Das Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 zeigt erste Erfolge
Der Steckverbinderhersteller ept führt bereits seit Jahren Energiesparmaßnahmen durch und setzt außerdem zunehmend auf erneuerbare Energien. Beispiele hierfür sind unter anderem die Nutzung von Erdwärme und Sonnenenergie im ept-Gründungswerk in Buching. Bereits 2008 wurde zudem ein Umweltmanagement, zertifiziert nach DIN EN ISO 14001, eingeführt. Dieses führte bis heute bereits zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um über 40% in den Deutschen ept-Werken. Das nun neu eingeführte Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 fügt sich nahtlos in das Umweltmanagementsystem ein und setzt einen weiteren Schwerpunkt auf die Einsparung von Primärenergie.
Warum ein Energiemanagementsystem?
Deutschland und die Europäische Union haben sich ehrgeizige Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz gesetzt. Zur Erreichung des europäischen Energieeinsparziels wurde die Energieeffizienzrichtlinie 2012/27/EU erlassen.
Deutschland hat sich in diesem Rahmen das Ziel gesetzt, seinen Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 um 20 % und bis 2050 um 50 % gegenüber 2008 zu senken. Unternehmen über 250 Mitarbeiter müssen deshalb entweder alle 4 Jahre ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchführen oder ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 einführen. ept führt bereits ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001, wodurch es für das Unternehmen Sinn machte, dieses durch das Energiemanagement zu ergänzen.
Um das für 2020 gesteckte Ziel von 20% Einsparung zu erreichen, müsste ept jährlich 1,84 % Primärenergie einsparen. Diesen Wert hat das Unternehmen bei der Definition seiner eigenen Ziele auf 2 % pro Jahr aufgerundet.
Voraussetzungen für die Einführung eines Energiemanagementsystems
Zur Einführung eines Energiemanagementsystems bedarf es eines Energiemanagementbeauftragten sowie eines zugehörigen Teams. Bei ept wurde der Facility-Manager Heinz Pichler zum Beauftragten ernannt. Das Facility-Management ist ein wichtiger Bestandteil des Energiemanagements, denn die Energiekosten von Gebäuden sowie deren technischen Anlagen und Einrichtungen machen einen nicht unerheblichen Anteil von durchschnittlich 25 % der kompletten Bewirtschaftungskosten aus. Das Energiemanagementteam besteht bei ept aus dem Energiemanagementbeauftragten selbst, Geschäftsführer Thomas Guglhör, Operations-Leiter Marcus Trillof, Umweltbeauftragtem Detlef Kruse sowie Elektrowerkstattleiter Peter Lenk. Das Team überwacht die kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung und entscheidet über Maßnahmen in einem sogenannten PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act).
Um die Energieeffizienz eines Unternehmens sowie deren Veränderung messen zu können, bedarf es Kennzahlen, sogenannter „Energy Performance Indicators“, die den Energieverbrauch des Unternehmens zu anderen betrieblichen Kenngrößen in Bezug setzen. Die für ept übergeordnete Leistungskennzahl beispielweise entsteht durch den Energieverbrauch geteilt durch die Wertschöpfung. Einzelne Bereiche oder Abteilungen haben wiederum eigene abteilungsbezogene Kennzahlen. So ermittelt zum Beispiel die Stanzerei die für ein Stanzteil im Mittel aufgebrachte Energie. Gemessen wird der Verbrauch von Druckluft, Wärme, Gas oder Strom vor Ort jeweils durch Datenlogger. Diese sind entweder an der Schnittstelle zu einzelnen Abteilungen oder sogar an einzelnen Maschinen angebracht und senden ihre Ergebnisse an eine Energiemanagementsoftware, über welche die Kennzahlen eindeutig zugeordnet, ausgelesen und in anschaulichen Diagrammen dargestellt werden können. Ein Beispiel dafür sind sogenannte Sankey-Diagramme, welche den Gesamtenergieverbrauch eines Werkes prozentual bis hin zum einzelnen Abnehmer verständlich aufschlüsseln.
Wie senkt man aktiv den Energieverbrauch eines Unternehmens?
