Wien, 28. August 2019 – Der Forschungsstandort Österreich punktet im Ausland mit hoher Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Im Ranking des Europäischen Patentamts liegt Österreich mit rund 2300 Patentanmeldungen im Jahr 2018 auf dem siebten Platz und hat damit seinen bisherigen Rekord von 2017 um 3,8 Prozent übertroffen. Mit 261 Patenten pro Million Einwohner liegt die Alpenrepublik damit doppelt so hoch wie der EU-Schnitt von 139. Es verwundert deshalb nicht, dass Österreich auch im weltweiten Ranking der Nobelpreisträ-ger pro Million Einwohner vor Deutschland (Platz 11) und Frankreich (Platz 14) auf dem neun-ten Platz liegt.
Österreich: Land der Erfinder
Im Juni dieses Jahres wurden zwei Österreicher zu den besten Erfindern Europas gekürt und für ihre geniale Idee mit dem Erfinderpreis des Europäischen Patentamtes ausgezeichnet. Mit der „Counter-Current-Technologie“ wollen die beiden Oberösterreicher Klaus Feichtinger und Manfred Hackl dem ausufernden Plastikproblem Herr werden: Die prämierte Technologie be-reitet Abfälle zu hochwertigen Kunststoffpellets auf, die das Ausgangsmaterial für neue Pro-dukte bilden. Ein Konzept, das darauf zielt, Abfall zu minimieren und Ressourcen immer wie-der zu nutzen.
Attraktive Forschungsbedingungen
Neben innovativer Unternehmerschaft und exzellenter Wissenschaft sind auch die aktive öf-fentliche Hand sowie die österreichische Forschungsgemeinschaft wichtige Erfolgsfaktoren für das österreichische Innovationssystem. Um Innovationsleistung und Investitionen in F&E zu stärken, schafft die Regierung mit ihrer konsequenten Forschungsförderung die richtigen Rahmenbedingungen. Gerade die Forschungsprämie in Höhe von 14 Prozent, die forschende Unternehmen in Anspruch nehmen können, macht sich zunehmend bezahlt.
Österreich hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen gewaltigen Sprung im Bereich Forschung und Entwicklung gemacht, wie der Anstieg der Forschungsquote von 1,53 Prozent im Jahr 1994 auf aktuell 3,19 Prozent zeigt. „Damit zählt Österreich heute zu den wenigen europäischen Ländern, die das erklärte forschungspolitische Ziel der EU, eine Forschungs-quote von drei Prozent bis 2020, bereits übertreffen,“ so Rene Siegl, Geschäftsführer der Be-triebsansiedlungsagentur ABA – Invest in Austria. Im EU-Vergleich liegt Österreich mit seiner Forschungsquote an zweiter Stelle hinter Schweden und hat neben Deutschland auch Däne-mark und Finnland überholt.
Milliardeninvestitionen aus dem Ausland
Einen großen Anteil an der positiven Entwicklung der Forschungsquote haben ganz klar auch die Unternehmen aus dem Ausland. So investiert etwa der deutsche Pharmakonzern Boehrin-ger Ingelheim seit zwei Jahren in Wien rund 700 Millionen Euro für eine neue Biotech-Produktionsanlage, in der Arzneimittelwirkstoffe auf der Basis genveränderter Zellen produ-ziert werden sollen. Das ist die bisher größte Einzelinvestition des Unternehmens. Ausschlag-gebend für die Standort-Entscheidung war unter anderem auch die Forschungsförderung des Landes.
Doch nicht nur die Innovationskraft heimischer Unternehmen, sondern auch die strategisch günstige Lage im Zentrum Europas macht Österreich für Investoren interessant. Als zentraler geografischer und wirtschaftlicher Knotenpunkt verbindet die Republik Ost- und West-Europa gleichermaßen miteinander und eignet sich entsprechend für Expansionen auf den gesamten europäischen Markt. Insbesondere US-amerikanische Investoren setzen deshalb zunehmend auf den Kauf österreichischer Technologie- und Innovationsführer. In den vergangenen Jahren wuchs das US-Engagement hierzulande um jährlich jeweils mehr als 20 Prozent. Allein 2017 wurden 15 österreichische Unternehmen von US-Firmen gekauft, darunter etwa der Software-erzeuger Automic Software, den sich der US-Konzern CA Technologies für 636 Millionen Dol-lar gesichert hat.
Das wachsende Interesse internationaler Investoren am Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich spürt auch die ABA. So erreichen die Investitionen aus dem Ausland Jahr für Jahr neue Rekordniveaus. 355 Unternehmen mit einer Investitionssumme von insgesamt knapp 735 Millionen Euro wurden im Jahr 2018 von der ABA und den Regionalgesellschaften bei der Ansiedlung in Österreich betreut, darunter 108 aus Deutschland.
ABA – Invest in Austria ist eine im Eigentum des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie berät ausländische Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl, in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und unterstützt im Kontakt mit Behörden. Seit der Gründung im Jahr 1982 wurden mit Unterstützung von ABA – Invest in Austria 4.177 internationale Betriebsansiedlungen realisiert, 60.598 neue Arbeitsplätze geschaffen sowie Investitionen in der Höhe von 9,91 Mrd. Euro in Österreich getätigt. ABA – Invest in Austria wurde für ihre Beratungsleistungen mehrfach prämiert, unter anderem zeichnete die Weltbank die ABA als beste Betriebsansiedlungsagentur weltweit aus.
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