Auf mehr als 2.400 Metern Höhe schuf das Morsbacher Unternehmen ALHO eine Unterkunft mit insgesamt mehr als 100 Zimmern für die Mitarbeiter der Baustelle am Muttsee. Hier soll ein neues Pumpspeicherwerk entstehen.
Seit 2009 sind in Tierfehde im Schweizer Kanton Glarus die Arbeiten an einem der spektakulärsten Bauprojekte der nächsten Jahre in vollem Gange. Bis 2015 errichtet die Kraftwerke Linth-Limmern AG hier ein neues Pumpspeicherkraftwerk, das rund 1.000 Megawatt Strom bereitstellen wird. Das Projekt soll dazu beitragen, die Stromversorgungssicherheit in der Nordost- und Zentralschweiz zu gewährleisten. ALHO lieferte für die Baustelle die Gebäudemodule, in denen die Mitarbeiter komfortabel arbeiten und wohnen können.
Insgesamt 108 Baucontainer mussten zur Errichtung der Unterkünfte auf die Baustelle im Hochgebirge geschafft werden. In acht jeweils 2-geschossigen Gebäuden mit einer Bruttogrundfläche von 3.333 m² sind Büros, Unterkünfte und eine Kantine für die Mitarbeiter der ARGE Kraftwerk Limmern untergebracht. Der Muttsee – in 2.470 Metern das höchst gelegene Speicherbecken Europas – ist nur per Helikopter und Seilbahn zu erreichen, so dass für das Bauprojekt extra zwei Seilbahnen mit 25 Tonnen Nutzlast gebaut wurden, die die Raummodule und andere notwendigen Materialien an Ort und Stelle bringen. Für den sicheren Transport der einzelnen Container-Module an der Seilbahn wurden diese bereits bauseitig im Werk verstärkt und an der Oberseite abschraubbare Kranösen angebracht. Eine weitere wichtige Voraussetzung für die Umsetzung des gesamten Bauprojekts ist, dass die Container von Konstruktion bis zur Fertigung und Montage auf die extremen Witterungsbedingungen am Bauplatz in der Schweizer Alpen ausgelegt sind. Eis, Schnee, Kälte und Wind sind ja nach Jahreszeit häufige Begleiter der Bauarbeiten und erfordern eine besondere Anpassung der Gebäudemodule. Die Container sind auf einem Fundament mit spezieller Verankerung fest und sicher montiert, um allen Witterungsverhältnissen trotzen zu können. Eine zusätzliche Wärmedämmung von Außenwänden und Böden sowie Dächer, die einer Schneelast von bis zu 10 kN/m² standhalten, sorgen dafür, dass das Wohnen auch bei großer Kälte und Schneemassen noch angenehm ist und sich die Mitarbeiter wohlfühlen können. Nach der schwierigen Überwindung der Höhenmeter per Seilbahn ist die Montage vor Ort auf Grund des hohen Vorfertigungsgrads schnell und einfach, sowohl beim Auf- als auch beim Abbau. Sie erfolgte in Etappen und dauerte nur fünf Wochen.
Auch die Innenausstattung der Wohn- und Arbeitscontainer ist ganz auf die besonderen Arbeitsbedingungen am Installationsplatz Muttsee abgestimmt und bietet größtmögliche Bequemlichkeit bei den Arbeitsabläufen im Inneren und der Wohn- und Freizeitgestaltung. Auf zwei Gebäude sind 14 Büroräume und drei Besprechungsräume verteilt. Den Büro-Containern angegliederte Einbauküchen sichern eine gute Versorgung. Insgesamt verfügen die Unterkünfte über 84 Zimmer für die Mitarbeiter und 22 Zimmer für Führungskräfte und Kantinenpersonal. Sie sind mit hochwertiger Technik – Kabelkanal und TV-Eckkonsolen – ausgerüstet.
Systembau als Idee. Damit wurden schon sehr früh die Weichen für den Unternehmenserfolg gestellt. 1967 begann ALHO mit der Industriellen Herstellung von mobilen Räumen. 1971 folgten die ersten Raummodule. Über die Jahre wurde die Idee des Modulbaus konsequent zum Konzept einer Raumfabrik weiter entwickelt. Heute gehört ALHO mit rund 500 qualifizierten Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und der Schweiz zu den Marktführern der Branche.
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