Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche – bmt fordert rein tierversuchsfreie Wissenschaft

Zum heutigen Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche verweist der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) auf die dramatisch steigenden Tierversuchszahlen und fordert von der Politik eine sofortige Kehrtwende zu einer rein tierversuchsfreien Wissenschaft. Dies sei dringend notwendig, um ein sinnloses Sterben von Tieren und Menschen zu verhindern.

Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche - bmt fordert rein tierversuchsfreie Wissenschaft

Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche – bmt fordert rein tierversuchsfreie Wissenschaft

Der bmt kritisiert die jährlich steigenden Zahlen der Tiere, die einen grausamen und unsinnigen Tod im Labor sterben, scharf. Laut aktueller Statistik der Bundesregierung starben im Jahr 2012 in Deutschland 3,1 Millionen Tiere für Versuche. Maßgeblicher Grund für den jährlich zu verzeichnenden Anstieg der in Tierversuchen verwendeten Tiere ist die per Definition zweckfreie Grundlagenforschung, die rund 40 % zu verantworten hat.

Nach Aussage des Vereins versagt die Politik auf ganzer Linie. Anstatt einen Ausstieg aus dem Tierversuch endlich voranzutreiben, wird die Basis für die tierexperimentelle Forschung weiter gestärkt, indem immense Summen in den Bau von weiteren Tierversuchslabors für abstruse Forschungsprojekte investiert werden, größtenteils vom Steuerzahler finanziert. So entstehen derzeit an der LMU und der TU München zwei Laborneubauten für 125 Millionen Euro mit einer Haltungskapazität für mindestens 90.000 Mäuse und andere Tiere. Im Vergleich dazu werden von der Bundesregierung deutschlandweit jährlich nur rund vier Millionen für tierversuchsfreie Forschung bereitgestellt.

Auch Berlin wird mit dem geplanten Neubau des Max-Delbrück-Centrums seine Kapazitäten im Tierversuch noch einmal drastisch erweitern. 463.163 Tiere und damit über 14% der bundesweit verwendeten Tiere wurden allein in Berlin im Jahr 2012 in Versuchen gequält – damit nimmt die Hauptstadt in Deutschland eine traurige Spitzenposition ein.

Der bmt sieht es als dringend geboten, endlich dem tierexperimentellen System das Verbot auszusprechen und eine gute und ethische Wissenschaft ohne Tierversuche zu etablieren. Solange jedoch am Tier geforscht wird, würden nicht nur Tiere qualvoll und unnütz sterben, sondern Menschen weiterhin Opfer von schweren oder tödlichen Nebenwirkungen von aufgrund von Tierversuchen für sicher gehaltenen Arzneien sein. So kommen 92 % der potentiellen Arzneimittel, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen haben, nicht durch die klinische Prüfung am Menschen, weil sie nicht wirken oder aber unerwünschter Nebenwirkungen haben.

Am 24. April, dem Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche, wird weltweit auf das Leid der Tiere in den Labors aufmerksam gemacht. In diesem Jahr werden wieder Tausende Tierversuchsgegner in mehreren Städten Deutschlands, u.a. auch in Köln, Kassel und München unter Mitwirkung des bmt, auf die Straße gehen. In Berlin ist ein Protestmarsch am 26.04.2014 vom Potsdamer Platz (Beginn 12.00 Uhr) bis zum Kanzleramt geplant. Dort findet ab 13.30 eine Abschlusskundgebung statt, auf der u.a. auch Frank Weber, bmt-Vorstand und Moderator von hund-katze-maus (Vox), sprechen wird.

Der Gedenk- und Aktionstag wurde erstmals 1979 begangen und geht auf den Geburtstag von Lord Hugh Dowding zurück, der sich im Britischen Oberhaus für den Tierschutz einsetzte.

Weitere Information und Hintergrundinformation zu Tierversuchen: http://www.bmt-tierschutz.de/tierversuche/

Bildquelle:kein externes Copyright

er Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt) gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland.

Mit seinen 11 Geschäftsstellen, 8 Tierheimen und einem Tierschutzzentrum ist der bmt im gesamten Bundesgebiet vertreten. Zusätzlich betreut der Verein rund 200 Gnadenbrottiere in ausgewählten Pflegestellen und auf Gnadenbrothöfen.

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