Rohstoffe galten lange als launische Anlageklasse: volatil, spekulativ, schwer einschätzbar. Doch im Jahr 2025 wirken sie plötzlich wie der heimliche Dreh- und Angelpunkt alternativer Vermögensstrategien. Gold hat neue Allzeithochs erreicht, Silber erlebt eine Renaissance, und Seltene Erden sind für die globale Energiewende so wichtig geworden, dass Regierungen sie als „strategische Rohstoffe“ einstufen. Gleichzeitig fragen sich Anleger: Handelt es sich um eine nachhaltige Entwicklung – oder um eine gefährliche Modewelle, die bald platzt?
Gold: Der alte Klassiker mit neuer Strahlkraft
Gold ist seit Jahrtausenden ein Symbol für Sicherheit, und in unsicheren Zeiten zeigt sich, warum. 2025 liegt der Preis pro Feinunze auf einem Niveau, das vor wenigen Jahren noch als utopisch galt. Zentralbanken weltweit kaufen nach wie vor große Mengen, um sich gegen geopolitische Spannungen abzusichern. Für Anlegerinnen und Anleger hat Gold eine doppelte Funktion: als Wertaufbewahrung und als psychologischer Anker. Doch die entscheidende Frage lautet: Reicht Gold als alleiniger Rohstoffanker, oder ist es längst Zeit, das Spektrum zu erweitern?
Uli Bock, Finanzexperte und Schulungsleiter der Augeon AG, warnt vor einer gefährlichen Einseitigkeit. „Wer heute nur auf Gold setzt, übersieht die tektonischen Verschiebungen in den Märkten. Gold ist unverzichtbar, aber es ist nicht die ganze Antwort.“ Seine Erfahrung aus Schulungen zeigt: Anleger neigen dazu, sich auf einen vermeintlich sicheren Wert zu konzentrieren, statt Rohstoffe als Teil einer systematischen Vermögensarchitektur zu betrachten.
Seltene Erden: Zwischen geopolitischer Waffe und Investmentchance
Kaum ein Begriff elektrisiert die Märkte derzeit so sehr wie „Seltene Erden“. Elemente wie Neodym, Dysprosium oder Terbium sind unverzichtbar für Windturbinen, Elektroautos und Hightech-Geräte. Doch die Produktionsmacht liegt in China, das über 70 Prozent des Weltmarkts kontrolliert. Diese Abhängigkeit macht die Preise hochsensibel für politische Entscheidungen. Schon kleine Exportbeschränkungen lassen die Notierungen sprunghaft steigen.
Für Anleger klingt das nach einer attraktiven Chance – doch Bock bremst: „Seltene Erden sind kein Spielplatz für Spekulanten. Sie sind politisch, illiquide und hochkomplex. Wer hier investiert, muss genau wissen, wie er Zugang erhält – über Produzenten, über spezialisierte Fonds oder über Industriepartnerschaften.“ Der kritische Punkt: Es gibt keine global standardisierten Handelsplätze, anders als bei Öl oder Gold. Der Preis ergibt sich oft aus individuellen Abnahmeverträgen zwischen Produzenten und Industriekunden. Anleger können also nicht einfach „an die Börse“ gehen, sondern benötigen spezialisierte Vehikel und vor allem Geduld.
Green Tech: Rohstoffe als Treibstoff der Energiewende
Die Energiewende verschiebt das Kräfteverhältnis auf den Rohstoffmärkten dramatisch. Lithium für Batterien, Kupfer für Stromleitungen, Kobalt für Akkus und Nickel für Speicherlösungen – die Nachfrage explodiert. Laut einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte sich der Bedarf an bestimmten Metallen bis 2040 vervierfachen. Diese Zahlen lassen ahnen, dass Rohstoffe nicht mehr nur taktische Beimischungen, sondern strategische Eckpfeiler von Portfolios werden könnten.
Doch auch hier gibt es Schattenseiten: Der Abbau ist ökologisch umstritten, Arbeitsbedingungen sind oft prekär, und Recyclingstrukturen stecken noch in den Kinderschuhen. Anleger, die sich in Green Tech positionieren, investieren damit nicht nur in Wachstum, sondern auch in ethische Kontroversen. Bock betont in seinen Vorträgen, dass gerade vermögende Privatkunden zunehmend Wert auf ESG-Kriterien legen: „Es reicht nicht mehr, Rendite zu erzielen. Anleger wollen wissen, ob ihr Kapital dazu beiträgt, die Welt nachhaltiger zu machen, oder ob es Probleme verschärft.“
Volatilität oder Stabilität? Die doppelte Natur von Rohstoffen
Das große Versprechen von Rohstoffen ist ihr Diversifikationseffekt. Gold entwickelt sich oft entgegengesetzt zu Aktienmärkten, Öl und Gas reagieren stärker auf Konjunkturzyklen, Metalle hängen von technologischen Trends ab. Wer Rohstoffe in sein Portfolio einbindet, kann Schwankungen glätten – zumindest in der Theorie. Die Realität zeigt: Rohstoffe sind oft volatiler als Aktien. 2020 fiel der Ölpreis zeitweise ins Negative, 2022 schoss er nach oben, 2025 wiederum sind die Märkte zersplittert zwischen geopolitischen Risiken und technologischem Aufbruch.
