Viele Unternehmen arbeiten daran, noch nachhaltiger zu agieren / Lösungen und Inspiration auf der Nationalen Konferenz für Betriebliche Mobilität am 19. und 20. November in Mainz
Die Nationale Konferenz für betriebliche Mobilität (NaKoBeMo) bringt am 19. und 20. November in Mainz Unternehmen, Experten verschiedener Disziplinen und Mobilitätsmanagende zusammen. Ziel ist unter anderem von einander zu lernen, um innovative und nachhaltige Konzepte für die betriebliche Mobilität zu entwickeln, zu verproben oder zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen konkrete Praxisbeiträge, Workshops und Diskussionen. Also eine Vielzahl von Impulsen und Best-Practice-Berichten. „Nachhaltigkeit ist wichtig, muss aber ökologischen und ökonomischen Anforderungen Rechnung tragen. Beides muss passen, wir zeigen Wege auf“, sagt Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Betriebliche Mobilität (BBM).
Was kann man von der NaKoBeMo erwarten
Der BBM hat da einen ganz klaren Anspruch formuliert: „Wir wollen keine Konferenz mit rein visionären Inhalten, also Flughöhe 10.000 Fuß und was theoretisch in den nächsten 30 Jahren auf uns zukommen könnte. Wir wollen hauptsächlich praxistaugliche Dinge, denn wir legen extremen Wert darauf, dass die Themen, die in verschiedenen Formaten präsentiert, besprochen und bearbeitet werden für die aktuelle Arbeit in den Unternehmen hilfreich sind“, sagt Axel Schäfer. Das beginnt mit einer Mobilitätsmanagementwerkstatt, geht weiter über das Thema nachhaltige Mobilität, konkreten Instrumenten wie Mobilitätsbudgets oder Fragen des Personalmanagements wie Einbindung von Mitarbeitenden. „Da haben wir viele Themen-Slots bzw. Cluster gestaltet, immer so, dass die praktische Anwendung ermöglicht wird. Jeder Teilnehmende soll das für sich optimale aus dem umfangreichen Programm mitnehmen“, beschreibt Schäfer die Ausrichtung.
Mobilität kann emissionsfrei gestaltet werden
„Wenn man sich mit dem Thema wirklich intensiv beschäftigt und sich Gedanken darüber macht, wie man emissionsfrei werden möchte, kann man es schaffen“, sagt Can Baltaci, Referent Fuhrparkmanagement und zertifizierter E-Fleet-Manager (BBM), bei der Ankündigung seines Praxisberichts. Es sei wichtig sich mit den drei Stellschrauben zu beschäftigen: Kosten (Total Cost of Ownership!), CO2 und den Menschen und seinen Bedürfnissen. Wenn diese drei Stellschrauben ineinander greifen und in einer Symbiose agieren, ist die emissionsfreie Mobilität machbar. Worauf er auch hinweist ist, dass alte Technik gepaart mit Unwissenheit dazu führt, dass viele Menschen nicht wissen wie attraktiv Elektromobilität sein kann (wenn man es richtig macht). Die Unternehmen müssen genau wie Automobilhersteller Aufklärungsarbeit leisten. „Ich erlebe jeden Tag als Fuhrparkleiter, dass in den Köpfen so viel Unwissenheit und Unsicherheit herrscht, weil keine Aufklärung stattfindet“, so Baltaci.
Mobilität neu ausrichten
Wie beginnt man, wenn man vor der Aufgabe steht, ein völlig neues Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Darüber wird Stefan Mackscheidt auf der NaKoBeMo sprechen. Er ist Fleet-Manager bei der Mercer Deutschland GmbH. „Zunächst einmal sollte man sich die Frage stellen, aus welcher Motivation heraus ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden soll. Möchte man die Verkehrseffizienz verbessern, die CO-Emissionen reduzieren oder die Mitarbeiterzufriedenheit steigern? Ziele festzulegen hilft dabei, den Fokus der zu treffenden Maßnahmen zu bestimmen“, so Mackscheidt. Bevor es an die eigentliche Konzeption geht, bedürfe es einer umfassenden Analyse der aktuellen Mobilitätssituation im Unternehmen. Hierzu müssen eine Vielzahl an Informationen zusammengetragen werden.
