Kann ein Frühwarnsystem eine drohende Massenpanik erkennen?
Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2013 zeichnet Forscher für anschauliche Einblicke in ihre Doktorarbeiten aus
Heidelberg, 10.10.2013. Zum elften Mal wird der Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft, KlarText!, an herausragende Nachwuchswissenschaftler verliehen, die über ihre Doktorarbeit einen allgemein verständlichen Artikel geschrieben haben. Klaus Tschira überreicht den Preis am 10. Oktober um 16 Uhr in der Neuen Aula der Universität Heidelberg an fünf Forscher aus den Bereichen Biologie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik. Im Fach Chemie wird in diesem Jahr kein Preis verliehen. Die Sieger haben ihre Doktorarbeiten angefertigt in Bern, Bonn, Cottbus, Tübingen und Ilmenau. Jeden erwartet ein Preisgeld von 5.000 Euro und die Veröffentlichung seines Artikels in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift bild der wissenschaft. Auch können die fünf Wissenschaftler auf Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung zählen, wenn sie sich weiterhin in der Wissenschaftskommunikation engagieren. Allen 177 Teilnehmern des Wettbewerbs bietet die Stiftung die Teilnahme an einem Workshop zur Wissenschaftskommunikation an.
Die diesjährigen KlarText!-Sieger überzeugten mit der hervorragenden Qualität ihrer Doktorarbeiten und beschrieben diese verständlich und stilsicher in ihren preisgekrönten Artikeln. Dr.-Ing. Christiane Heinicke (Preisträgerin Physik, Textbeitrag: „Röntgenblick dank Mini-Magnet“, Doktorarbeit an der TU Ilmenau) entwickelte einen Sensor für die Verklumpung von Stahllegierungen, der in Zukunft in der Stahlindustrie Anwendung finden soll. Dr. Peter Biedermann (Preisträger Biologie, Textbeitrag: „Kinderarbeit bei Gottes Käfern“; Doktorarbeit an der Universität Bern) erforschte die Evolution der sozialen Insekten. Er konnte unter anderem zeigen, dass der Kleine Holzbohrer die bisher einzige bekannte pilzzüchtende Insektenart ist, bei der die Larven eine Rolle in der Pilzzucht übernehmen. Dr. Philipp Berens (Preisträger Neurowissenschaften, Textbeitrag: „Die Programmiersprache des Gehirns“, Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen) verband in seiner Forschungsarbeit mathematische mit experimentellen Methoden, um die Informationsverarbeitung des Gehirns zu erforschen. Dr. Martin Strehler (Preisträger Mathematik, Textbeitrag: „Ganz schnell raus!“, Doktorarbeit an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus) und Dr. Barbara Krausz (Preisträgerin Informatik, Textbeitrag „Wann ist es zu voll?“, Doktorarbeit am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, St. Augustin) beschreiben in ihren Textbeiträgen angewandte Wissenschaft: Martin Strehler analysierte, wie Notausgangsschilder in Gebäuden optimal platziert werden müssen, um im Notfall die größtmögliche Personenzahl in Sicherheit zu bringen. Barbara Krausz entwickelte ein Warnsystem, das anhand von Bildanalysen frühzeitig erkennen kann, ob aus einer überfüllten Veranstaltung möglicherweise eine Massenpanik entstehen kann.
Die Bewerbungsrunde für KlarText! 2014 hat bereits begonnen: Einsendeschluss für die Textbeiträge ist der 28. Februar 2014.
Die Klaus Tschira Stiftung gemeinnützige GmbH fördert die Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sowie die Wertschätzung der Öffentlichkeit für diese Fächer. Zur Stärkung der Kommunikationskompetenz von Wissenschaftlern hat die Stiftung 2012 das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation gegründet. Weitere Informationen: www.klaus-tschira-stiftung.de; www.nawik.de
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