Ryecotewood Furniture Centre am City of Oxford College ist eine der renommiertesten Stätten für Möbeltischlerausbildung in Großbritannien. Seine Studenten schufen außergewöhnliche Möbelstücke zur Aufbewahrung, erstellt aus einem der nachhaltigsten Hölzer der Welt.
Die eigentliche Idee hinter dem Projekt war es, die Studierenden über die in Europa relativ unbekannte Holzart, die Rot-Eiche, vertraut zu machen. Für das gemeinsame Projekt hat der Verband für amerikanische Laubhölzer (American Hardwood Export Council – AHEC) dem College eine Menge von Rot-Eiche gespendet. Die Schule hat 10 Studierende aus dem 2. Studienjahr des Stiftungsprogramms ausgewählt, die zur Entwicklung eines Aufbewahrungskonzepts aus diesem vielseitigen Material gebeten wurden. Die Studierenden wurden angehalten, das Material so effizient und kreativ wie möglich zu verarbeiten, um das meiste aus seinen natürlichen Eigenschaften herauszuholen. Darüber hinaus wurden sie gebeten, den gesamten Material- und Energieverbrauch aufzuzeichnen, so dass der ökologische Fußabdruck jedes Möbelstücks über die Lebenszyklus-Bewertungsmethode berechnet werden konnte.
Der renommierte britische Möbeldesigner und -tischler Philip Koomen leitete das Projekt und stand den Studierenden über den gesamten Verlauf des Projekts mit Design-Tutorials als Mentor zur Seite. Zusätzlich zu den offiziellen Instruktionen bat Koomen die Studierenden, auf Künstler, Bildhauer oder Architekten zu verweisen, die sie zu ihren Arbeiten inspirierten.
Die Studierenden reagierten enthusiastisch auf die Aufgabe. Ihre Abenteuerlust und kreative Risikofreudigkeit führten zu sehr innovativen Designs, so Koomen. Von den Ergebnissen bin ich sehr beeindruckt. Jedes Stück ist sorgfältig durchgedacht und von höchster handwerklicher Qualität.
Tom Morgan, entwarf einen bunten Schuhschrank, zu dem ihn sein Interesse am Schuhdesign inspirierte. Beflügelt von den Arbeiten von Richard Deacon begann Tom damit, Rot-Eichen-Furnier in kleinere Streifen zu zerteilen. Diese dünnen Streifen, die in verschiedensten Farben eingefärbt wurden, wurden dann miteinander zu einem Wandschirm verwoben, der rund um einen Vollholzrahmen mit fünf lamellierten Regalböden angebracht wurde.
Farrell Livingstone mochte es, unnatürliche Formen aus natürlichen Materialien zu kreieren. Er versuchte, Formen aus der Luftfahrt und moderner, industriell anmutender Architektur, wie beispielsweise vom Designmuseum in Barcelona, mit Natur zu vereinen. Sein fertiges Werk ist ein Couchtisch mit ausziehbarem japanischen Garten.
Andrew Joye konstruierte den Schreibtisch „Oat & Oak“ (Hafer mit Eiche) mit seiner beweglichen Abdeckung aus dampfgebogenen Rot-Eiche-Leisten. Der Hauptrahmen des Schreibtischs ist Volleiche, während die Arbeitsplatte aus natürlichem Kork besteht. Haferstroh von einer Farm aus Orkney wurde für die Schubladen und Schrankfronten verwendet und erinnert an den Orkney-Stuhl und einen Schrank von Gareth Neal in Zusammenarbeit mit Kevin Gauld.
Der „biophile Schreibtisch“ von David Howson besteht aus freiliegenden Schubfächern und drei Kupfer-Pflanztöpfen, die in die Arbeitsplatte aus Rot-Eiche eingefasst wurden. Das Projekt orientiert sich an der Theorie, dass Pflanzen kreatives Denken am Arbeitsplatz fördern. Dadurch, dass man sich um die Pflanzen auf dem Schreibtisch kümmern muss, hält man auch den Arbeitsplatz ordentlicher.