Vernetzte Energiesysteme werden große Rolle spielen
Um Strom noch effektiver einzusetzen, müssen wir auf sektorübergreifende Lösungen setzen, bei denen Energie- und Mobilitätswirtschaft eng verknüpft sind. „Smart Charging und vernetzte Energiesysteme sind zentrale Bausteine der Mobilität der Zukunft“, unterstreicht Amir Roughani, CEO der Vispiron Systems GmbH. Durch intelligente Ladesysteme lasse sich der Energieverbrauch optimieren, indem Fahrzeuge zu Zeiten geladen werden, in denen der Strom besonders günstig ist oder erneuerbare Energie im Überfluss vorhanden ist. Vernetzte Energiesysteme ermöglichen zudem eine bessere Integration von dezentralen Erzeugern wie Solaranlagen und Batteriespeichern. Im Dialog mit Prof. Dr. Stephan A. Jansen wird Roughani tiefer darauf eingehen.
Elektromobilität beschleunigt die Verkehrswende
Gewerbliche Flotten sind entscheidende Akteure für die Verbreitung von Elektrofahrzeugen und den Übergang zu einem nachhaltigen Verkehrssektor. „Tatsächlich entfallen etwa zwei Drittel der monatlichen Neuzulassungen auf gewerbliche Halter – ein erhebliches Potenzial für die Verkehrswende“, sagt Charlotte Ojala, Managerin Elektromobilität bei der NOW-GmbH. Unternehmen treiben die Verbreitung von Elektroautos aktiv voran und schaffen durch die spätere Bereitstellung auf dem Gebrauchtwagenmarkt Zugang zu emissionsarmen Fahrzeugen für eine breitere Käuferschicht. Aber: „Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter aktiv in den Prozess ein. Individuelle Vorbehalte gegen Elektrofahrzeuge sind nicht selten, können aber durch Testfahrten und den Austausch positiver Erfahrungen schnell abgebaut werden“, ergänzt Ojala.
Mobilitätsbudgets prüfen und einführen
Der Wandel in der Mobilität führt zu mehr Bedarf an Flexibilität, Attraktivität und Nachhaltigkeit. Das erfordert eine strategische Neuausrichtung der klassischen Mobilitätsangebote in den Unternehmen. Auto Abos, Mobilitätsbudgets und Fahrräder ersetzen oder ergänzen den klassischen Dienstwagen und das Jobticket. Was oft fehlt? Ein Konzept – und Rahmenbedingungen. „Über die praktische Gestaltung von Mobilitätsbudgets spreche ich im Rahmen der Nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität“, sagt Manuel Castro Moreira, Senior Mobility Consultant bei belmoto.
Tipps aus der Praxis
Can Baltaci: Schulen Sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zeigen Sie die Vor-(und Nachteile) der Elektromobilität.
Stefan Mackscheidt: Das Thema muss aktiv angegangen werden und nicht vor sich hergeschoben werden. Und vor allem: Mitarbeitende mit einbeziehen.
Charlotte Ojala: Setzen Sie auf intelligente Ladesysteme. Diese helfen, Lastspitzen zu vermeiden und die Ladekosten zu optimieren. In Kombination mit eigener Stromerzeugung, etwa durch Photovoltaikanlagen, lässt sich das Einsparpotenzial weiter steigern
Amir Roughani: Unternehmen sollten auf eine ganzheitliche Energie- und Mobilitätsstrategie setzen. Das bedeutet, dort, wo es möglich ist, eigene Solaranlagen mit Speichern zu installieren, um Fahrzeugflotten und den Betrieb selbst mit eigenem, günstigem Strom zu versorgen. Wichtig ist auch die Implementierung von bidirektionalem Laden.
