Jetzt wieder an die Vitamin-D-Supplementierung denken!

Die Tage werden kürzer, die Sonne steht niedriger und wir spüren, dass sie nicht mehr so viel Kraft hat wie im Sommer. Wo wir im Sommer bei regelmäßigem Aufenthalt in der Sonne wahrscheinlich noch ausreichend Vitamin D auf der Haut synthetisiert haben, fällt es im Herbst und Winter schwer, den im Sommer aufgefüllten Speicher zu halten. Die Sonnenbestrahlung ist in den Monaten von Oktober bis März nicht stark genug, um eine ausreichende Vitamin-D-Bildung zu gewährleisten (DGE, 2012).

Vitamin D: Einfluss auf das Immunsystem

Mit dem Beginn der Erkältungszeit scheint es von besonderer Bedeutung zu sein, einen ausreichenden Vitamin-D-Status zu haben. Studien zeigen nämlich, dass eine Vitamin-D-Supplementation vor akuten Atemwegsinfekten schützten kann. Hier wurden vor allem während der Pandemie viele Studien mit einer SARS-CoV-2 Infektion durchgeführt, welche die Aussage bestätigen (Crafa et al. 2021). Der Vitamin-D-Status kann z.B. beim Hausarzt über die 25(OH)D-Konzentration im Blut gemessen werden.

Neben dem Einfluss auf das Immunsystem wird Vitamin D in vielen weiteren Bereichen erforscht. Ursprünglich bekannt ist das Vitamin aus dem Knochenstoffwechsel. Hierzu konnte eine Übersichtsarbeit zeigen, dass eine Supplementierung von 400-800 IE Vitamin D sowie 1000-1200 mg Kalzium zu einem 6 % verringerten Risiko für jegliche Frakturen und 16 % verringerten Risiko für Hüftfrakturen führte (Yao et al., 2019). Eine weitere aktuelle Übersichtsarbeit mit 12.620 Patienten bestätigte dieses Ergebnis und zeigte, dass eine tägliche orale Aufnahme von Vitamin D3 (800 IE) sowie Kalzium (1200 mg) zu einer signifikanten Verringerung von Hüftfrakturen bei Personen über 65 Jahren führte (Menoj et al., 2023). Diese Ergebnisse sind zwar von wesentlicher Bedeutung für diese Zielgruppe, viel wichtiger ist es jedoch in der Prävention der Osteoporose anzusetzen und bereits in jungen Jahren eine ausreichende Knochendichte zu fördern. Neben Vitamin D und anderen knochenaufbauenden Nährstoffen gehört auch intensives Krafttraining dazu. Ergänzend dazu ist es interessant zu sehen, dass Vitamin D nicht nur eine elementare Rolle im Knochenstoffwechsel hat. Speziell das Calcidiol (Vorstufe der aktiven Form von Vitamin D) hat in einer Übersichtsarbeit einen positiven Effekt auf Muskelkraftparameter (Ganggeschwindigkeit, Handgriffstärke und Beinstreckung) gezeigt (Bargallo et al. 2022).

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