Daisy Brunsdon konzentrierte sich auf dem sozialen Aspekt von Möbeln. Ihr Plattenspielerschrank mit eingebautem Getränke-Schränkchens ist eine Hommage an die Art und Weise, wie ein Plattenspieler, den ihre Mutter mal gefunden hatte, für die Familie eine integrierende Funktion ausübte. Der Bogen des Schränkchens wurde von der Architektur der Stadt Oxford inspiriert. Die Rot-Eiche wurde geseift, um ihr natürliches Erscheinungsbild zu betonen.
Die Wandschubladen von Marcin Waszaks wurden von den organischen, wellenförmigen und oftmals bizarren Formen der Architektur von Frank Ghery inspiriert, insbesondere von Hotel Marques de Riscal in Spanien. Der Designprozess war sehr arbeitsintensiv, da jedes Stück der Rot-Eiche vor dem Dampfbiegen eingeweicht werden musste.
Michael Buick entwickelte eine Regalserie in Anlehnung an japanischen Minimalismus und unter Verwendung der althergebrachten Technik der Holzzapfverbindungen. Die Regale bestehen aus amerikanischer Rot-Eiche, die Dübel aus Esche und die Stifte aus der europäischen Eiche. Die Serie wurde so konstruiert, dass sie leicht zusammengepackt und transportiert werden kann, dadurch ist sie ideal für gemietete Wohnräume oder häufige Umzüge geeignet. Jedes Möbelstück wurde zu Beginn flach verpackt und konnte nach dem Aufstellen jederzeit wieder demontiert werden.
Darren Scott betrachtete in seinem Projekt Möbeldesign aus der Perspektive eines Architekten und kreierte eine Anrichte aus einem wahren Potpourri an Materialien. Neben Rot-Eiche verwendete er Schiefer und Washi-Papier, das in der japanischen Architektur häufig zum Einsatz kommt, und kreierte dadurch ein einmaliges Spiel mit Licht und Schatten.
Emily Taylor wurde von den Werken des Keramikkünstlers Richard Slee beeinflusst, der sich von Alltagsgegenständen inspirieren lässt. Emilys Regalkonstruktion erinnert an eine Staffelei und umfasst im Sockelbereich ein Schränkchen mit Vorhang. Bei dem Vorhang entschied sich Emily für die Farbe grau, um die kühlen Nuancen der Rot-Eiche zu betonen.
Freddie Jackson entwarf seinen Weinschrank mit Schubladen speziell für ein 400 Jahre altes Haus. Freddie war es wichtig, dass sich das Möbelstück in die bestehende Möblierung des Hauses einfügt und ließ sich davon inspirieren. Die Farbe der Rot-Eiche verleiht dem Design ein traditionelles Flair, während die die Form des Weinschrankes modern wirkte.
Für uns war dieses Projekt eine großartige Möglichkeit, um einigen sehr talentierten Studierenden die Chance zu geben, mit einem schönen, jedoch selten verwendeten, nachhaltigen Material zu experimentieren und ihnen zu zeigen, wie die Umweltbilanz der von ihnen konstruierten Möbelstücke berechnet werden kann, so David Venables, Leiter von AHEC Europa. Die Amerikanische Rot-Eiche macht beinahe 20% aller natürlicher Laubholzwälder in den USA aus und ihr Umfang hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelt. Dieses wunderschöne Holz, das auf anderen Märkten bereits sehr beliebt ist, wird jedoch in Europa noch eher selten eingesetzt. Diese Initiative ist ein Teil der übergeordneten Strategie des AHEC, europäische Designer und Hersteller dazu anzuregen, alle Holzarten einzusetzen, die die Natur uns schenkt und nicht nur die wenigen zu verarbeiten, die gerade in Mode sind. Dies begünstigt die nachhaltige Nutzung der Wälder.
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