Schneller reagieren, bessere Noten. Wie der Fachinformationsdienst (FID) „Länger und gesünder leben“ berichtet, ist die Aminosäure Tyrosin, die in Lebensmitteln vorkommt, ebenso wirksam wie die Hirndoping-Substanzen Modafinil oder Ritalin – allerdings ohne die sonst üblichen unerwünschten Nebenwirkungen.
Hirndoping wird immer mehr zum Alltagsphänomen: Studenten vor Prüfungen, Manager im Dauerstress oder ermüdete Autofahrer setzen auf Neuro-Wirkstoffe wie Modafinil oder Ritalin für mehr Leistung und eine bessere Aufmerksamkeit. Doch die Drogen aus den Pharma-Labors sind wegen ihrer Nebenwirkungen keineswegs harmlos. „Die bessere Alternative sind etwa Spinat, Eier, Hüttenkäse oder Soja“, erklärt Dr. Ulrich Fricke. Die darin enthaltene Aminosäure Tyrosin wirkt ähnlich wie die Chemiepräparate – nur ohne die unerwünschten Nebeneffekte, betont der Chefredakteur von Länger und gesünder leben, einem Gesundheitsinformationsdienst des FID Verlags in Bonn.
Studie belegt Tyrosin-Effekte
Unlängst berichtete Frickes Magazin von einer aktuellen Studie der Universität Leiden/Niederlande. 22 Freiwillige absolvierten an unterschiedlichen Tagen zweimal denselben Computer-Reaktionstest. Vorher tranken sie jeweils ein Glas Orangensaft, das entweder mit zwei Gramm der natürlichen Aminosäure Tyrosin oder einem wirkstofffreien Pulver versetzt war. „Interessanterweise reagierten die Probanden unter Tyrosin-Einfluss vor allem auf Stopp-Signale deutlich besser“, erläutert Dr. Fricke. Das kann unter anderem im Autoverkehr wichtig sein, wenn ein Fahrer plötzlich bremsen muss, beispielsweise weil ein Kind vors Auto läuft.
Positive Wirkung
Tyrosin ist nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und frei von Nebenwirkungen. „Diese Aminosäure wird in den Hirnbotenstoff Dopamin umgebaut und verbessert nicht nur das Reaktionsvermögen, sondern insgesamt die Leistungsbereitschaft des Gehirns“, berichtet Dr. Fricke. Ein Tyrosin-Mangel hingegen macht depressiv, geistig träge und teilnahmslos.
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