Dortmund. Die Landesregierung NRW entzieht privaten Kindertagesstätten (Kita) weiterhin die finanzielle Grundlage und schließt sie von der Kinderbildungsgesetz (KiBiz)-Förderung aus. Damit löst sie heftige Proteste beim Landesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe in Nordrhein Westfalen e.V. (VPK) aus.
Grundsätzlich stehen schon jetzt viel zu wenige Kita-Plätze für die U3-Betreuung zur Verfügung. Trotzdem will die Landesregierung die privat-wirtschaftlich geführten Kitas in NRW weiterhin von der KiBiz-Förderung ausschließen. Das teilte die zuständige Familien- und Jugendministerin des Landes, Ute Schäfer, jetzt dem Vorstand des VPK-Landesverbandes NRW in einem Schreiben mit.
Bereits seit Jahren leisten die privat-wirtschaftlich geführten Kitas anerkannt wertvolle pädagogische Arbeit. „Die Verweigerung der Landesregierung, auch die privaten Kitas zu fördern, ist diskriminierend“, stellt VPK-Vorstand Hans Günther Mischke klar. „Das führt genau zu dem Dilemma, dass privat-wirtschaftlich geführte Kitas höhere Gebühren nehmen müssen, um überhaupt die Betriebskosten erwirtschaften zu können. Oder im schlimmsten Fall sogar ihre Einrichtung schließen müssen.“
„Genau damit kommen wir in den (falschen) Ruf eine Kita für Besserverdienende zu sein. In Wirklichkeit wollen wir aber allen Eltern offen stehen“, ergänzt Jörg Handwerker, Leiter einer privat-wirtschaftlichen Kita. „Wir sind die Mittelständler unter den Kita-Trägern in Nordrhein-Westfalen und setzen uns bewusst gegenüber den Großbetreibern wie AWO, Rote Kreuz, oder Diakonie ab. In unseren meist relativ kleinen Einrichtungen können wir unseren Eltern flexible und damit bedarfsgerechte Lösungen bieten, beispielsweise wenn es um die Öffnungszeiten geht“.
Trotz der aktuellen Entscheidung wird sich der VPK-Vorstand weiterhin dafür stark machen, dass die privaten Kitas bei der Landesfinanzierung fair und gleichberechtigt behandelt werden: „Das Schreiben der Ministerin ist im Ton sehr konziliant und wertschätzend was unsere Arbeit betrifft, und es soll ja noch eine zweite Revisionsphase geben“, so Hans Günther Mischke.
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Der VPK-Bundesverband ist der einzige bundesweite Dachverband für privat-wirtschaftliche Leistungsträger in der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe. Mitglieder sind Landes- und Fachverbände sowie Vereine, Verbände und sonstige Körperschaften, die auf Grundlage des Sozialgesetzbuches verschiedene Dienstleistungen in der Kinder- und Jugendhilfe erbringen. Der VPK versteht sich in erster Linie als ein interessengeleiteter gemeinnütziger Verband zur Unterstützung der im VPK zusammengeschlossenen privat-wirtschaftlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe und wird für deren Vertretung gegenüber Politik und Gesellschaft aktiv. Der Verband ist von seinem Selbstverständnis her leistungs-, qualitäts- und kostenorientiert und in verschiedenen übergreifenden Gremien aktiv vertreten. Er wird in allgemeinen und grundsätzlichen Fragestellungen der Kinder- und Jugendhilfe initiativ, verfasst Stellungnahmen, unterhält eine Internetseite und gibt die Fachzeitschrift „Blickpunkt Jugendhilfe“ heraus.
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