Kein Tierschutz ohne Wende in der Agrarpolitik
„Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner benennt in ihrer Charta zwar die Probleme in Landwirtschaft, Tierschutz und Verbraucherschutz, ignoriert aber völlig deren Ursachen“, so Alexander Süßmair anlässlich der heutigen Vorstellung der „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“, durch Ministerin Aigner im Vorfeld der Grünen Woche. Der tierschutzpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Entgegen aller Ankündigung, die Landwirtinnen und Landwirte zu mehr Tierschutz zu verpflichten, soll die deutsche Landwirtschaft weiter die Welt ernähren – und somit die Produktion künftig steigern. Industrielle Tierproduktion und profitorientierte Fleischexporte hören sich nicht nach mehr Tierschutz an.
Mehr noch: Die mit EU-Mitteln geförderte Agrarproduktion in Europa zerstört Märkte in den Ländern des Südens. Gleichzeit sind aber die Bäuerinnen und Bauern in Deutschland und Europa auf die Fördermittel angewiesen, weil sie keine fairen Erzeugerpreise von der Industrie für ihre Produkte bekommen. Die für die deutsche Fleischproduktion benötigten Futtermittel stammen zum Großteil aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Deren Anbau beansprucht dort Flächen, die für die Ernährung der Bevölkerung fehlen.
Dieses System ist auf Dauer sozial, ökologisch und ökonomisch nicht zu verantworten. Statt auf Weltmarktorientierung zu setzen, müssen regionale Wertschöpfungsketten in den Vordergrund der Politik rücken. Die Exportorientierung der deutschen Agrarwirtschaft steht dem Bekenntnis der Bundesregierung zur weltweiten Stärkung ländlicher Räume und Sicherung der Ernährungssouveränität entgegen.“
F.d.R. Beate Figgener
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