Am 27. September kommen Führungskräfte und Entscheider der Software-/Gameindustrie und der Finanzbranche in Frankfurt am Main zusammen: Die diesjährigen Schwerpunktthemen von GAMEplaces International, denen jeweils eine der insgesamt vier Sessions gewidmet ist, sind ‚Equity‘, ‚Crowd Funding‘, ‚M&A‘ sowie ‚Market Analysis‘.
Die Entwicklung neuer Produkte in der Software-/Gameindustrie ist langwierig und kostenintensiv: Projektzeiträume von mehreren Jahren sind bei Top-Titeln aus dem Bereich Computer- und Videospiele ebenso an der Tagesordnung wie Budgets im zweistelligen Millionenbereich. Auch hierzulande bewegt sich die Software-/Gameindustrie damit teilweise in der Größenordnung großer Hollywood-Produktionen.
Anders als beispielsweise die deutsche Filmindustrie, die auf großzügige Förderung zählen kann, sind heimische Game-Produktionen in Finanzierungsfragen jedoch meist auf sich gestellt. Eine Spiele-Förderung gibt es, wenn überhaupt, nur regional: Jedes Bundesland hat andere Regeln, manche fördern gar nicht. Nach wie vor fließen in Deutschland jedoch bis zu 90 Prozent der Medienförderung in den Film. Und das, obwohl der Umsatz der deutschen Gamebranche mit einem Gesamtvolumen von ca. 1,8 Mrd. Euro – Tendenz steigend – längst über dem der Filmindustrie liegt.
Ein eigentlich unhaltbarer Zustand, der Crytek-Gründer Avni Yerli in einem Interview mit der Berliner Zeitung anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Gamescom fordern ließ, die Gamebranche müsse den gleichen Stellenwert bekommen wie die Filmindustrie. Die Einführung einer bundeseinheitlichen Spielförderung indes ist Zukunftsmusik – und wird es vermutlich auch bis auf weiteres bleiben. Gerade jungen Unternehmen und Start-ups wäre mit einer konsequenten Prototypen-Förderung aber sehr geholfen: Sie brauchen eine solche, frühe Version ihres Spiels, um andere Geldgeber von ihrem Projekt und dessen Machbarkeit zu überzeugen.
Der Mangel an Fördermöglichkeiten trifft also vor allem kleinere Unternehmen und Independent-Entwickler, für die die Suche nach Geldgebern ohnehin eine besondere Herausforderung darstellt. Allerdings wussten sich diese bereits erfolgreich anders zu helfen: Wie ‚Minecraft‘ eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, ist Crowd Funding ein gangbarer Weg, wenn es gilt, relativ niedrige Budgets vorzufinanzieren. Den meisten kleineren Studios stellt sich jedoch die Frage, wie sie ihre Fans auf ein Projekt aufmerksam machen und für dieses begeistern können, das noch gar nicht realisiert ist. In der ‚Crowd Funding‘-Session berichtet Chris Strauß (Firehazard Studio) wie er dies geschafft hat: Sein neues Spiel beruht auf der bekannten Serie ‚Saber Riders and the Star Sheriffs‘. Eine allgemeine Betrachtung der Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit Crowd Funding Sinn macht, liefern Korstiaan Zandvliet (Symbid) und Paul Hanraets (Gambitious), die entsprechende Plattformen gegründet haben, und Torsten Oppermann (indigo pearl), der sich nicht nur, aber auch mit Crowd Funding als Finanzierungsform auseinandergesetzt hat.
Beim Versuch sich auf dem internationalen Parkett erfolgreich zu behaupten, sehen sich deutsche Entwickler außerdem mit einer weiteren Schwierigkeit konfrontiert: der Zurückhaltung der deutschen Investorenlandschaft. Nicht selten werden die mit der Entwicklung von Computerspielen einhergehenden Marktchancen zu niedrig eingeschätzt, die Risiken hingegen überbewertet.