Axel Schäfer: Je strategischer man Mobilitätskonzepte entwickelt, desto besser wird es und desto günstiger wird es letztlich auch. Man kann durch die richtige Gestaltung der Mobilität auch heute schon viel Geld sparen.
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Weitere Impulse auf der Nationalen Konferenz betriebliche Mobilität
Die Nationale Konferenz für betriebliche Mobilität bietet eine ideale Plattform, um sich mit den Herausforderungen und Chancen der zukünftigen Mobilitätsgestaltung auseinanderzusetzen. Experten aus Wissenschaft und Praxis teilen ihre Erfahrungen und geben wertvolle Tipps zur erfolgreichen Umsetzung von Mobilitätskonzepten. Gemeinsam wird diskutiert, wie Unternehmen eine nachhaltige Mobilität für ihre Mitarbeitenden gestalten können und welche Schritte notwendig sind, um den Wandel in der Praxis voranzutreiben. Beiträge dazu präsentieren unter anderem:
-Betriebliche Mobilität zwischen Ökonomie und Ökologie, Statement von Prof. Dr. Christian Grotemeier, Marc-Oliver Prinzing
-Gesagt, getan – Schön wär’s! Mobilitätshürden in den Köpfen – oder, wie man innere Schweinehunde besiegt, Axel Schäfer
-Die Rolle der gewerblichen Flotten bei der Elektromobilität; Charlotte Ojala, NOW-GmbH
-Emissionsfreie Mobilität – Der Weg in die Zukunft oder nur ein Hype? (Praxisbericht) Can Baltaci, Eppendorf Group
-Die Praktische Gestaltung von Mobilitätsbudgets, Manuel Castro Moreira, belmoto
-Strom als Baustein der Mobilität von morgen, Amir Rhougani, CEO Vispiron Group
Podcast-Empfehlung: „Betriebliche Mobilität richtig managen“
Axel Schäfer, Geschäftsführer des BBM und Initiator der Nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität, beschreibt im exklusiven Interview mit Themen-Radio, warum strategisches Mobilitätsmanagement in Unternehmen weit über technische Lösungen hinausgeht und warum sich Unternehmen jetzt aktiv mit Mobilitätsmanagement beschäftigen sollten. Neugierig? Hören Sie rein und lassen Sie sich inspirieren . https://www.themen-radio.de/2024/betriebliche-mobilitaet-richtig-managen/
Jetzt zur NaKoBeMo-Konferenz am 19. und 20. November in Mainz anmelden: www.nakobemo.de
Der Bundesverband Betriebliche Mobilität wurde im Oktober 2010 als Bundesverband Fuhrparkmanagement und Initiative von Fuhrparkverantwortlichen gegründet. Themenschwerpunkte des Verbandes sind alle Aspekte der nachhaltigen betrieblichen Mitarbeiter-Mobilität. Mit rund 650 Mitgliedsunternehmen ist der Verband das größte Netzwerk rund um diese Themen. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder und stellt seine Expertise bereit. Der BBM ist Mitbegründer und Mitglied der FMFE Fleet and Mobility Management Federation Europe.
Vorstandsmitglieder des Verbandes sind Marc-Oliver Prinzing (Vorsitzender), Heinrich Coenen (stv. Vorsitzender, Fuhrparkleiter Berliner Verkehrsbetriebe BVG), Dieter Grün (stv. Vorsitzender, Fuhrparkleiter Stadtwerke Heidelberg Netze), Melanie Schmahl (stv. Vorsitzende, Leiterin Fleetmanagement und Passenger Transport, Boehringer Ingelheim), Axel Schäfer (Geschäftsführer und Vorstandsmitglied). Sitz des Verbandes und der Geschäftsstelle ist Mannheim.
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Axel Schäfer
Am Oberen Luisenpark 22
68165 Mannheim
0621-76 21 63 53
https://www.mobilitaetsverband.de
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