Um den Energieverbrauch nicht nur zu messen, sondern aktiv zu senken, wurden bei ept bereits umfassende Maßnahmen getroffen. Diese reichen von der Einführung bzw. Anpassung von Arbeitsanweisungen und Wartungsplänen bis hin zur zentralen Steuerungssoftware für Heizung und Lüftung. Über Arbeitsanweisungen werden Mitarbeiter zum aktiven Energiesparen angehalten, wie z.B. Türen geschlossen zu halten oder Geräte bei Nichtnutzung abzuschalten. Wartungspläne wiederum wurden so angepasst, dass die optimale Effizienz der Maschinen und Anlagen jederzeit gewährleistet ist. Druckluftleckagen, die einen hohen zusätzlichen Energieverbrauch bedeuten würden, werden so beispielsweise frühzeitig entdeckt und repariert.
Heizung und Lüftung von Gebäuden und Anlagen werden bei ept in Peiting und Buching inzwischen zentral über eine spezielle Software gesteuert. Veränderungen und Anpassungen können so äußerst schnell vorgenommen werden und zeigen wiederum unmittelbar ihre Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Im Werk Peiting konnte so durch die Kombination aus Wärmerückgewinnung der Kompressoren, Blockheizkraftwerk und gasbetriebenem Niederbrennwertkessel auf die zusätzliche Ölheizung verzichtet werden. Das Blockheizkraftwerk liefert die nötige Heizwärme für die Galvanik, erzeugt 70kW Strom und dient gleichzeitig als Notstromaggregat für die Server.
Als weitere Maßnahme zur Senkung des Primärenergieverbrauches setzt man bei ept auch auf erneuerbare Energien. In ept-Werk Buching wird nahezu die gesamte Heiz- und Kühlleistung durch Erdwärme abgedeckt. 36 Bohrungen bis auf 80 Meter Tiefe erzeugen dort eine Jahresleistung von 297.000 kWh. 8 % des benötigten Stromes erzeugt das Werk Buching außerdem bereits über eine Photovoltaikanlage mit 55.000 kWh Jahresleistung.
Das Energiemanagement zeigt erste Erfolge
Als Ausgangsbasis für die Bemessung des Primärenergieverbrauchs wurde bei ept das Jahr 2013 festgelegt. Ausgehend von diesem Jahr hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, den Verbrauch der Primärenergie pro Jahr um 2 % zu senken. Bereits in 2014 gelang es ept jedoch, den Verbrauch um mehr als 10 % und in 2015 nochmal um weitere 12 % zu senken. Das für 2020 definierte Ziel von 20 % Energieeinsparung wurde damit nicht nur schon jetzt erreicht, sondern bereits weit übertroffen. Dennoch bleibt man bei ept ehrgeizig: „Wir werden weiterhin den Verbrauch an Primärenergie um mindestens 2 % pro Jahr gegenüber dem Vorjahr senken“, erklärt Heinz Pichler, Energiemanagement-Beauftragter der ept GmbH. „Unsere Erfolge spornen uns natürlich an,“ so Pichler, „doch wir sind der Meinung, noch viel mehr erreichen zu können, wenn wir weiter am Ball bleiben.“ Dieser Meinung ist auch Thomas Guglhör, Geschäftsführer der ept GmbH: „Wir investieren viel in Umweltschutz und Energiesparmaßnahmen. Es ist deshalb schön, auch kurzfristig schon Erfolge sehen zu können. Nicht nur unsere eigenen Mitarbeiter, sondern auch unsere Kunden haben wir dadurch überzeugt, dass sich Umwelt- und Energiemanagement lohnt, um langfristig Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.“
ept Steckverbinder werden international in anspruchsvollen Anwendungen eingesetzt wie Datenverarbeitung und -kommunikation, Regel- und Messtechnik, Medizintechnik, Automobilbau und Transportwesen, Militärtechnik sowie Luft- und Raumfahrt. Die Kernkompetenz von ept liegt in der Entwicklung und Herstellung von Steckverbindern in Einpress- und Löttechnik, sowie von Verarbeitungsmaschinen und Werkzeugen für die Einpresstechnik. Auf der Basis innovativer Produktideen und erstklassiger Fertigungstechnik bietet ept Ihnen im Bereich Steckverbinder und Verarbeitungstechnologie umfangreiche Komplettlösungen aus einer Hand.
Kontakt
ept GmbH
Irina Nowomiejski
Bergwerkstraße 50
86971 Peiting
08861-25010
irina.nowomiejski@ept.de
http://www.ept.de