RLP gibt Gas fordert technologieoffene Verkehrswende
Der Verkehr ist in Verruf geraten. Zuviel Stickoxide und Feinstaub belasten die Luft in deutschen Städten. Nun rückt auch Kohlendioxid wieder in den Fokus, denn laut Umweltbundesamt sind die CO2-Emissionen im Verkehrssektor entgegen des Gesamttrends gestiegen. Die Initiative „Rheinland-Pfalz gibt Gas e.V.“ fordert eine umweltpolitische Wende im Straßenverkehr und eine stärkere Berücksichtigung von alternativen Antrieben. „Erdgasfahrzeuge können hier einen ähnlich großen Beitrag leisten wie Elektroautos und müssen daher genauso stark gefördert werden“, ist Dr. Markus Spitz, Vorsitzender der Landesinitiative, überzeugt.
Die Verkehrswende muss in Gang kommen, denn die schlechten Nachrichten häufen sich. So hat Deutschland laut einer Studie im Auftrag von Zukunft Erdgas bereits Ende März sein CO2-Budget für das komplette Jahr verbraucht. Zugleich meldet das Umweltbundesamt (UBA), dass die CO2-Emissionen in der Bundesrepublik 2017 zwar um 4,1 Prozent gesunken sind, im Verkehrssektor sind sie jedoch um mehr als 2 Prozent gestiegen. Das UBA nennt als Grund mehr Pkws und gestiegene Fahrleistungen. „Hier muss angesetzt werden“, so Spitz von der Initiative Rheinland-Pfalz gibt Gas. „Wir müssen mehr schadstoffarme Pkw auf die Straßen bringen. Das Augenmerk darf aber nicht nur auf dem Elektroauto, sondern muss auch den CNG-Antrieb liegen.“
Der Grund: Aktuell ist die Technik bei Elektroautos noch nicht so weit ausgereift, dass sie allen Anforderungen gerecht wird. So sind Kleinwagen eine gute Alternative für die Stadt. Doch wenn es um längere Reichweiten und schnelles Tanken geht, hat der Erdgasantrieb Vorteile. Es sind viele Modelle verfügbar, die sich bereits im Alltag beweisen. Zudem emittieren CNG-Fahrzeuge 90 Prozent weniger Stickoxide als Diesel und nahezu keinen Feinstaub. Der CO2-Ausstoß liegt rund 25 Prozent unter dem eines Benziners. „Es wird zudem immer mehr regenerativ erzeugtes Bioerdgas eingesetzt, welches die CO2-Emissionen gegenüber Benzin um bis zu 97 Prozent senken kann“, so Spitz. Damit können Erdgasautos einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz im Verkehrssektor leisten.
Die Nachfrage nach Pkw mit CNG-Antrieb hat in den vergangenen Monaten signifikant zugenommen. So steigen die Zulassungszahlen seit Sommer 2017 kontinuierlich und liegen laut KBA im ersten Quartal 2018 mehr als 430 Prozent über denen des ersten Quartals 2017. „Der große Zuwachs zeigt das steigende Interesse“, ist Dr. Markus Spitz überzeugt. Auch in den Fuhrparks der 19 Mitgliedsunternehmen der Initiative Rheinland-Pfalz gibt Gas finden sich neben Elektroautos eine große Zahl Erdgasfahrzeuge. Spitz: „Automobilhersteller und Energieversorger tun hier sehr viel – angefangen bei der Entwicklung der Technologie bis hin zu Investitionen in die Infrastruktur.“ Dennoch brauche es auch die Unterstützung der Politik, damit umweltschonende und sparsame Autos mit CNG-Antrieb kein Nischenprodukt bleiben. Spitz kann sich eine ähnliche Kaufprämie für Erdgasfahrzeuge vorstellen, wie es sie für Elektroautos bereits gibt. „Nur so ist ein technologieoffener Ansatz für eine Verkehrswende tatsächlich gegeben.“
Über Rheinland-Pfalz gibt Gas e.V.
Die Initiative wurde 2004 als Verein gegründet. Insgesamt haben sich 19 Energieversorgungsunternehmen in Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen, um Erdgas-Mobilität im Bundesland bekannter zu machen. Im September 2015 wurden die Aktivitäten auf Elektro-Mobilität ausgeweitet. Die Geschäftsstelle des Vereins ist seit 2015 bei der Thüga Energie GmbH in Schifferstadt. Mehr Infos unter www.rlp-gibt-gas.de
Die Mitglieds-Unternehmen:
e-rp GmbH, Pfalzgas, EnergieSüdwest AG, EWR AG, Stadtwerke Zweibrücken GmbH, Enovos Deutschland SE, Gas Union GmbH, Thüga Energie GmbH, Stadtwerke Homburg GmbH, Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße GmbH, Stadtwerke Germersheim GmbH, Stadtwerke Landstuhl, Stadtwerke Bad Dürkheim GmbH, Stadtwerke Grünstadt GmbH, SWT Stadtwerke Trier Versorgungs- GmbH, Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Stadtwerke Neuwied GmbH, Stadtwerke GmbH Bad Kreuznach, Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH
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