(ddp direct) Bad Nauheim, 12. April 2011 Am 1. Januar 2012 soll das neue Gesetz zur Familienpflegezeit in Kraft treten. Das öffentliche Interesse ist groß, die Akzeptanz innerhalb der Unternehmen uneinheitlich. Letzteren Eindruck bestätigt auch eine aktuelle Umfrage unter den Partnerunternehmen der Online-Stellenbörse JobStairs. Dazu zählen 51 der größten und attraktivsten deutschen Arbeitgeber. Zwar bemerken 50 Prozent der Befragten derzeit eine verstärkte Nachfrage nach Pflegezeitangeboten bei ihren Mitarbeitern, aber nur 31 Prozent befürworten die Rahmenbedingungen des neuen Modells von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.
Insbesondere der Aspekt der finanziellen Vorleistungen durch den Arbeitgeber führt derzeit zu Unsicherheit und daraus resultierender Zurückhaltung bei den Unternehmen, meint Anja Seng, Professorin für Personalmanagement an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management, Düsseldorf. Denn laut gesetzlicher Regelung können Arbeitnehmer, wenn sie einen Angehörigen pflegen, ihre Arbeitszeit über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren auf bis zu 50 Prozent reduzieren. In dieser Zeit beziehen sie aber 75 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens. Viele Arbeitgeber wurden allerdings nicht darüber informiert, dass der Bund sie für die Aufstockung des Gehalts mit einem zinslosen Darlehen der staatlichen KfW-Bankengruppe unterstützt, erklärt Seng. Würde dies breiter kommuniziert, könne man aktuelle Widerstände abbauen.
Modell wird sich mittelfristig durchsetzen
Die Hochschulprofessorin ist daher trotz derzeitiger Akzeptanzschwierigkeiten sicher, dass sich das Konzept der Bundesregierung auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung mittelfristig durchsetzen wird: Unternehmen, die die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf auf ihre Fahnen schreiben, werden auch ein Familienpflegezeitmodell darin implementieren.
Den Anfang hat jetzt Roche gemacht. Als erstes deutsches Unternehmen setzt der Gesundheits-Konzern seit Anfang April das Familienpflegezeitmodell der Bundesregierung um. Das Konzept passt gut zu unseren Vorstellungen von Verantwortung, erklärt Thomas Schmid, Sprecher der Geschäftsführung, Roche Diagnostics GmbH. Auch weitere JobStairs Partnerunternehmen sind bereits aktiv: Laut Umfrage bieten 43 Prozent Ihren Mitarbeitern bereits unabhängig von der gesetzlichen Neuregelung individuelle Familienpflegezeitlösungen an oder planen diese in Kürze.
Über JobStairs
JobStairs ist ein Job-Portal, das auf maximale Effizienz für die Bewerber ausgerichtet ist. Aktuell haben sich 51 deutsche Großunternehmen vertraglich an JobStairs gebunden, und bieten ihre Top-Jobs auf. Weitere Unternehmen sollen hinzukommen. Die Jobangebote werden täglich aktualisiert und werden übersichtlich und klar angezeigt und leiten die Bewerber ohne Umwege auf die Bewerbungsformulare der Human-Resources-Websites der Unternehmen weiter. Verantwortlich für die technische und gestalterische Umsetzung des Konzepts von JobStairs und gleichzeitig Betreiber der Plattform ist milch & zucker THE MARKETING & SOFTWARE COMPANY AG, Bad Nauheim/Hamburg. Das Portal wurde in Zusammenarbeit mit Unternehmen und der DJM Consulting GmbH, Königstein im Taunus, entwickelt. Teilnehmende Unternehmen sind derzeit: Accenture, Allianz, ANDREAS STIHL AG & Co. KG, AUDI AG, AXA Konzern AG, Bâloise-Gruppe Basler Versicherungen, BASF, Bayer AG, Benteler Gruppe, Bertelsmann AG, Bertrandt AG, BMW Group, Brose Gruppe, Commerzbank AG, Continental AG, Daimler AG, Deutsche Börse AG, Deutsche Lufthansa AG, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom AG, Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, E.ON AG, EADS, Ernst & Young GmbH, Evonik Industries, Fraport AG, Hannover Rückversicherung AG, Henkel AG & Co. KGaA, HypoVereinsbank, Infineon Technologies AG, Merck Gruppe, Metro Group, Microsoft Deutschland GmbH, Munich Re (Gruppe), Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf, Philips GmbH, PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG, Porsche AG, PwC, REWE Group, Robert Bosch GmbH, Roche Diagnostics GmbH, RWE AG, Salzgitter AG, SAP AG, Siemens AG, Stadtwerke München GmbH, ThyssenKrupp, Tognum Gruppe, Vodafone Deutschland, ZF Friedrichshafen AG.
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