Immer mehr Neubauten sind bereits in der Bauphase mit Schimmelpilzen in den Innenräumen belastet. Die Ursachen hierfür sind in der Planung oder der Bauausführung begründet. Schnelles Bauen ohne notwendige Trocknungszeiten der Bausubstanz begünstigt dies. Doch Kosteneinsparungen durch zeitnahen Erstbezug stehen im Vordergrund. Und so wird meist schnellst möglichst die Gebäudehülle geschlossen, damit wetterunabhängig die Innenausbauten erfolgen können. Dabei werden alleine durch Baumaterialien wie Beton, Mörtel, Estrich und Putze beispielsweise in ein massiv gebautes Einfamilienwohnhaus ca. 10 bis 20 Kubikmeter Wasser eingebracht. Dies entspricht einer Wassermenge von 10.000 bis 20.000 Litern. Doch auch komplexe Gebäudetechnik und rasante Technologiesprünge stellen die Bauwirtschaft vor neue Herausforderungen, denn seitens der ausführenden Unternehmen fehlen oftmals das Know-how und die Erfahrungswerte im Umgang mit den neuen Baumaterialien. Energieeffiziente und damit dichte Bauweisen gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV), fehlerhaftes Lüftungsverhalten aber auch falsches Heizverhalten verschärfen diese Problematik noch zusätzlich. Fazit: Die so in den Gebäuden verbleibende Feuchtigkeit bildet einen idealen Nährboden für Schimmelpilzwachstum.
„Zur Klärung wie häufig Schimmel in Neubauten auftritt werden Forschungsarbeiten benötigt“, fordert Dr. Gerhard Führer, Leiter des unterfränkischen Instituts peridomus. Laut Führer kann derzeit lediglich auf die Erfahrungswerte weniger Spezialisten zurückgegriffen werden. Nach deren Schätzung könnte jeder 2. Neubau betroffen sein. Einige der Experten gehen sogar davon aus, dass die Zahl noch deutlich höher liegt. Bundesweit sind die Sanierungskosten bei Schimmelschäden in Neubauten aktuell nicht zu greifen. Fest steht jedoch, dass bei einem Schaden schnell 50.000 Euro und mehr in eine sachgerechte Sanierung zu investieren sind. „Vor diesem Hintergrund sollte künftig auch über die Haftungsrelevanz von Bausachverständigen neu nachgedacht werden“, fordert Dr. Führer. „Was passiert beispielsweise, wenn die Abnahme von Wohnungen oder Gebäuden dem Bauherrn empfohlen wird, sichtbare Schäden nicht zu erkennen sind, aber trotzdem massive mikrobielle Belastungen in Dämmebenen der Fußbodenkonstruktion oder hinter Vorsatzschalen vorliegen?“ Die Experten prognostizieren aufgrund ihrer Erfahrung, dass diese von den Bauberufen unterschätzte Thematik in neu errichteten Gebäuden zu haftungsrechtlichen Auseinandersetzungen führen wird. Denn unabhängig von juristischen Sachverhalten haben systematische Untersuchungen unter Einbezug des „
Messinstrumentes Schimmelspürhund“ in hunderten von Gebäuden, die zeitgleiche Befragung von Raumnutzern und die Auswertung tausender Einzelmessungen (teilweise) erstaunliche Erkenntnisse mit zugrunde liegenden Regelmäßigkeiten bezüglich der mikrobiologischen Situation in unseren Wohnungen/Gebäuden ergeben. „Die aus den standardisierten Untersuchungsszenarien erhaltenen Gesetzmäßigkeiten und Schlussfolgerungen ergeben „faszinierende“ Einblicke in die raum(luft)hygienische Qualität und mikrobiologische Situation unserer Innenräume“, mahnt Führer.
