Der Kölner Diabetikertag in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln am 7. Mai hielt für Diabetiker und deren Angehörige ein breitgefächertes Beratungs- und Informationsangebot bereit. Unter dem Motto „Gute Werte – Gute Sicht“ hatten die Kölner Diabetologen in diesem Jahr unter anderem in Zusammenarbeit mit den Kölner Augenärzten Vorträge und Beratungen organisiert. Zudem klärten Experten unterschiedlicher Fachrichtungen in halbstündigen Vorträgen über verschiedene Themen auf, die Menschen mit Diabetes beschäftigen.
„Ich fand besonders den Kochkurs eine tolle Idee“, ist Sabine Berger begeistert. Die 59-jährige Diabetikerin hatte sich im Vorfeld für einen der beiden Kochkurse zu gesunder Ernährung angemeldet. Innerhalb von zwei mal zwei Stunden haben die Teilnehmer unter Anleitung von sechs Diät-, Diabetes- und Ernährungsfachkräften ein 3-Gänge-Menü aus frischen Zutaten, ganz ohne Fertigprodukte, zubereitet und es anschließend zusammen gegessen. „Bei diesem Kurs habe ich sehr viel Praktisches über Fette und versteckten Zucker gelernt. Sehr gut war auch der Austausch hinterher. Das gemeinsame Essen hat Spaß gemacht und ich habe gemerkt, dass auch andere Teilnehmer einige Sachen zum Thema Ernährung noch nicht wussten – aber wir konnten uns auch gegenseitig Tipps geben“, berichtet Sabine Berger.
Unabhängig von den Kochkursen stand für die Besucher des Diabetikertages die ganze Zeit über ein Stand mit Informationen über Lebensmittel und Getränke bereit. In der Mittagspause gab es ein Ernährungsquiz mit verschiedenen Preisen. Zudem boten die ausstellenden Unternehmen Blutzucker-, Blutdruck- sowie Cholesterinmessungen an und testeten die Funktionsfähigkeit der von den Besuchern mitgebrachten Blutzucker-Messgeräte und Insulin-Pens. Jede halbe Stunde gab es zudem ein rund 20 Minuten andauerndes leichtes Bewegungsprogramm wie Hockergymnastik, Übungen mit Therabändern, Qigong, und Fußgymnastik.
Auch das diabetische Fußsyndrom war in diesem Jahr wieder ein wichtiges Thema. Podologen (spezielle Fußpfleger) und Orthopädieschumacher waren in der IHK vor Ort, um Patienten zu beraten und klärten außerdem mit einem Film über die Schuh- und Einlagenherstellung auf. Mit einem Fuß-Scanner erstellten sie beeindruckende dreidimensionale Fußprofile, die sofort per Computeranalyse ausgewertet wurden. Teilnehmer durften ihre Fußsohle scannen lassen und die Auswertung als Ausdruck mit nach Hause nehmen. Darüber hinaus hatten Orthopädie-Schuhmacher eine Schuhausstellung organisiert, in der sie Schutzschuhe, Therapieschuhe u.ä. vorstellten und standen parallel dazu für individuelle Beratungen zur Verfügung. Die Notwendigkeit einer Zweitmeinung vor Beinamputationen und die Notfallnummer für Betroffene 01803 123406 (9 Ct./Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max 42 Ct./Min.) wurden in Vorträgen und auf Postern vermittelt.
Dr. Dirk Hochlenert, Diabetologe und Mitorganisator, ist glücklich über den großen Erfolg des zweiten Diabetikertages: „Wir freuen uns sehr über die rund 800 Besucher und über die positiven Rückmeldungen. Alle Experten, die ja den ganzen Tag über für den Austausch zur Verfügung standen, haben mir berichtet, dass die Diabetiker von dem vielfältigen Angebot begeistert waren. Es hat sich aber auch gezeigt, dass der Informationsbedarf nach wie vor sehr groß ist, deswegen war und ist der Diabetikertag eine wichtige Veranstaltung. Wir hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr wieder einen solchen Tag auf die Beine stellen können. Bedanken möchte ich mich im Namen der Organisatoren bei allen, die uns durch Ihre Mitarbeit tatkräftig unterstützt haben.“
Der Kölner Diabetikertag ist eine Veranstaltung der Kölner Diabetologen in Zusammenarbeit mit CID Dienstleistungen für medizinische Netzwerke.
Hintergrund: Das Diabetische Fußsyndrom
Das Diabetische Fußsyndrom entwickelt sich auf dem Boden einer Nervenstörung durch dauer-haft erhöhten Blutzucker. Insbesondere werden Schmerzen nicht in der gewohnten Intensität wahrgenommen, es kommt zu Fehlbelastungen, Schwielen, Hühneraugen und schließlich Verletzungen. Bei Diabetikern ist zudem die Durchblutung durch Verengung der Arterien in Becken oder Beinen oft gestört und Infektionen verlaufen bei hohem Blutzucker schwerer. Unbehandelt kann dies die Zerstörung weiter Teile des Fußes und schlussendlich die Amputation nach sich ziehen. Da sich durch Nervenstörungen das Schmerzempfinden in den Füßen verringert, nehmen Diabetiker Verletzungen häufig nicht oder nur vermindert war und suchen daher oft zu spät einen Arzt auf. Diabetologen empfehlen daher, die Füße regelmäßig selbst zu kontrollieren und bereits bei kleinen Verletzungen einen Arzt aufzusuchen. Zudem sollten die Empfindungen in den Füßen mindestens einmal jährlich vom behandelnden Hausarzt untersucht werden.
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