(ddp direct)Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass sie Journalisten ab 15.04.2012
keine verbilligten BahnCards mehr verkaufen will. Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt diese Entscheidung, denn es ist nicht einzusehen, dass nur einer Berufsgruppe exklusiv Vorteile angeboten werden – zumal in diesem Fall die Gefahr besteht, dass durch solche Vergünstigungen die Unabhängigkeit der Medien gefährdet wird.
Im Sinne einer Gleichbehandlung wäre es jedoch konsequent, auch die gängige Praxis der Presse-Rabatte beim Autokauf kritisch zu hinterfragen, so Bundespressesprecher Matthias Oomen in Berlin.
Denn gegen Vorlage eines Presseausweises gewähren fast alle Autohersteller Rabatte zwischen 15 und 20%, in der Hoffnung, dadurch Ihre Produkte in der Öffentlichkeit in einem günstigeren Licht erscheinen zu lassen.
Es ist zu befürchten, dass aufgrund solcher Gefälligkeiten kritische Berichte über die Schattenseiten unserer Autogesellschaft seltener erscheinen und dass der öffentliche Verkehr in der Berichterstattung oder auch in Fernsehserien weiterhin eine völlig untergeordnete Rolle spielt.
In vielen Firmen ist den Mitarbeitern mittlerweile die Annahme jeglicher Vergünstigungen durch Geschäftspartner strengstens untersagt. Es passt deshalb nicht mehr in die Zeit, dass Journalisten nur aufgrund ihrer Stellung als Meinungsmacher dabei eine Ausnahme machen.
Der Fahrgastverband PRO BAHN will keine Neiddebatte anzetteln. Wir sind der Meinung, dass die wichtige Aufgabe der Journalisten als vierte Gewalt in der Gesellschaft auch angemessen entlohnt werden muss.
Die Unabhängigkeit der Presse darf dabei aber nicht durch die Jagd nach Rabatten gefährdet werden.
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PRO BAHN e.V.
Matthias Oomen
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