Gudrun Kopp schreibt an afgha­ni­schen Justiz­mi­nister wegen sexu­eller Gewalt

Berlin (pressrelations) –

Gudrun Kopp schreibt an afgha­ni­schen Justiz­mi­nister wegen sexu­eller Gewalt


In einem Brief an den afgha­nischen Justiz­mi­nister fordert die Parla­men­ta­rische Staats­sekre­tä­rin im Bundes­mi­niste­rium für wirt­schaft­liche Zusammen­arbeit und Ent­wick­lung die Verhü­tung von Gewalt gegen Mädchen und Frauen sowie einen ange­messe­nen Um­gang mit den Opfern sexueller Gewalt.

Ein afgha­ni­sches Mädchen wurde verge­waltigt. Nach einem Pro­zess vor einer tradi­tio­nellen nicht­staatlichen afgha­nischen Streit­schlich­tungs­stelle stand das Urteil fest: Gefängnis­strafe! Der Verge­waltiger jedoch ist auf freiem Fuß, verur­teilt wurde das Mädchen ? als „Ehe­breche­rin“. In Afgha­nistan findet die Rechts­findung häufig noch nicht über ordent­liche Gerichte statt, sondern vor traditio­nellen Ältesten­räten, den soge­nannten Jirgas. Dort sind solche Urteile leider noch immer die Regel. Eines der auf diese Weise verur­teilten Mädchen war Gulnaz, auf deren Fall die inter­natio­nale Presse aufmerk­sam machte. Auf­grund starken inter­natio­nalen Drucks wurde sie jedoch vom afgha­ni­schen Staats­präsi­dent Karsai begnadigt und aus der Haft ent­lassen.

Gulnaz? Fall nahm Gudrun Kopp, Parla­men­ta­rische Staats­sekre­tärin im Bundes­ministe­rium für wirt­schaft­liche Zu­sammen­arbeit und Ent­wick­lung, zum Anlass, in einem Schreiben an den afgha­nischen Justiz­minister den ange­messe­nen Umgang mit Opfern sexueller Gewalt einzu­fordern: „Vergewal­tigte sind Opfer und nicht selbst Täter, da eine Verge­walti­gung die schwerste Straf­tat gegen die sexuelle Selbst­bestim­mung dar­stellt und lang­jährige Trau­ma­ti­sierungen nach sich ziehen kann. Sie sollten daher nicht ledig­lich als familiäre Angelegen­heit betrachtet werden. Vielmehr stellen sie ein ernst­haftes gesell­schaft­liches Problem dar. Diesem Problem muss sich der afgha­nische Staat mit Blick sowohl auf die juristische als auch die medi­zinische und psycho­logische Rehabilitierung der Opfer stellen“, so Gudrun Kopp.

Zugleich erinnerte sie an die Verpflich­tungen, die der afgha­nische Staat zur Verhü­tung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie zur Achtung ihrer Rechte einge­gangen ist. Für die dies­bezüg­lichen Anstrengun­gen des afgha­nischen Staates sicherte sie dem afgha­nischen Justiz­minister die Unter­stützung Deutschlands zu.

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