Die entscheidende Frage lautet daher: Wie integrieren Anleger Rohstoffe so, dass sie stabilisierend wirken, statt das Risiko zu erhöhen? Bock empfiehlt, Rohstoffe nicht isoliert, sondern als Bausteine im Zusammenspiel mit anderen Alternativen zu sehen. Gold als Krisenanker, strategische Metalle als Wachstumsposition, Energierohstoffe als taktischer Spielzug – alles eingebettet in klare Bandbreiten und regelmäßiges Rebalancing.
Der deutsche Anleger: steuerliche Chancen und Fallstricke
Für Anleger in Deutschland spielen steuerliche Regeln eine zentrale Rolle. Gold und andere physische Edelmetalle sind nach einer Haltefrist von zwölf Monaten steuerfrei, was sie besonders attraktiv macht. Bei börsengehandelten Rohstoffprodukten (ETCs) ist die Situation komplexer, hier fallen häufig Abgeltungsteuern an. Für Metalle wie Lithium oder Seltene Erden ist der Zugang meist über Unternehmensaktien oder Fonds möglich, deren Erträge steuerlich wie Dividenden oder Kursgewinne behandelt werden. Anleger müssen also genau prüfen, welches Vehikel sie nutzen. Wer etwa über einen Fonds in Seltene-Erden-Produzenten investiert, unterliegt klar der Abgeltungsteuer, während der physische Besitz bei Metallen wie Gold steuerlich privilegiert sein kann.
Rohstoffe als Teil einer ganzheitlichen Strategie
Die zentrale Botschaft für 2025 ist klar: Rohstoffe sind kein Randthema mehr, sondern gehören in die Mitte der Diskussion über alternatives Vermögensmanagement. Doch sie dürfen nicht als Selbstzweck verstanden werden. Ein Portfolio, das allein auf Lithium und Gold setzt, ist nicht zukunftsfähig. Erst im Zusammenspiel mit Private Equity, Private Debt, Immobilien und Infrastruktur entsteht die Stabilität, die Anleger suchen. Bock spricht von einem „Mannschaftsspiel“: Jede Rohstoffposition ist ein Spieler mit besonderen Stärken, aber nur im Team entfaltet sich der volle Effekt.
Fazit: Herzstück ja – aber mit Herz und Verstand
Sind Rohstoffe die neuen Herzstücke alternativer Portfolios? Die Antwort lautet: Ja, aber mit klarer Strategie. Gold bleibt der unverzichtbare Klassiker, Seltene Erden sind die geopolitische Zündschnur, Green-Tech-Metalle die Zukunftsvision. Wer diese Bausteine einsetzt, schafft Diversifikation, Inflationsschutz und Wachstum. Doch wer sie unreflektiert jagt, läuft Gefahr, in Volatilität, politische Abhängigkeit und ethische Konflikte zu stolpern. Die wahre Kunst besteht darin, Rohstoffe nicht als glänzendes Spekulationsobjekt zu begreifen, sondern als integrierten Bestandteil einer disziplinierten Vermögensarchitektur.
Autor: Uli Bock, Ulm, Experte Schulung & Marketing
Über den Autor:
Uli Bock ist Autor und Experte für Schulung und Marketing bei der Augeon AG. Mit seiner umfangreichen Erfahrung in der Markenkommunikation und der Unternehmensentwicklung hilft er, effektive Marketingstrategien und Schulungskonzepte zu gestalten. Seine Fachartikel bieten wertvolle Einblicke in innovative Marketingansätze und moderne Weiterbildungsmethoden.
Die augeon AG, mit Sitz in der Schweiz, hat sich der Aufklärung und Unterstützung von Menschen bei der Neubewertung und Neuordnung ihrer Vermögensstrategie verschrieben. In Zusammenarbeit mit Branchenexperten haben wir eine umfassende Konzeption entwickelt, die es ermöglicht, hart verdiente und bereits versteuerte Vermögenswerte außerhalb des traditionellen Bankenkreislaufs sicher anzulegen. Dies erlaubt Einzelnen, nach der Bewältigung bevorstehender Herausforderungen auf bewährte Vermögenswerte zurückzugreifen.
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