Die Zurückhaltung ist insofern nachvollziehbar, als dass sich kaum ein Markt vergleichbar dynamisch entwickelt wie der der Computer- und Videospiele. Um aufzuzeigen, welche Trends sich verfestigen, in welche Richtung sich die Gamebranche bewegt und wo besondere Potenziale vermutet werden können, hat GAMEplaces International renommierte Researcher und erfahrene Analysten eingeladen: Mit Michael Pachter (Wedbush Securities) und Jesse Divnich (EEDAR) ist die ‚Market Analysis‘-Session mit zwei der renommiertesten US-amerikanischen Analysten besetzt. Gemeinsam mit Peter Warman (Newzoo.com/NL), der als dezidierter Kenner des europäischen Marktes gilt, geben sie einen Überblick über die aktuellen Kennzahlen.
Fakt ist, dass deutsche Unternehmen auf Venture Capital oder Private Equity angewiesen sind, wenn sie auch künftig erfolgreich wachsen und neue Märkte erobern wollen. Die ‚Equity‘-Session zeigt deshalb die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit von Spielentwicklern, Venture-Capital- oder Private-Equity-Gesellschaften auf. GAMEplaces International hat Vertreter von Firmen, die auf diese Weise gewachsen sind, die Geldgeber und nicht zuletzt auch jene, die erfolgreich zwischen beiden Seiten vermittelt haben, eingeladen. Das Beziehungsgeflecht zwischen Herstellern auf der einen und Investoren auf der anderen Seite soll auf diese Weise aus allen drei Perspektiven dargestellt werden. Mit Alex Shalash kommt eine ehemaliger Investment-Banker zu Wort, der nun den 3D Engine-Hersteller idea fabrik leitet und beide Perspektiven genau kennt. Thomas Henrich hingegen leitet das Unter-nehmen ExchangeBA, das Entwickler und Investoren zusammenbringt. Ebenfalls im Podium ist Peter Koch: Mit dem Know-how eines Börsen-Veteranen hat er die Development Firma Hellscreen aufgebaut.
Dass Investoren nicht nur ein Interesse daran haben, eine Firma aufzubauen oder ein konkretes Projekt zu entwickeln, sondern auch und gerade an der übergeordneten strategischen Ausrichtung interessiert sind, ist bekannt. Wie sich aktuell im Bereich der Browser- und Online-Games gezeigt hat, ist eine denkbare Strategie, die eigene Firma von einer anderen akquirieren zu lassen oder mit dieser zu mergen. Ein solcher Vorgang bietet die Möglichkeit, gerichtet zu wachsen und etabliertes Know-how in die eigene Firma zu holen. Bei GAMEplaces International werden Banken-Experten wie Tom Samodol (Commerzbank) und Kapitalmarkt-Experten wie Johannes H. Lucas (Axcit Capital Management) oder der auf die Gamebranche spezialisierte Paul Heydon (Avista Partners) auf das Potenzial aber auch die mit solchen Vorgängen verbundenen Risiken eingehen und Richtwerte für die Einschätzung des eigenen Unternehmens geben.
GAMEplaces International 2011
Termin: Dienstag, 27.9.2011
Ort: House of Finance, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt
Uhrzeit: 9:00 bis 17:30 Uhr
Anmeldung & weitere Informationen zum Konferenzprogramm: http://www.gameplaces.de
Teilnahmegebühr: EUR 498,-
Über GAMEplaces: GAMEplaces ist eine Initiative der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH und der Branchenvereinigung gamearea-FRM e.V. Mit der im April 2006 ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe wollen die Initiatoren für die Thematik ‚Games & Gaming‘ sensibilisieren. Brancheninterne und -übergreifende Netzwerke sollen gefördert und gestärkt werden. Eine erste konzeptionelle Erweiterung erfuhr GAMEplaces 2007 durch die eintägige Fachkonferenz GAMEplaces International. 2008 kam mit GAMEplaces BUSINESS & LEGAL eine weitere hinzu. GAMEplaces wird vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU) sowie der Aktionslinie Hessen-IT des Landes Hessen unterstützt. Mehr Informationen über GAMEplaces finden Sie auf http://www.gameplaces.de.
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