Hürden beklagen die „Sonstigen Freien Träger von Kindertagesstätten“ in Stuttgart und haben sich deshalb zu einem Verband zusammen geschlossen. Der neue „Verband freier unabhängiger Kindertagesstätten Stuttgart (VFUKS)“ vertritt mehr als 30 Einrichtungen mit insgesamt über 1.500 Betreuungsplätzen in der Landeshauptstadt.

Stuttgart – Den von Politik und Gesetzgeber geforderten Ausbau von Krippenplätzen sehen die Träger derzeit kritisch: „Um weitere Kindertagesstätten planen zu können, brauchen wir verlässliche Pauschalen, mit denen wir kalkulieren können“, mahnt Waltraud Weegmann von Kind e.V. Stuttgart und der Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH. 2010 wurden vom Stuttgarter Jugendamt entgegen der bisherigen Praxis Kosten nicht mehr anerkannt – und dies rückwirkend ab 2008. Dies habe bei einem Teil der Träger teilweise zu existenziellen Problemen geführt. Den weiteren Ausbau von Krippenplätzen unter freier Trägerschaft sehen die Gründungsmitglieder des neuen Verbandes deshalb gefährdet. „Der Verwaltungsaufwand für uns ist durch die momentane Abrechnungspraxis enorm gestiegen“, sagt Michaela Nowraty, Geschäftsführerin der Polifant gGmbH. Bei den bisherigen Gesprächen mit dem Jugendamt konnten bislang keine einheitlichen und verbindlichen Lösungswege für alle freien Träger gefunden werden.

Der „Verband freier unabhängiger Kindertagesstätten Stuttgart (VFUKS)“ wird die Interessen von mehr als 30 Kindertagesstätten vertreten, die insgesamt über 1.500 Betreuungsplätze in Stuttgart anbieten. Alle Mitglieder des Verbandes zählen zu den sogenannten „Sonstigen Freien Trägern“, das bedeutet, dass diese weder der Stadt noch der evangelischen oder katholischen Kirche direkt angehören. „Die Stärken von Kindertagesstätten unter freier Trägerschaft liegen aus unserer Sicht insbesondere in den vielfältige Betreuungsangeboten sowie den flexiblen Öffnungszeiten von bis zu zwölf Stunden täglich“, so Michaela Nowraty weiter. „In unseren Einrichtungen steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Mittelpunkt.“ Der Verband strebt mittelfristig einen Sitz im Jugendhilfeausschuss an, um seine Interessen besser wahrnehmen zu können.
Die Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH ist 2004 aus der 1988 gegründeten Konzept Unternehmensberatung hervorgegangen und ist Consultant für betriebliche Fragestellungen. In den letzten Jahren spezialisierte sich Konzept-e auf die Beratung von Unternehmen zu Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf Konzeption und Umsetzung von betrieblichen und betriebsnahen Kindertagesstätten. In diesem Bereich berät das Konzept-e auch Kommunen und setzt kommunale Projekte um.
Die zur Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH gehörende Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH leitet heute über 20 Kinderhäuser im gesamten süddeutschen Raum. Die Mehrzahl der Einrichtungen wird von Unternehmen getragen, die sich zu Vereinen zusammengeschlossen haben.
Konzept-e übernahm die Vereinsgeschäftsführung des KiND e.V. Stuttgart, des KiND und Beruf e.V. sowie die Geschäftsführung des KiND e.V. Dachverbandes (www.kind-dachverband.de).
Gemeinsam mit dem Kind e.V. Dachverband und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH führt Konzept-e den jährlich in Stuttgart stattfindenden Kongress für Betreuung und Bildung „Invest in Future“ (www.invest-in-future.de) durch. Das Symposium wendet sich an Unternehmen, Träger sowie die öffentliche Hand und diskutiert Betreuungs- und Bildungsthemen aus pädagogischer, sozialer und wirtschaftlicher Sicht.

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