Ursachenforschung und Aufklärung liefert hier gleichermaßen das 2. Würzburger Schimmelpilz Forum am Freitag, dem 23. März 2012. Die Fachveranstaltung beschäftigt sich erstmals mit Schimmel im Neubau, einem weitgehend unbekannten, aber hochaktuellem und brisantem Thema, das alle am Bau Beteiligten, die Planer, die Immobilienwirtschaft und jeden Bauherrn betrifft.
Experten referieren und informieren über neueste wissenschaftlich-technische Erkenntnisse, aktuelle Nachweismethoden und innovative Sanierungstechniken bei Schimmelpilzbelastungen in neu errichteten Wohnungen und Bürogebäuden:
Dipl.-Ing. Wolfgang Wulfes, Architekt, öffentlich bestellter und vereidigter (ö. b. u. v.) Sachverständiger für Schäden an Gebäuden und Vorsitzender des BVS Sachverständige Bayern, informiert über die Feuchtigkeitsursachen für Schimmelbildung im Neubau.
Zur Lokalisierung von versteckten, nicht sichtbaren Schimmelschäden durch systematische Untersuchungsmethoden mit dem Schimmelspürhund und im Labor referieren Dipl.-Ing. Jasmin Wallner, Architektin, Master of Science aus Wien und Thorsten Lenz, Ausbilder und Führer von Schimmelspürhunden aus Langenselbold.
„Schimmel im Neubau erkannt – was nun?“ fragt Dr. Gerhard Führer, ö. b. u. v. Sachverständiger für Schadstoffe in Innenräumen und Leiter des Instituts Peridomus. Führer, Experte und Dozent für Schimmelpilzbelastungen in Innenräumen, erläutert die systematische Vorgehensweise bei Schimmel im Neubau.
„Wie erkennt und beseitigt man Schimmelschäden im Neubau“ ist Thema einer Diskussionsrunde mit Impulsreferat. Eröffnet und moderiert wird sie von Dr. Christian Hanus, Dipl. Arch. ETH vom Department für Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems in Österreich.
Was leisten Lüftungsanlagen im Neubau erläutert Dipl.-Ing. Rolf Schmidt. Der Architekt ist Mitglied des Vorstandes im Verband für Wohnungslüftung e. V. in Celle.
Über die rechtlichen Aspekte von Schimmelschäden in Mietwohnungen informiert Rechtsanwalt Hans-Dieter Nicolay von der Kanzlei Rechtsanwälte Nicolay & Kremling. Nicolay ist Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins, Würzburg.
Zu „Schadens- und Konfliktpotentialen durch Schimmel im Neubau und Bestand, divergierende Interessenslagen bei den Protagonisten der Wohnungswirtschaft“ referiert Dipl.-Kfm. (Univ.) Nikolaus Kuner, Strategy Consultant, München.
Zudem werden die Auswirkungen von Schimmelschäden auf die Bautechnik aus Sicht des Sachverständigen für Schäden an Gebäuden beleuchtet. Referent ist Dipl.-Ing. Bernhard Riedl, Architekt und ö. b. u. v. Sachverständiger für Schäden in Gebäuden, München.
Gerd Warda, Chefredakteur von „Wohnungswirtschaft heute“ aus Bosau eröffnet
und moderiert die Diskussionsrunde „Welche Maßnahmen sind zur Vermeidung von Schimmelschäden im Neubau nötig?“
Veranstalter des 2. Würzburger Schimmelpilz Forums ist das unterfränkische
peridomus Institut Dr. Führer. Der Eintritt zur Tagesveranstaltung kostet für Fachbesucher 249 Euro zzgl. MwSt.
Infos unter www.peridomus.de/veranstaltungen
Das 1993 gegründete Institut Peridomus führt bundesweit „Innenraumchecks“ zur Klärung und Vermeidung von Gebäudebedingten Erkrankungen durch. Vor dem Hintergrund neuester naturwissenschaftlicher und medizinischer Erkenntnisse erfolgt dabei eine chemisch-analytische und mikrobiologische Bestandsaufnahme von Wohnungen, Büroräumen, Häusern und öffentlichen Gebäuden.
Institut peridomus Dr. Führer
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